"Zufrieden bin ich mit gar nix"

BZ: Mein Lieblingsspieler bei der WM war ...
Zäh: ... Toni Kroos. Seine Lauffreudigkeit, seine Technik und sein Siegeswille imponieren mir. Er arbeitet jetzt auch nach hinten und macht die Löcher zu. Ich hätte ihn nicht nach Madrid ziehen lassen.
Hug: ... Thomas Müller. Er ist nie ausrechenbar und immer voll engagiert bei der Sache.

BZ: Mit unserer Vorbereitung bin ich ...
Hug: ... (schnauft schwer) einigermaßen zufrieden, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns.
Zäh: ... nicht zufrieden. Die Problematik war, dass nur 60, 70 Prozent der Spieler im Training waren. Taktische Dinge und Laufwege ließen sich so nur schwer einstudieren. Zudem können die Spieler, die nicht immer im Training waren, ihren Rückstand bei Kraftausdauer und Kondition nicht mehr aufholen.

BZ: Der Kader ist ...
Zäh: ... klein und fein. Wir haben Qualität und auch Quantität, wenn alle da sind. Der Kader ist zusammengeblieben. Mit den A-Junioren Blerem Kushutani und Martin Kech sowie Beat Schult aus Mettenberg haben wir gute Spieler dazubekommen. Wenn wir nicht mehr als drei Verletzte bekommen, ist der Kader durchaus Bezirksliga-tauglich.
Hug: ... knifflige Frage. Der Kader ist relativ ausgeglichen besetzt, aber bei allen ist noch Luft nach oben. Wir spielen jetzt eine Klasse höher, die Spieler sind mehr gefordert.

BZ: Die größten Probleme haben wir noch ...
Zäh: ... im Zweikampfverhalten und der Aggressivität. Das müssen meine Spieler lernen, sie müssen körperbetonter spielen. Jörg Zeidler fehlt uns sehr, er war der Anführer im Mittelfeld, er hat aufgehört. Er war mein Sprachrohr auf dem Platz. Auch die Schnelligkeit im Umschaltspiel ist noch nicht so, wie ich mir das wünsche. Wir machen noch zu viele Fehler im Spielaufbau. Vorne im Sturm sind wir gut besetzt.
Hug: ... Die größten Probleme haben wir noch damit, konzentriert und fokussiert über 90 Minuten zu spielen.

BZ: Zufrieden bin ich ...
Zäh: mit gar nix. Im Moment bin ich sehr streng mit meinen Spielern.
Hug: mit dem konditionellen Stand und der Laufbereitschaft meiner Spieler.

BZ: Im ersten Spiel erwarte ich ...
Zäh: ... dass wir von den Vorgaben 70 bis 80 Prozent umsetzen und aus Klengen etwas mitnehmen. Wir haben keine Angst und fahren mit breiter Brust da hin.
Hug: ... ein diszipliniertes Auftreten und die Umsetzung der Trainervorgaben. Konzentration über 90 Minuten und eine hohe Laufbereitschaft erwarte ich.

BZ: Unser Saisonziel ist ...
Zäh: ... den Abstieg mit allen Mitteln zu verhindern. Wir müssen uns erst einmal an die Liga gewöhnen, dennoch wollen wir frühzeitig auf der sicheren Seite sein. Unsere Meßlatte sind die letzten acht. Ein Zitterfinale wäre nicht schön.
Hug: ... einzig und allein der Klassenerhalt.

BZ: Meister wird ...
Zäh: ...die DJK Donaueschingen, die haben sich gut verstärkt, das ist eine ausgeglichene Mannschaft.
Hug: ... Ich denke vorne mitspielen werden die DJK Donaueschingen und Dauchingen. Ich habe die DJK schon gesehen, das ist eine gute Mannschaft mit guten Einzelspielern.

BZ: Fußball ist für mich ...
Zäh: ... das Leben. Alles. Es gibt nichts Schöneres als Fußball. Emotionen. Glück, manchmal ist Fußball auch zermürbend. Da steckt alles drin, Höhen und Tiefen. Wie im Leben. Fußball bewegt die Massen.
Hug: ... eine der schönsten Nebensachen der Welt. Ein Teamsport, in dem alle mit- und füreinander – vom Trainer über die Spieler bis zu den Betreuern – zusammenarbeiten. Trotzdem ist Fußball in diesen Klassen immer noch Hobby und keine todernste Sache. Der Spaß sollte im Vordergrund stehen.

Zu den Personen

Uli Zäh
In Neuenweg im Wiesental ist der heute 49-Jährige aufgewachsen. Er hat die Jugendmannschaften des FC Schönau durchlaufen und auch als Aktiver dort sechs Jahre gespielt. Er war Trainer im Nachwuchsbereich des SC Freiburg, bei Eintracht Freiburg, den A-Junioren des FC Neustadt, der ersten Neustädter Mannschaft, in Birkendorf, Hölzlebruck und zuletzt hat er den SV Grafenhausen als Kreisliga-A-Meister zurück in die Bezirksliga geführt. Von Beruf ist er Heizungsbauer und wohnt in Rötenbach.

Frank Hug
Der 49-Jährige ist ein Hinterzartener durch und durch. Er ist im Skidorf aufgewachsen und lebt mit seiner Familie noch immer dort. Als Fußballer hat er in Hinterzarten, in Neustadt und beim SV Hölzlebruck gespielt. Mit 18 sammelte er erste Erfahrungen als Jugendtrainer. Mittlerweile hat er beim SV Hinterzarten als Trainer Kultstatus: Immer wenn die erste Mannschaft in der Klemme steckt, ruft der Verein nach Hug – und bisher hat er stets die Wende zum Besseren geschafft. Zuletzt den Bezirksliga-Aufstieg.