2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gerd Schimmer (rechts) freut sich bereits wieder auf die kommende Saison. F: Stöcklein
Gerd Schimmer (rechts) freut sich bereits wieder auf die kommende Saison. F: Stöcklein

"Ziel bleibt der direkte Klassenerhalt"

Gerd Schimmer, Trainer des Bayernligisten DJK Don Bosco Bamberg, äußert sich im Interview zur vergangenen Saison und ist bereits auf die kommende Spielrunde fokussiert +++ Personeller Umbruch als Chance +++ Alleine vier Stammspieler werden fehlen

Erst marschierte die DJK Don Bosco Bamberg durch die Landesliga Nordwest und nun bewies man auch in der höherklassigen Bayernliga Nord, dass man jederzeit mit der Konkurrenz mithalten kann. Platz elf und 39 Punkte, dazu ein bereits frühzeitig feststehender direkter Klassenerhalt sind nämlich keinesfalls eine Selbstverständlichkeit für einen Aufsteiger. Nun steht die DJK aber bereits vor der nächsten großen Aufgabe. Seit vergangenen Sonntag startet bereits die Vorbereitung auf die zweite Bayernliga-Saison in Folge und dabei heißt es vor allem, die zahlreichen Neuzugänge schnellstmöglich zu integrieren. Trainer Gerd Schimmer nahm auch dazu im exklusiven Interview Stellung.

FuPa-Oberfranken: Herr Schimmer, es liegt eine, für einen Aufsteiger, sagenhafte Saison hinter der DJK Don Bosco Bamberg. Platz elf mit 39 Punkten bedeuteten dabei sogar die frühzeitige Realisierung des Traumziels direkter Klassenerhalt. Hatten Sie erwartet, dass es so reibungslos klappen würde?

Gerd Schimmer: Ich muss schon sagen, dass unsere Erwartungen wirklich deutlich übertroffen wurden. Als Aufsteiger hofft man in erster Linie, am letzten Spieltag den direkten Klassenerhalt klar machen zu können. Dass wir jedoch bereits sehr frühzeitig gesichert waren, konnte vor der Saison in der Bayernliga Nord wirklich keinere erwarten.

FuPa-Oberfranken: Allgemein haben Sie mit Ihrer Mannschaft tolle Spiele hingelegt. Die DJK hat deutlich bewiesen, dass sie zurecht in der Bayernliga spielt. Gab es besondere Spiele, an die Sie sich als Trainer gerne zurückerinnern?

Gerd Schimmer: Rein sportlich gesehen, waren unsere Last-Minute-Siege in Würzburg und zuhause gegen Regensburg natürlich großartig für das Selbstvertrauen. Ein echtes Highlight war das Spiel gegen Eichstätt, als wir das Spiel gegen eine Spitzenmannschaft gedreht haben und am Ende mit 6:4 gewonnen haben. Das war emotional natürlich ein ganz besonderer Moment. Ansonsten war es für uns alleine toll, in solchen Stadien wie in Hof oder Weiden vor so zahlreichen Zuschauern antreten zu dürfen. Alleine da merkt man, dass die Bayernliga schon nochmal eine ganz andere Hausnummer ist.

FuPa-Oberfranken: Wie in jeder anderen Saison, wird es aber auch in dieser letzten Spielrunde ein paar negative Erlebnisse gegeben haben, oder?

Gerd Schimmer: Natürlich ist jede Niederlage an sich schon ein Negativerlebnis, aber so einen Punkt, an dem man sagt, dass es jetzt ganz schwierig war, gab es eigentlich in der gesamten letzten Saison nicht ein einziges Mal.

FuPa-Oberfranken: Nach dieser erfolgreichen Saison hat man bei der DJK jedoch keine Zeit, sich auf den Lorbeeren ausruhen zu können. Die Stammspieler Christoph Kaiser, Alassane Kane, Brandon Ruiz und Dominik Schütz verließen aus unterschiedlichsten Gründen den Verein und wurden durch viele junge Spieler wie Martin Körner, Nicolas Esparza, Pascal Niersberger, Calvin Sengül und Ulrich Spies, aber auch erfahrene Kräfte wie Daniel Schäffler und Alexander Eckert ersetzt. Sehen Sie in der personellen Fluktuation ein Problem?

Gerd Schimmer: Sicherlich sind personelle Wechsel immer ein gewisses Risiko, weil man erst einmal nicht weiß, woran man ist. Es blieb uns jedoch nichts anderes übrig, als diese Wechsel vorzunehmen. Immerhin haben wir ja keinen Spieler vom Hof gejagt. Es ist aber auch so, dass jeder Umbruch auch eine gewisse Chance darstellt und ich bin wirklich guter Dinge. Natürlich werden die jungen Spieler ihre Zeit benötigen, um sich einzugewöhnen, aber wir haben auch erfahrene Leute geholt, die vorangehen werden.

FuPa-Oberfranken: In den meisten Fällen gibt ein Verein für eine anstehende Saison das Ziel aus, ein wenig besser abzuschneiden, als im vorangegangenen Jahr. Trifft diese Devise auch auf Don Bosco zu?

Gerd Schimmer: Das ist zu diesem Zeitpunkt schwer zu sagen, aber grundsätzlich ist es ja so, dass wenn man sich deutlich verbessern will, sich auch die Gegebenheiten deutlich verbessern müssen. Das ist bei uns aber nicht der Fall. Natürlich haben wir ein sehr gutes Umfeld, aber finanziell werden wir auf dem exakt selben Niveau unterwegs sein. Daher kann das Ziel erneut nur heißen, den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Schließlich haben wir in der kommenden Saison wahrscheinlich den niedrigsten Etat der gesamten Liga.

FuPa-Oberfranken: Mit Seligenporten und Hof verlassen zwei richtige starke Mannschaften die Liga. Glauben Sie, dass die Bayernliga Nord in der kommenden Saison schwächer besetzt ist?

Gerd Schimmer: Ich befürchte, dass die Liga mindestens genauso gut sein wird. Anstatt Hof und Seligenporten hast du jetzt eben mit Amberg und Aschaffenburg zwei absolut ambitionierte Traditionsvereine. Die werden entstandene Lücke nahtlos schließen. Außerdem kommen mit Ammerthal, Ansbach, Neumarkt und den Würzburger Kickers II richtig starke Aufsteiger hinzu. Die Liga wird also wieder enorm stark sein.

Aufrufe: 014.6.2016, 13:54 Uhr
Steffen BerghammerAutor