In der A-Junioren-Landesliga gelten solche Maßstäbe nicht. Also muss Schwabachs Trainer Marco Meier versuchen, mit seiner Elf nach 22 Spieltagen mindestens auf Platz acht zu stehen. Der ist nach der Vorrunde genau zwei Plätze und zwei Punkte entfernt. „Wir haben unser Ziel zur Winterpause nicht erreicht“, merkt Meier selbstkritisch an. 15 Punkte hätten bis dato auf dem Konto sein sollen, nur zwölf sind es bisher geworden. Drei Siegen und drei Unentschieden stehen fünf Niederlagen gegenüber. Fast immer war es verdammt eng zugegangen. „Die Liga ist ungemein ausgeglichen“, sagt Meier, „du musst jeden Spieltag 100 Prozent oder mehr geben, um eine Chance zu haben.“
In der Tat zeigt der Blick auf die Tabelle ein verblüffendes Bild. Vorne konnten sich die SG Quelle Fürth (25 Punkte) und der FC Eintracht Bamberg (22) ein bisschen absetzen. Mit der JFG Steigerwald (3) scheint der erste Absteiger schon festzustehen. Doch die anderen neun Mannschaften stecken mitten drin im Überlebenskampf, auch der Rangdritte Bayern Hof (19) ist noch längst nicht über den Berg.
Marco Meier glaubt allerdings, dass sich in der Rückrunde die Liga zweiteilen wird. „Die ersten Sechs werden sich ein wenig absetzen, die hinteren Sechs werden bis zum Schluss zittern müssen“, so der junge Trainer. Und er fürchtet, dass seine Mannschaft zu den Teams der zweiten Hälfte gehören wird. Meier ist jedoch guter Dinge, dass am Ende mindestens Platz acht stehen wird. „Wir müssen halt die direkten Duelle gewinnen.“ Er glaubt, dass das möglich ist. Denn die Entwicklung seiner Mannschaft macht ihm Freude. Viele Spieler seien zu Beginn der Saison aus unteren Ligen zum SC 04 gestoßen. Es habe am Anfang keine Führungsspieler, keine klare Hierarchie gegeben. „Die hat sich erst im Herbst allmählich gebildet.“ Ohne Führungspersonal spielte der SC 04 mal so, mal so. „Ein Problem war, dass wir meist einem Rückstand hinterherlaufen mussten“, hat der Übungsleiter analysiert. Nur zwei Mal sei man selbst mit 1:0 in Führung gegangen. Dass seine Mannschaft nach Rückständen aber nie aufgesteckt habe, sei ihre große Stärke. „Die Jungs haben wirklich Herz“, wie es Meier ausdrückt.
Zweites kleines Problem: Der SC 04 ist zu leicht auszurechnen. Zehn der 18 Saisontore gehen auf das Konto von Mert Aydin. Das hat sich natürlich auch bei den anderen Mannschaften herumgesprochen, sodass der Stürmer inzwischen in besondere Obhut genommen wird.
Über die Feiertage war jetzt erst einmal Pause bei den A-Junioren. Am 9. Januar steigt Marco Meier mit der Vorbereitung auf die Rückrunde ein. Zwischendrin gibt die Mannschaft in der Halle bei der Bezirksmeisterschaft am 15. Januar in Auerbach ein Gastspiel, wo man als Landesligist automatisches Startrecht hat. Für die Kreismeisterschaft, deren Finale am Freitag in Weißenburg steigt, hatte der SC 04 gar nicht gemeldet.
Aber die Halle spielt für Trainer Meier ohnehin nur eine untergeordnete Rolle. Die Wahrheit liegt, wie es so schön heißt, auf dem Platz. Und da macht sich Marco Meier nicht nur selbst Druck, er spürt auch diesen Druck: „Es gibt im Verein schon die Erwartung, dass die A-Junioren auch in dem nächsten Jahr in der Landesliga spielen.“