2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die Meistermannschaft des TSV Zuffenhausen im Jahr 1966. Foto: Verein
Die Meistermannschaft des TSV Zuffenhausen im Jahr 1966. Foto: Verein

Zuffenhausen: Nach 50 Jahren ist der Teamgeist ungebrochen

Der TSV Zuffenhausen war vor 50 Jahren noch in der heutigen Regionalliga

Der TSV Zuffenhausen ist vor fünf Jahrzehnten in die 2. Amateurliga aufgestiegen.

Wenn Horst Dense, Rolf Müller und Hans Luff an ihre Kindheit zurückdenken, geht es oft um Sport. „Wir hatten damals nur den Fußball“, sagt Dense. „Es gab keine Wochenpläne mit unterschiedlichen Aktivitäten, wie das bei vielen Kindern heute der Fall ist“, berichtet er. Genau 50 Jahre ist es her, dass die drei ehemaligen Amateurspieler mit der ersten Herrenmannschaft des TSV Zuffenhausen in die zweite Amateurliga aufgestiegen sind. Heute wäre das die Regionalliga, allerdings gab es zu den Zeiten von Dense, Luff und Müller nur insgesamt fünf Amateur- und zwei Profiligen. „Das war damals also schon eine Riesensache“, erinnert sich Luff.

Klassentreffen zum Jubiläum

Zum 50-Jahr-Jubiläum des Aufstiegs hatten die Fußballer vom TSV Anfang November ein Klassentreffen der besonderen Art geplant. 80 ehemalige Spieler und deren Angehörige zeigten, dass der Teamgeist in der Mannschaft auch nach 50 Jahren ungebrochen ist. Es wurde ein bunter Abend an dem Horst Dense und seine Frau Ruth zu aller Unterhaltung den Sketch „2 Rentner beim Frühstück“ zeigten. Obwohl die ehemaligen Leistungssportler etwas in die Jahre gekommen sind, ist die Erinnerung an das große Ereignis bei den Spielern und Angehörigen noch sehr präsent. Rolf Müller hatte damals, im Jahre 1966, als Vorstopper und Spielführer gespielt, Hans Luff sorgte im Mittelfeld für die Vorlagen und Horst Dense schoss als Stürmer einige Tore. Bis zum letzten Spiel der damaligen Saison hatte es die erste Herrenmannschaft spannend gemacht. „Unser letztes Spiel der Saison war auch noch das Verfolgerduell gegen den TSV Münster“, erinnern sich die drei Herren. „Wir brauchten nur einen Punkt, um aufzusteigen, wir haben lange 2:0 geführt das Spiel ist dann aber doch 2:2 ausgegangen“, erzählt Dense. „Es hat wirklich gerade so gereicht“, schaltet sich Müller ein. Immerhin hatten sich am entscheidenden Spieltag knapp 2500 Menschen um den Platz auf der Schlotwiese versammelt. „Das ist heute kaum mehr vorstellbar“, sagt Dense.

Harte Duelle auf Sand

In die Saison von 1966 war der TSV als Underdog gegangen. Damals galt der Konkurrenzverein FV Zuffenhausen als der höherklassige Vertreter im Norden Stuttgarts. Gegen alle Widrigkeiten – und davon gab es in den 60ern einige – konnten sich die Herren vom TSV aber doch den Platz an der Spitze sichern. „Mein Vater wollte damals gar nicht, dass ich Fußball spiele. Er war ein aktiver Spieler beim FV gewesen, meinte aber, ich solle mich auf meine Ausbildung und die Schule konzentrieren“, erinnert sich Horst Dense. Heimlich hatte der Jugendliche dann doch trainiert und gespielt und sich durch gute Technik und Einsatz einen Platz in der ersten Herrenmannschaft des TSV gesichert. Auch die Plätze an sich waren damals aus einer ganz anderen Liga. „Wir hatten zum Teil Sandplätze“, sagt Müller. „Das gab in Duellen immer böse Schürfwunden. Da konnte es schon Mal sein, dass das Bettzeug am Sonntagmorgen Blutflecken hatte“, schmunzelt der ehemalige Vorstopper. „Die Amateurklasse A hieß bei uns die Straßenbahnliga, weil man alle Spielstätten mit der Straßenbahn in Stuttgart erreichen konnte“, sagt Dense. Mannschaftsbusse und Autos kamen für die Spieler erst ab der zweiten Amateurliga infrage.

Wenn die drei ehemaligen Sportler auf den Fußball von heute blicken, dann mit gemischten Gefühlen. „Es ist schade für Zuffenhausen, dass weder der TSV, noch der FV vorne mitspielen können“, sagt Dense. „Man hat schon ein bisschen das Gefühl, dass wir damals unter schwierigeren Bedingungen besser gespielt haben“, ergänzt Luff. Auch Rolf Müller sieht die Sache ähnlich: „Man hat einfach mehr gekämpft“, sagt er. Trotzdem bricht Dense für den Zuffenhäuser Fußball eine Lanze: „Ich bin mir sicher, die Trainer und Spieler tun, was sie können“, erläutert er zuversichtlich. „Die Jugendlichen haben heute ja auch viel mehr um die Ohren als damals. Es ist sicher nicht einfach.“

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Aufrufe: 023.12.2016, 10:39 Uhr
Nord-Rundschau / Thomas WeingärtnerAutor