Zepter aus der Hand gegeben

„Was von diesem Spiel zu halten ist, kann ich einfach nicht sagen. Wir haben von Beginn an nicht die richtige Einstellung gefunden und am Ende auf ganzer Linie enttäuscht“, so Heeslingens Coach Hansi Bargfrede nach der Partie. Dabei verlief die Begegnung zunächst gar nicht einmal so schlecht. Obwohl die Platzherren buchstäblich mit dem letzten Aufgebot antraten, waren sie anfangs tonangebend und suchten ihre Chance in der Offensive.

Bremer verschießt Elfmeter

Mitte der ersten Halbzeit wurde der engagierte Auftritt erstmals belohnt. Nach einem Foul an Can Ercan entschied der Unparteiische auf Strafstoß für Heeslingen, doch Dominik Bremer wollte es zu genau machen und traf nur den Pfosten (24.). Nur 120 Sekunden später machte Syuleyman Shakirov aber alles richtig und erzielte nach einem schönen Zuspiel von Raphael Balzer die umjubelte 1:0-Führung.

Wer aber glaubte, dass das Tor dem Heeslinger Spiel Auftrieb geben würde, der irrte. Innerhalb weniger Minuten gaben die Platzherren das Zepter aus der Hand und ließen zudem in der Abwehrarbeit sehr zu wünschen übrig. Der TuS Bersenbrück nutzte die Schwächen der Platzherren eiskalt aus. Gegen eine zögerlich agierende SC-Hintermannschaft traf Sandro Heskamp nur sechs Minuten später zum 1:1-Ausgleich. Als sich einige Heeslinger Spieler gedanklich vielleicht schon in der Kabine befanden, sorgten die Gäste mit einem Doppelpack noch vor der Pause für die Entscheidung.

Doppelschlag vor der Pause

Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff ließ Sandro Haskamp gleich zwei Heeslinger Abwehrspieler aussteigen und passte zurück auf Aaron Goldmann, der aus 16 Metern zum 2:1 traf. Nach einem unnötigen Foul in der Höhe des Heeslinger Strafraumes legte sich Goldmann das Leder abermals zurecht und zirkelte den Ball zum 3:1 ins rechte Eck.

Nach dem Wiederanpfiff blieb der HSC einfach zu harmlos, um eine Wende herbeizuführen. Da halfen auch die Einwechslungen von Karim Raho und Arouna Joel Ahizi herzlich wenig. Die Heeslinger Aktionen wirkten ideen- und ratlos. Die Gäste kontrollierten das Spielgeschehen und warteten geduldig auf die sich bietenden Lücken in der Heeslinger Abwehr.

In der 69. Minute war es Emil-Gabriel Jula, der eine davon nutzte und auf 1:4 erhöhte. Max Tolischus markierte schließlich den 5:1-Endstand (76.). Während die mitgereisten Fans nach dem Schlusspfiff „Oh, wie ist das schön“ sangen und ihr Team feierten, schlichen die Heeslinger mit hängenden Köpfen vom Feld.

Telegramm

Heeslingen – Bersenbrück1:5 (1:3)

Heeslinger SC: Tjark Mertha – Dominik Bremer, Raphael Balzer, Syuleyman Shakirov (74. Dennis Gräbnitz), Janis Müller, David-Roland Maria, Kevin Rehling, Marco Sobolewski, Can Ercan (63. Karim Raho), Dragan Muharemi, Darvin Stüve (63. Arouna Joel Ahizi)

TuS Bersenbrück: Christoph Bollmann – Dato Romanovi, David Leinweber, Sandro Heskamp, Frank Placke (80. Matthias Schmidt), Aaron Goldmann (88. Julian Schimpf), Igor Balov, Gerrit Menkhaus, Burhan Akbulut (68. Adrian Ellermann), Emil-Gabriel Jula, Max Tolischus

Schiedsrichter: Christian Okun

Zuschauer: 140

Tore: 1:0 Syuleyman Shakirov (26.), 1:1 Sandro Heskamp (32.), 1:2, 1:3 Aaron Goldmann (42., 45.+1), 1:4 Emil-Gabriel Jula (69.), 1:5 Max Tolischus (76.)

Dieser Artikel stammt von der Zevener Zeitung