2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
In den letzten 20 Minuten der Partie in Trier wollte Spatzen-Trainer Stephan Baierl schon gar nicht mehr hinsehen. Die Abwehr seines Teams spielte haarsträubend schlecht und am Ende verloren die Ulmer klar mit 0:5.  Foto: Eibner-Pressefoto
In den letzten 20 Minuten der Partie in Trier wollte Spatzen-Trainer Stephan Baierl schon gar nicht mehr hinsehen. Die Abwehr seines Teams spielte haarsträubend schlecht und am Ende verloren die Ulmer klar mit 0:5. Foto: Eibner-Pressefoto

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Nach starken Partien vor der Winterpause haben die Ulmer Kicker in der Vorbereitung wenig geglänzt und dann in Trier ganz klar verloren +++ Es gibt aber auch eine gute Nachricht

Was ist mit den Spatzen los? Vor der Winterpause spielten sie in der Regionalliga Südwest groß auf, schoben sich mit drei Siegen in Folge auf den sechsten Tabellenplatz. Es folgte der Dämpfer mit der 0:1-Pokalniederlage bei Oberligist FV Ravensburg. Ärgerlich, aber das Augenmerk liegt beim SSV Ulm 1846 ja eindeutig auf der Punkterunde. Die Vorbereitung auf die restlichen 14 Saisonspiele war in den vergangenen Wochen von den Ergebnissen her auch unbefriedigend, selbst wenn diese nur eine Nebenrolle spielten. Es gab nur gegen Landesligist TSV Blaustein einen klaren Sieg. Das 0:0 beim souveränen Tabellenführer der Regionalliga Bayern, SpVgg Unterhaching, war sehr achtbar, ansonsten gingen die Partien gegen Drittligist SG Sonnenhof-Großaspach sowie die drei bayerischen Regionalligisten FC Bayern München II, FC Ingolstadt II und FC Augsburg II allesamt verloren, wobei das 1:7 bei der Generalprobe fürs erste Punktspiel des Jahres gegen die Augsburger den Verantwortlichen zu denken gab. Trainer Stephan Baierl war sich aber sicher, dass sich so ein Spiel nicht wiederholen würde – und dann unterlagen die Spatzen am vergangenen Sonntag im Regionalligaspiel bei Abstiegskandidat Eintracht Trier glatt mit 0:5.

Haben die Ulmer das Kicken verlernt? Sicher nicht. Alleine daran, dass Pierre Fassnacht und David Braig in Trier wegen Verletzung fehlten, lag es sicher auch nicht, dass die Mannschaft unterging. Stephan Baierl bemängelt, dass sein Team nach dem 0:2-Rückstand erst beste Chancen zum Anschluss ausließ und dann in der Abwehr fahrlässige Fehler beging: „So darf man in der Regionalliga nicht verteidigen.“

Eine Niederlage ist kein Beinbruch, wenn man auf dem sechsten Tabellenplatz steht. Aber die Art und Weise, wie sie zustande kam inklusive der Roten Karte für Abwehrchef Florian Krebs. Und der Trainer wird nicht müde darauf hinzuweisen, dass noch mindestens drei Siege benötigt werden, um die Klasse sicher zu halten. Auf Rang 14, den ersten möglichen Abstiegsplatz, haben die Ulmer elf Punkte Vorsprung. Aber dieser könnte schon am Samstag im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers schmelzen. Diese liegen auf eben jenem 14. Rang. Trotzdem gibt es keinen Grund, sich ernsthafte Sorgen zu machen. Die Spatzen werden die Kurve wieder kriegen. Selbst wenn sechs Teams absteigen müssen, was gut möglich ist, denn in der dritten Liga sind Mainz 05 II, Wehen Wiesbaden und nach beantragter Insolvenz und dem deshalb drohenden Neun-Punkte-Abzug auch der VfR Aalen abstiegsgefährdet. Sie kämen alle in die Regionalliga Südwest.

Eine gute Nachricht gab es dann auch von den Spatzen: Abwehrspieler Olcay Kücük, ein echtes Ulmer Eigengewächs, hat jetzt seinen Vertrag bis 2019 verlängert, wobei der Verein noch eine Option auf Verlängerung bis 2020 hat.

Aufrufe: 022.2.2017, 07:51 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Stefan KümmritzAutor