2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

"Ziel der Mannschaft und vom Verein lautet Aufstieg"

Trainer des DJK-SV Geisfeld Sven Hufnagel (37) im FuPa-Interview

Seit dieser Saison ist der 37-Jährige Spielertrainer beim ambitionierten B-Klassisten Geisfeld im Amt. Nach drei Jahren beim SV Wernsdorf, wo Hufnagel unter anderem zwei Spielzeiten als Vereinsfunktionär agierte, übernimmt der Stürmer zum allerersten Mal einen Trainerjob und ist bisher sehr erfolgreich: Hufnagel erzielte nicht nur selbst 14 Treffer, seine Mannschaft steht auch auf Tabellenplatz eins der B-Klasse 2 und visiert den Wiederaufstieg an.

Herr Hufnagel, die Hinrunde ist fast um. Sie stehen auf dem ersten Tabellenplatz der B-Klasse Bamberg 2. Wie lautet Ihr erstes Resümee?

Hufnagel: Insgesamt haben wir spielerisch sehr gut begonnen und haben uns gut entwickelt. Die letzten vier Spiele haben wir jedoch mental abgebaut. Die Einstellung mancher Spieler macht den Eindruck, als hätten wir die Duelle schon vorher gewonnen. Dadurch ist es ein wenig zum Rückschritt gekommen, woran wir aber arbeiten, um die missliche Lage wieder in den Griff zu bekommen. Ansonsten kann ich mit der Hinrunde sehr zufrieden sein. Die Jungs ziehen alle mit und der Trainingsschnitt ist mit zwölf bis 14 Leuten optimal.

12:0, 10:0, da mal ein 9:0 oder 9:1. So sah es die ersten zehn Spiele aus. Zuletzt aber gab es aber nur ein 3:3 und zwei 1:2- Pleiten. Die Ergebnisse schwanken und Ihre Mannschaft scheint ein Problem zu haben. Wird Geisfeld ein wenig überheblich?

Hufnagel: Wir können nicht von beabsichtigter Überheblichkeit sprechen, aber vom Kopf her ist es momentan nicht so einfach. Wenn wir permanent die Mannschaften schlagen und das teilweise sehr deutlich, ist es schwierig, weiterhin konstant motiviert in jedes Spiel zu gehen. Es ist genauso, als wenn man nach zehn Minuten bereits hoch führt und danach die Spannung verliert. Die Leistung fällt ab. Im Grunde haben wir eine personell sehr gut aufgestellte Mannschaft, deren Motivation es aufrechtzuerhalten gilt.

Inwiefern hat sich Ihre Verhaltensweise gegenüber der Mannschaft in der Situation geändert?

Hufnagel: Wir haben das Training ein wenig umgestellt und sind vom Konditions- und Krafttraining, was sehr intensiv war, weggegangen. Darüber hinaus werden viele Gespräche mit den Spielern geführt. Wir setzen uns zusammen und versuchen zu ergründen, warum es aktuell nicht so funktioniert, wie wir es uns vorstellen.

Für Sie ist es persönlich die erste Herausforderung als Trainer. Geisfeld ist ja Ihre erste Station als Trainer.

Hufnagel: Das stimmt. Nachdem ich die Entwicklung mit angetrieben habe und die einfachen Sachen, die im Training geübt und im Spiel umgesetzt wurden, klappten, nehmen die Spieler das nicht mehr so locker mit ins Spiel. Wir wollen als Verein dieses Jahr aufsteigen und passen unser Training dementsprechend schon an. Dadurch probieren wir viel, was die Spieler eventuell ein wenig überfordern könnte, wobei es etliche gibt, die schon in der Kreisliga kickten. Deswegen denke ich das eigentlich nicht.

Anhand der Ergebnisse hätte man erahnen können, dass es nur ein Ziel für DJK-SV Geisfeld gibt. Daran führt auch kein Weg vorbei?

Hufnagel: Nein, das gemeinsame Ziel der Mannschaft und vom Verein lautet Aufstieg.

Und das, obwohl Sie nur aufgrund der Tordifferenz Tabellenführer sind. Dazu sitzen Zeckendorf und Kleukheim im Nacken. Falls es eng werden sollte und es droht die Verfehlung des Saisonziels – glauben Sie an genügend Rückhalt?

Hufnagel: Ich denke schon, dass ich den gewissen Rückhalt im Verein spüre. Wir haben zuletzt über die Mannschaft gesprochen. Meine persönliche Lage hat sich ein wenig geändert, da ich normalerweise als Spielertrainer fungiere und so nochmal versuche, zusätzlich Impulse zu geben. Aktiv kann ich der Mannschaft deutlich mehr helfen. Hinsichtlich des Aufstieges habe ich aber keine Zweifel, dass es funktioniert. Momentan haben wir keine gute Phase. Aus dieser kommen wir aber schnell wieder heraus.


Sven Hufnagel (37)

Robert Sauer (26 Tore) und Sie (14 Tore) haben zusammen fast die Hälfte Ihrer gesamten Treffer erzielt. Ist die Gefahr nicht groß, dass eine Abhängigkeit herrscht?

Hufnagel: Momentan kann man vielleicht sagen, dass mit Robert und mir zwei gestandene Fußballer auf dem Platz stehen, die in der Offensive ihre Leistung abrufen. Falls einer verletzt ist, ist es nicht einfach, denjenigen zu kompensieren. Wir haben aber reichlich Spieler aus den verschiedensten Orten, die ihre Erfahrung mitbringen. Dabei ist es nicht einfach, gute Spieler in die B-Klasse zu holen.

Apropos Offensive: Das ist das Prunkstück des DJK.

Hufnagel: Durchaus zeichnet uns das druckvolle Spiel nach vorne aus. Von hinten heraus schieben wir alle nach und wollen bestmöglich das Spiel über die Außen führen. Passstafetten und Einzelaktionen führen in der B-Klasse zum gewünschten Erfolg.

Jetzt gibt es mit Weichendorf II, Zeckendorf II, Kleukheim II und Sassanfahrt II vier ernsthafte Konkurrenten. Wer ist ihr Ihrer Meinung nach der größter Widersacher im Kampf um den Aufstieg?

Hufnagel: Ich mache das abhängig von den Leistungen der ersten Mannschaften. Es wird darauf ankommen, ob die erste Elf noch Ambitionen hat bzw. etwas erreichen muss. Falls nicht, werden sicherlich Spieler heruntergezogen, was ja auch legitim ist. Soweit ich weiß, möchte Weichendorf auch aufsteigen. Deswegen denke ich, dass sie der größte Widersacher sind, wobei man Zeckendorf auch nicht außer Acht lassen darf.

Aufrufe: 025.10.2016, 17:32 Uhr
Kai HeermannAutor