2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche

Zu wenig Ertrag für den großen Aufwand

Fellhauer mit dem Auftreten seiner Elf zufrieden +++ Die vielen Urlauber ärgern ihn jedoch

Im ersten FuPa Baden Interview der Saison 2015/16 haben wir uns mit Joachim Fellhauer, Trainer des Landesligisten SpVgg Ketsch, über den Saisonstart, das anstehende Duell mit dem FV Fortuna Heddesheim und die Krux mit den zahlreichen Urlauber unterhalten.

Nach einem Jahr Auszeit seid Ihr zurück in der Landesliga. Haben Sie damit gerechnet, dass es so schnell mit der Rückkehr klappen würde?

Joachim Fellhauer: Wir haben schon viel daran gesetzt und konnten den Kader auch soweit halten. Alle Neuzuänge haben ihre Zusage trotz Abstiegs gehalten. Wir waren daher schon guten Muters, dass wir so schnell wie möglich wieder hochkommen. Anfangs hatten wir ein paar Probleme, bis wir uns gefunden haben, dann mussten wir aber auch noch eine Schwächephase überstehen. Ab dem elften, zwölften Spieltag hat die Mannschaft schließlich gezeigt, was in ihr steckt.

Fellhauer sieht eine sehr starke Landesliga in diesem Jahr

Wie lautet Eure Zielsetzung als Aufsteiger?

Fellhauer: Wir wollen schon deutlich unten weg bleiben, damit wir nicht in die Verlegenheit kommen, gegen den Abstieg spielen zu müssen. In der aktuellen frühen Phase der Saison sieht man schon, dass die Liga sehr stark ist. Viele sogenannte Favoriten sind vom Kader her stark besetzt und dazu gesellen sich auch Mannschaften, die auf den ersten Blick nicht so einen guten Kader haben. Jeder Landesligsit muss auf jeden Fall jede Woche seine Leistung bringen, um zu bestehen.

Nach den ersten vier Spielen wartet Ihr noch auf den ersten Sieg. Woran lag es, dass es bisher lediglich zwei Remis gab?

Fellhauer: Momentan stimmt die Ausbeute nicht mit unserem Aufwand überein. Wir können uns nichts dafür kaufen, wenn uns der gegnerische Trainer nach dem Spiel lobt, wie nach den Spielen gegen Bammental oder Mühlhausen. Gegen Mühlhausen haben wir zwar 2:4 verloren, waren über weite Strecken der Partie jedoch die bessere Mannschaft. Bis auf die erste Halbzeit in Bammental war ich mit meiner Mannschaft immer zufrieden.

Am Sonntag empfangt Ihr den FV Fortuna Heddesheim. Was rechnen Sie sich gegen den diesjährigen Topfavoriten auf die Meisterschaft aus?

Fellhauer: Im Prinzip ist das für uns eines der leichteren Spiele. Man erwartet vom Papier her nichts von uns und gegen die tritt jeder besonders motiviert auf. Wer mit so viel Vorschusslorbeeren in die Saison startet, muss damit rechnen, dass jeder Gegner top motiviert ist.

Wir wissen jedenfalls, wenn es bei uns läuft, gewinnt bei uns keiner im Vorbeigehen. Außerdem muss ich sagen, dass es mir recht ist, relativ früh in der Saison gegen die zu spielen.

"Das ist ja keine Gurkenliga hier"

Wie sieht die personelle Lage bei Euch aus? Habt Ihr viele Verletzte zu beklagen?

Fellhauer: Wir sind natürlich durch ein paar Verletzungen gebeutelt. Emre Güc war letztes Jahr ein überragender Spieler für uns. Er wurde im Sommer operiert, trainiert zwar schon ganz leicht, braucht aber noch drei bis vier Wochen. Erdal Öksüz hat sich am Knie verletzt und musste ebenfalls operiert werden. Vor Oktober ist auch bei ihm kein Einsatz in Sicht. Dazu kommt Kai Albers, der nach einem Knorpelschaden im Knie überhaupt noch nicht trainieren konnte.

Dann gesellen sich noch ein paar Urlauber dazu, was mich ehrlich gesagt ärgert. Im September sind sogar fünf Spieler weg. Das ist nicht erfreulich, wir spielen ja schließlich nicht in einer Gurkenliga, zieht sich aber wie ein roter Faden durch alle Mannschaften, wenn ich so höre, was mir meine Trainerkollegen berichten.

Im Prinzip liegt es an den Jungs, die jetzt da sind. Wenn die in der Zeit funktionieren, ist es für die anderen klar, dass es danach schwer wird in die Mannschaft zurückzukommen.

Aufrufe: 02.9.2015, 11:00 Uhr
red.Autor