2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der neue HSV-Trainer Joe Zinnbauer (blauer Anzug) gibt den Spielern  (v. links) Pierre-Michel Lasogga, Dennis Diekmeier, Johan Djourou, Lewis Holtby, Zoltan Stieber, Tolgay Arslan, Matthias Ostrzolek und Heiko Westermann die Richtung vor. dpa
Der neue HSV-Trainer Joe Zinnbauer (blauer Anzug) gibt den Spielern (v. links) Pierre-Michel Lasogga, Dennis Diekmeier, Johan Djourou, Lewis Holtby, Zoltan Stieber, Tolgay Arslan, Matthias Ostrzolek und Heiko Westermann die Richtung vor. dpa
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Zinnbauer schwört Spieler ein

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Erfrischend, selbstbewusst und mit klaren Ansagen hat sich Trainer-Nobody Joe Zinnbauer bei seiner ersten Pressekonferenz vor einem Dutzend Kamerateams ...
gezeigt. "Ich bin kein Neuling. Ich bin seit dem 26. Lebensjahr im Trainergeschäft, auf die Chance arbeitet man jahrelang hin. Ich habe Bock auf die erste Liga", sagte der Nachfolger des beurlaubten Mirko Slomka beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV am Mittwoch. Zinnbauer hatte von 2005 bis 2010 den VfB Oldenburg trainiert.

Um kurz vor sieben Uhr morgens war der 44-Jährige an seinem ersten Arbeitstag als Chefcoach am Hamburger Volkspark vorgefahren. "Die Türen waren zugesperrt, aber ich habe einen Schlüssel", sagte er und beschrieb sich selbst als akribisch, leidenschaftlich und erfolgshungrig.

Sein Vertrag als U-23-Coach läuft noch zwei Jahre, angepasst wurde er noch nicht. "Wenn Didi mir zwei Jahre die Chance gibt, nehme ich sie gern", sagte Zinnbauer launig in Richtung des Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer.

Double-Gewinner Bayern München als Gegner an diesem Sonnabend (15.30 Uhr) bezeichnete Zinnbauer als beste Mannschaft der Welt. Angst hat er aber nicht: "Alle rechnen damit, dass wir verlieren, keiner traut uns was zu. Es gibt nix Einfacheres auf dem Papier." Sein Spielkonzept ist von Balldominanz und erfrischendem Offensivfußball geprägt, wie er zuletzt mit dem Startrekord der U23 von acht Siegen bewiesen hat.

Bei seiner ersten Ansprache an die Profis machte er schnell deutlich, dass er sich eine leidenschaftliche Einheit wünscht. Ansetzen werde er am Kopf und versuchen, einen Mannschaftsgeist zu wecken. Wer nicht mitzieht, wird ersetzt: "Wenn es nicht funktioniert, hole ich Spieler der U23, das ist mir egal." Für seine klaren Ansprachen und Motivationskünste war Zinnbauer, der erst im Frühjahr dieses Jahres seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef abschloss, schon in Oldenburg bekannt.

In Hamburg heißt es nun, Zinnbauer fordere viel von seinen Spielern. Nach einer halbstündigen Begrüßung des Teams hinter verschlossenen Türen betrat er unter dem Applaus der Fans am Morgen den Trainingsplatz. Zum Einstieg ließ der 44-Jährige gleich den Ball laufen, nur am Fuß hatten die Spieler die Kugel zunächst nicht: Wie Basketballer dribbelten sie über den Platz, anschließend köpften sie sich die Bälle zu.

"Nur ein Kontakt, meine Herren", rief Zinnbauer und machte mit lauten Ansagen klar, wer der neue Chef ist: "Da muss Tempo rein!" Auch in den Kombinationsübungen legte er Wert auf schnelle Aktionen. Im ersten Trainingsspiel unter dem neuen Coach standen der frühere Kapitän Heiko Westermann und Torwart Jaroslav Drobny in der vermeintlichen A-Elf. Drobny hatte im vergangenen Spiel gegen Hannover 96 Ren Adler aus dem Tor verdrängt. "Das heißt bei mir aber nichts", sagte Zinnbauer.

Aufrufe: 018.9.2014, 08:30 Uhr
Britta Körber und Lars BlanckeAutor