2024-05-02T16:12:49.858Z

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Karin Lemke, Jugendleiterin des FC Neuenburg, nimmt den Sepp-Herberger-Preis von Bezirksjugendwart Mario Zimmermann entgegen. | Foto: Peter Welz
Karin Lemke, Jugendleiterin des FC Neuenburg, nimmt den Sepp-Herberger-Preis von Bezirksjugendwart Mario Zimmermann entgegen. | Foto: Peter Welz

Zu wenig Respekt gegenüber Schiedsrichtern bei der Jugend

Der Bezirksjugendtag hält das Fairplay auf dem Fußballplatz und die Kommunikation mit dem Verband für ausbaufähig

Jahresversammlung in Waldkirch-Kollnau: Im Rahmen des Bezirksjugendtages erörterten die Vertreter der regionalen Fußballjugend am Samstagvormittag die Entwicklungen und Neuerungen im Nachwuchsbereich. Neben zahlreichen Beschlüssen und Ehrungen kam vor allem eines immer wieder zur Sprache: die teilweise holperige Kommunikation zwischen Vereinen und Verband sowie die nicht selten arg harsche Kritik von Trainern und Betreuern an Schiedsrichtern und Offiziellen.
63 von 67 Vereinen hatten ihre Vertreter in die Kollnauer Festhalle entsandt, wo der Fußballbezirk Freiburg am Samstagmorgen zum Bezirksjugendtag geladen hatte. Nach den Videogrußworten von DFB-Jugendausschuss Hans-Dieter Drewitz und SC-Trainer Christian Streich bemühte sich Bezirksjugendwart Mario Zimmermann, der die Veranstaltung moderierte, um einen zügigen Ablauf.

Sportlich zogen die zuständigen Bezirksvertreter eine insgesamt positive Bilanz für das zurückliegende Jahr. Insbesondere der zahlenmäßige Rückgang von Spielgemeinschafts-Anträgen auf nunmehr 207 stimmten Zimmermann und Verbandsjugendwart Kai Schmitt zufrieden. Schmitt hob darüber hinaus den Titelgewinn der Futsal-B-Jugend des FC Radolfzell hervor.

Von einer insgesamt "ruhigen Runde" sprachen Max Rauwolf und Stephan Zäh, die Vorsitzenden des Bezirksjugendsportgerichts, mit Blick auf die Strafsachen in der zurückliegenden Spielzeit. Insgesamt sprach das Gericht hier 129 Urteile, verhängte 85 Sperren und erlegte in 52 Fällen Geldstrafen auf. Schiedsrichterbeleidigungen und Tätlichkeiten seien im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Spielabbrüche habe es keine gegeben, so der Sportrichter, der diesbezüglich eine positive Entwicklung attestierte.

"Allerdings sollte uns das Verhalten mancher Trainer und Betreuer zu denken geben", mahnte Rauwolf. Auch in den unteren Altersklassen komme es immer wieder vor, dass Schiedsrichter und Offizielle auf übertriebene Art und Weise kritisiert würden. "Gerade in der F- und G-Jugend, wo der Spielspaß im Vordergrund steht, sollte das nicht passieren", so der Sportrichter.

Fairplay-Liga im Bezirk gescheitert

Diesem Appell schloss sich auch Schiedsrichtereinteiler Edmund Wegner an: "Denkt dabei bitte an eure Vorbildfunktion." Die Zahl der Spielabsagen sei hingegen gesunken. Dennoch sei jeder Nichtantritt einer zu viel, betonte Rauwolf. Mit Blick auf die Kommunikation zwischen Vereinen und Verband sahen die Beteiligten, trotz aller Fortschritte, noch Luft nach oben. Gescheitert sei hingegen die zu Saisonbeginn ins Leben gerufene Fairplay-Liga, in der sich F-Jugend-Kicker unter anderem ohne Schiedsrichter um ein faires Spiel bemühen. Lediglich zwei Mannschaften erklärten sich in der zurückliegenden Spielzeit bereit, an dem Projekt teilzunehmen.

Den größten Umfang nahm indes die Einteilung der 75 Staffeln in Anspruch. Insbesondere bei den C-Junioren verzögerten zahlreiche Anträge zur Neueinteilung den planmäßigen Ablauf der Versammlung. Über die endgültigen Staffelzusammensetzungen in dieser Altersklasse einigen sich Vereine und Verband in den kommenden Wochen.

Neben diversen Ehrungen für langjährig im Jugendbereich tätige Verbands- und Vereinsmitglieder durfte Karin Lemke, Jugendleiterin des FC Neuenburg, stellvertretend für ihren Klub den Sepp-Herberger-Preis für das Projekt "Schule - Verein" entgegen nehmen. Ihre Auszeichnung für den Gewinn der Meisterschaft bei den C-Junioren nicht entgegennehmen konnten die Repräsentanten des Freiburger FC. Der Traditionsverein hatte schlicht und ergreifend keinen Vertreter nach Kollnau geschickt.

Verabschiedet wurden die Staffelleiter Frank Lutz, Thomas Wastell und Kevin Häringer. Für die scheidenden Protagonisten ins Amt gewählt wurden Michael Otteny (SC Gutach-Bleibach), Melanie Pelka (FC Wolfenweiler) und Mareike Ludwig (SV Au-Wittnau). Bemerkenswert: Der gesamte Mädchenbereich befindet sich seit diesem Jahr erstmals in rein weiblicher Verantwortung.
Aufrufe: 027.6.2016, 00:00 Uhr
Benjamin Resetz (BZ)Autor