Zimmermann bremst nur Verletzung

Wenngleich die Saison für die Jungs aus dem Düsseldorfer Norden schon längst entschieden ist, hält die Siegesserie weiterhin wie ein dickes Drahtseil. Am gestrigen Sonntag entführten die Wittlaerer durch einen späten 2:0-Sieg drei Punkte vom Sportplatz "Am Bavert", wo sich der VfB Solingen angesiedelt hat und die schwere Last der Abstiegssorgen weiterhin schultern muss. Da Wittlaers Konkurrent Eller nur einen Tag nach dem Saisonhöhepunkt gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf - in einem packenden Spiel konnten sich die Profis dann doch recht deutlich durchsetzen und schaukelten am Ende einen 5:1-Triumph über die Runden - Federn lassen musste und über ein torloses Unentschieden gegen den SSV Berghausen nicht hinauskam, konnten die Schützlinge von Coach Montalto den Vorsprung auf 15 Zähler ausbauen.

Knapp 24 Stunden zuvor ereignete sich aber das wohl aufregendere Fußballspiel, wenn man es mit diesem Begriff überhaupt treffend beschreiben und ausschmücken kann. FuPa Niederrhein hatte zum großen Schießbuden-Masters auf die Vereinsanlage des CfR Links geladen. Eingeschrieben als Teilnehmer war auch TVK-Verteidiger Markus Zimmermann. Mit einer Schussstärke von 125 km/h konnte er sich im März beim Wettbewerb in Mönchengladbach für das große Zusammentreffern der gewaltigsten Ballbeschleuniger qualifizieren.

Nachdem der Turnierbeginn um eine Viertelstunde verschoben worden war, sah sich Zimmermann im ersten Duell des Tages Mario Opdenberg vom BV 04 Düsseldorf gegenüber. 1:1-Unentschieden trennten sich die Kontrahenten - und auch die beiden folgenden Partien gegen BV-Akteur Pascal Ryboth und Patrick Schmitz (Rather SV) endeten mit selbigem Ergebnis. Der erste Sieg gelang dem Wittlaerer Innenverteidiger dann gegen drei Uhr: Mit 2:0 behielt er im Duell gegen Oberliga-Spieler Semir Purisevic die Oberhand. Im Achtelfinale wartete dann Lokalmatador Robert Steilmann - er schnürt die Fußballschuhe für den gastgebenden CfR Links. Nach gut zwei Minuten, ein Duell dauerte zumeist erwähnte 120 Sekunden, prangte erneut ein 2:0 auf der Anzeigetafel. Der Weg ins Viertelfinale war also geebnet.

Da wartete Jens Heiden auf Zimmermann. Weil nun im Best-of-five-Modus gespielt wurde, reichte dem Verteidiger-Recken die frühe Führung nicht. Erst nachdem Heiden auf 1:2 verkürzt hatte, machte er den Sack zu und zog in die Vorschlussrunde ein. Kein geringerer als Kevin Dauser vom TuS Bösinghoven wollte sich da mit Zimmermann messen. "Wenn Dauser nicht dabeigewesen wäre, hätten wir vielleicht eine gute Siegchance gehabt", hatte Coach Montalto vor einiger Zeit erklärt, als sein Schützling, der gemeinsam mit Daniel Müller die "Schießbude März" bestritt und da gegen den Oberligisten im Halbfinale verloren hatten. Aber auch die Aufgabe meisterte Zimmermann mit Bravour und stand plötzlich im Finale. Mit einer Platzierung unter "den ersten vier Spielern" liebäugelte Montalto - und nun war sogar der Titel in greifbare Nähe gerückt.

Mit einem fulminanten 129-km/h-Schuss ging der Wittlaerer gegen Christian Bocks in Führung. Doch auf die Freude folgte Ernüchterung: Zimmermann hatte sich bei seinem zweiten Schussversuch am rechten Fuß verletzt und konnte fortan nur noch mit links wuchten. Diesen Vorteil nutzte Bocks und sicherte sich durch einen 4:1-Sieg die Schießbuden-Krone.

Ganz ohne Folgen sollte diese Einschränkung im wohl wichtigsten Körperteil eines Fußballers aber nicht bleiben. Im Spiel beim VfB Solingen musste sich Zimmermann auf die Bank setzen und notgedrungen das ganze Spiel vom Rand aus betrachten. Von dort aus sah er dann auch, wie Sebastian Brunnen mit einem langen Einwurf Matthias Fenster in Szene setzte und der Mittelfeldmann zehn Minuten vor dem Ende der Partie für die Führung sorgte. Dass er anschließend auch noch den 2:0-Endstand herstellte, mag seine Torbilanz entscheidend schönen. Trainer Montalto jedenfalls stellte er mit seinen zwei Treffern zufrieden.