2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Der 17-jährige Malte Rathke pfeift für den TuS Elsfleth Fußballspiele in der Bezirksliga. Evelyn Eischeid
Der 17-jährige Malte Rathke pfeift für den TuS Elsfleth Fußballspiele in der Bezirksliga. Evelyn Eischeid

Zielstrebig und souverän

Ob er schon mit dem Werder-Fanshirt auf die Welt gekommen ist, daran kann sich Malte Rathke natürlich nicht erinnern.
Aber der 17-jährige Gymnasiast aus Elsfleth weiß, dass sein Opa aus Bremen ihn früh mit seiner Leidenschaft für den Fußballsport angesteckt hat. Der Großvater, die Eltern, die Brüder die ganze Familie Rathke ist fußballbegeistert.

Schon als kleiner Junge hat Malte seinem großen Bruder Lars auf dem Fußballplatz in Elsfleth zugeschaut. Es blieb nicht nur beim Zuschauen. Nach einem mehrjährigen Gastspiel in der Handballsparte entschied sich Malte fürs Fußballspielen. Mit elf Jahren begab er sich beim TuS Elsfleth unter die Fittiche von E-Jugendtrainer Stefan Behrens. "Stefan war einer der Jugendtrainer, der Kinder so richtig für den Fußball begeistern konnte", sagt Malte.

Eine Zäsur gab es im Dezember des vergangenen Jahres. In einem Trainingsspiel der A-Jugend prallte Malte mit einem anderen Spieler zusammen. Das Ergebnis: zwei gebrochene Zehen. Obwohl wieder zusammenwuchs, was zusammen gehörte, war die Verletzung für Malte ein Grund, die sportlichen Weichen neu zu stellen. Nach langen Gesprächen mit der Familie stellte er sich die Frage: "Wo kann ich mehr erreichen? Beim Fußballspielen oder als Schiedsrichter?"

Die Antwort fiel zugunsten der Schiri-Laufbahn aus, zumal Malte schon als Schiedsrichter im Jugendbereich Erfahrungen gesammelt hatte. Und weil Zielstrebigkeit seine dominierende Charaktereigenschaft ist, hat es der junge Schiedsrichter nach mehreren Prüfungen geschafft als gerade mal 17-Jähriger Spiele in der Herren-Bezirksliga zu pfeifen. "Eine Partie des früheren Regionalligisten SV Wilhelmshaven in einem Stadion, das rund 7500 Zuschauer fasst, zu leiten, das war für mich schon eine Hausnummer", sagt Malte.

Aber die Hausnummer darf ruhig noch etwas größer werden. Malte träumt nicht nur davon, mal in der Bundesliga zu pfeifen er ist sich auch sicher, dass dieser Traum einmal Wirklichkeit werden kann. Immerhin verfügt der junge Elsflether über Tugenden, die für einen Schiedsrichter unverzichtbar sind.

Er strahlt Ruhe und Souveränität aus. Beleidigungen lässt er an sich abprallen. Er achtet darauf, dass das Spiel ihm nicht entgleitet. Und auch wenn Respekt für manchen Spieler oder Trainer ein Fremdwort ist, lässt der junge Schiedsrichter an seiner Urteilsfähigkeit keinen Zweifel zu. "Zur Not habe ich ja noch die Rote Karte", sagt er und grinst.

In den kommenden Monaten muss Malte seine Termine auf dem Rasen etwas einschränken. Im Mai 2017 stehen die Abiturklausuren am Braker Gymnasium an. Malte strebt einen Notendurchschnitt von 1,4 an. Nach einer Ausbildung im medizinischen Bereich will er Medizin studieren. Aber egal, was auch kommen mag: Die Schiedsrichterpfeife wird er nie aus der Hand geben.

Aufrufe: 022.9.2016, 12:41 Uhr
Evelyn EischeidAutor