2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
Olaf Bahne (lMitte) und sein Assistent Roland Brieskorn stehen nicht mehr lange in Bergheim an der Seitenlinie., Foto: Magro/Weingarten
Olaf Bahne (lMitte) und sein Assistent Roland Brieskorn stehen nicht mehr lange in Bergheim an der Seitenlinie., Foto: Magro/Weingarten

Zukunft ohne Bahne

Olaf Bahne, Trainer des SV Bergheim muss zum Saisonende gehen. Die Leistungen der Bergheimer unter Bahnes Regie wurden den Ansprüchen des Vorstands zuletzt nicht gerecht. Zur neuen Saison übernimmt der Ex-Siegburger Marcus Korek.

Bergheim. Das Gerücht hielt sich beständig, nun ist es offiziell. Der Vertrag von Olaf Bahne wird nicht verlängert. Der Trainer des abstiegsbedrohten Fußball-Bezirksligisten SV Bergheim und sein Assistent Roland Brieskorn werden den Klub mit Saisonende wieder verlassen. Bahne hatte erst im Sommer Gregor Eibl als Chefcoach abgelöst. Nach dem Ende der zwölfjährigen Ära seines Vorgängers sollte Bahne den Neuanfang einläuten. Das Vertrauen in den Teammanager der deutschen Bundeswehr-Nationalmannschaft war groß, aber offenbar auch schnell wieder aufgebraucht. Trotz der jüngsten Siege gegen Weiß (3:0) und in Beuel (3:1) befindet sich die Bahne-Elf unverändert im Abstiegskampf — und das, obwohl der Klub in den vergangenen drei Saisons stets um den Aufstieg mitspielte. Für den Bergheimer Obmann Josef Siegberg eine derart unzufriedenstellende Situation, dass er bereits am vergangenen Dienstag Bahne mitteilte, nicht über die Serie hinaus mit ihm zu planen. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, weil Olaf immer mit großer Akribie gearbeitet hat. Gemessen an der Punkteausbeute muss man aber konstatieren, dass uns Welten vom eigenen Anspruch trennen”, sagt Siegberg.

Tags darauf war Bahnes Nachfolger bereits gefunden: Marcus Korek. Der 37-Jährige hatte vor wenigen Wochen beim Landesligisten Siegburger SV 04 das Handtuch geworfen und wird ab Sommer das Kommando übernehmen.

Ehrgeiz unverändert groß

Bis es so weit ist, hat aber Bahne noch das Sagen. Obwohl er von der Entscheidung des Vorstands enttäuscht ist („Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, mit dieser jungen Mannschaft etwas aufzubauen”), geht er professionell mit der Situation um. Ein Trainer sei nun mal das schwächste Glied einer Kette und müsse sich an den Ergebnissen messen lassen. „Ich habe mir trotzdem nichts vorzuwerfen und bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir die Klasse halten werden”, sagt Bahne. Seine Spieler hätten die Nachricht seines bevorstehenden Weggangs mit einer Mischung aus Verwunderung und Unverständnis aufgenommen, sagt er. „Im ersten Moment war es totenstill in der Kabine. Die Reaktionen haben mir gezeigt, dass ich gar nicht so viel falsch gemacht haben kann”, betont Bahne. Er stellt jedoch unmissverständlich klar, dass die Vorkommnisse nichts an seinem Ehrgeiz ändern werden. Vielmehr wolle er mit weiteren Siegen zeigen, „dass man mich auch durchaus hätte behalten können”.

Sein unbändiger Tatendrang spiegelt sich in der Vorbereitung auf das anstehende Spiel gegen die Siegburger Reserve (Mo., 15 Uhr) wider. Den kommenden Gegner beobachtete Bahne im jüngsten Duell mit dem SV Lohmar (1:1). Zudem verschob er extra seinen Kurzurlaub, um am Donnerstagabend noch die Trainingseinheit leiten zu können. „Die nächsten Spiele sind für uns wegweisend. Wir dürfen jetzt dreimal in Folge zu Hause ran und wollen das natürlich nutzen”, sagt Bahne, der aus den Duellen mit Siegburg II, Hennef II und Wachtberg sieben Punkte fordert. „Dann”, sagt Bahne, „dürften wir eigentlich gerettet sein.” Seine letzte Mission in Bergheim wäre damit abgeschlossen.

Aufrufe: 018.4.2014, 21:58 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor