2024-04-24T07:17:49.752Z

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Arbeiten weiter an der Zukunft des Amateurfußballs: Schwabens Bezirksvorsitzender Volker Wedel (links) und BFV-Vizepräsident Reinhold Baier.   F.: Manfred Ringer
Arbeiten weiter an der Zukunft des Amateurfußballs: Schwabens Bezirksvorsitzender Volker Wedel (links) und BFV-Vizepräsident Reinhold Baier. F.: Manfred Ringer

Zeit zur Konsolidierung

Angestoßene Projekte des Verbandes sollen sich jetzt verfestigen +++ Rahmentermine für die Saison 2015/16 festgelegt

Reinhold Baier sprach vielen aus der Seele. „Ich habe mich bei der Präsidiumssitzung Anfang Januar für eine Phase der Konsolidierung ausgesprochen“, berichtete der Vizepräsident des Bayerischen Fußball-Verbandes den schwäbischen Verbandsmitarbeitern bei deren jährlicher Klausurtagung im Kloster Irsee. Viele Projekte habe der BFV in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht und Aktionen gestartet, nun sei es nach Baiers Ansicht an der Zeit, all dies wirken zu lassen und selbst auch mal durchzuschnaufen. Wobei der Funktionär aber auch einschränkt. „Natürlich dürfen wir aktuelle Entwicklungen nicht aus dem Auge lassen.“

Zu den wichtigsten Aufgaben des Verbandes zählt Baier die Sicherung des Spielbetriebs – auch der A-Junioren. Weshalb beim Verbandstag 2014 mit breiter Zustimmung auch der Vereinsvertreter beschlossen wurde, dass Spieler des jüngeren A-Juniorenjahrgangs nicht mehr automatisch in Herrenteams eingesetzt weden dürfen. Nicht einmal, wenn sie bereits volljährig sind. Für Top-Talente könnten zwar Ausnahmegenehmigungen beantragt werden, was aber in der derzeitigen Praxis nur für Mannschaften von der Bayernliga aufwärts genehmigt wird (mehr...). Den Stellenwert des Amateurfußballs zu steigern sei eines der großen Ziele der „Fußballiade“, die der BFV erstmals durchführt. Im Juli soll in Landshut deutlich gemacht werden, wo die Wurzeln des Fußballs liegen – und dazu ruft Baier auf, an der viertägigen Veranstaltung mit zahlreichen Wettbewerben mitzumachen.

Nachbesserungen beim Mindestlohn

Der seit Januar gesetzlich festgelegte Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde stellt nicht nur für manche Vereine ein Problem dar. „Wir wissen selbst noch nicht, welche Auswirkungen das hat“, erklärte Baier – und bekam verbale Unterstützung von Schwabens Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert: „Das ist ein brisantes Thema und die Politik muss da unbedingt noch nachbessern. Beim Gesetz ist der komplette ehrenamtliche Bereich vergessen worden, was nicht nur den Sport betrifft.“

Ein Steckenpferd des Verbandes ist die Regionalliga Bayern – und der bescheinigt der Vizepräsident Baier nicht nur in Hinsicht auf das sportliche Niveau eine gute Entwicklung. Problematisch sei, dass der Meister kein automatisches Aufstiegsrecht besitze. Dieses Nadelöhr Richtung dritter Liga lässt sich allerdings nicht leicht beseitigen. „Ich persönlich glaube nicht, dass die jetzige Regionalliga-Struktur wieder zurück geändert wird und die fünf Gruppen wieder auf drei reduziert werden“, so Baier.

Hohe Wellen hat die Umstellung des traditionellen Hallenfußballs mit Bande auf Futsal geschlagen. Zumindest was die offiziellen Verbandswettbewerbe betrifft. „Ich kann das aufgrund der großen Tradition in Schwaben durchaus verstehen“, erklärt der Berufsrichter, „aber das Thema ist durch, ein zurück gibt es nicht mehr. Ich hoffe nun auch in Schwaben auf steigende Resonanz.“

Saison 2015/16 beginnt am 18. bzw. 25. Juli

Was insbesondere die Zuschauer betrifft, denn obwohl der Fanzuspruch in der Region noch weit über dem in anderen bayerischen Bezirken liegt, gab es in den Hallen zwischen Nördlingen und Sonthofen doch ein deutliches Minus. „Dabei wurde durchaus attraktiver Fußball“, gezeigt, wie Bezirksspielleiter Johann Wagner betonte. Mit seinen Spielleiterkollegen legte er in Irsee die Hallenorte für die Titelkämpfe 2016 (Orte und Termine) ebenso fest wie die Eckdaten für die Freiluftsaison 2015/16. Sollte in den Bezirksligen mit 17 oder 18 Teams gespielt werden, erfolgt der Startschuss ebenso wie in der Landes- und Bayernliga am 18. Juli, für Spielklassen mit 16 Mannschaften geht es am 25. Juli los. Regulär sollen bis 21. November Punktspiele ausgetragen werden (in 18er-Ligen bis 28. November). Im Frühjahr 2016 geht es am 19. März weiter – und für alle schwäbischen Spielklassen endet die Punktrunde am 21. Mai 2016.

Helmut Schmid, Vorsitzender des Bezirkssportgerichts, wies auf den Paragrafen 47a der Rechts- und Verfahrensordnung hin, die „normales unsportliches Verhalten und Verletzung der Menschenwürde“ zum Thema hat. Hier drohen Sperren nicht unter fünf Wochen und Geldstrafen von 300 Euro aufwärts. Schmid appellierte dabei auch an die Schiedsrichter: „Wir dürfen bei Beleidigungen nicht weghören. Wobei das in beide Richtungen geht. Es darf nicht nur geahndet werden, wenn Ausländer beleidigt werden, sondern eben auch umgekehrt.“

Das Niveau der schwäbischen Unparteiischen sieht deren Obmann Bernhard Veh als gut an, mit Bundesliga-Referee Robert Hartmann an der Spitze sei der Bezirk in nahezu allen Spielklassen vertreten. Trotzdem sei das Projektteam „Schwaben rüstet sich für die Zukunft“ gegründet worden, um sich weiter zu verbessern. Bezirksjugendleiter Christoph Striedelmeyer berichtete, dass die Turniertage bei den F-Junioren nach dem Modell der „Fairplay-Ligen“ ein großer Erfolg seien und bei den Kindern hoch im Kurse stünden. Außerdem hat der Bezirk mit Florian Münch nun einen neuen Schulfußballbeauftragten, der sich den Jugendmitarbeitern vorstellte.

Komplett neue Besetzung

Fast eine komplett neue Besetzung des Frauen- und Mädchenausschusses konnte dessen Vorsitzender Hans Dittenhauser präsentieren. Denn seit den Neuwahlen 2014 haben sich schon wieder zahlreiche Veränderungen ergeben. Michelle Kois ist ab sofort als Spielleiterin für den Kreis Augsburg zuständig, Kerstin Maier hat die Aufgaben im Allgäu übernommen und Melanie Kling kümmert sich neu um die Bezirksklassen. Das Team wird durch Anika Höß vervollständigt, die bereits im vergangenen Sommer berufen wurde. Vollständig ist mittlerweile auch die „Mannschaft“ um den neuen Bezirks-Ehrenamtsreferenten Günther Brenner, das sich ein umfangreiches Aufgabenfeld vorgenommen hat.

Dass auch ohne neue Projekte reichlich Arbeit auf die BFV-Mitarbeiter wartet, ist auch dem BFV-Bezirksvorsitzenden Volker Wedel klar. Insbesondere der immer weiter fortschreitende demografische Wandel sei eine große Herausfroderung für den Fußball, aber auch dieSuche nach neuen und die Motivation der vorhandenen Mitarbeiter. Insofern kann Wedel die Forderung von Reinhold Baier nach Konsolidierung nur unterstützen.


Ehrende und Geehrte (vorne von links) Holger Ardelt, Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, Bezirksvorsitzender Volker Wedel, Emanuel Beierlein sowie (hinten von links) Herbert Moser, Franz Schaipp, Siegfried Segnitzer, Heinz Groß, Fritz Glück, Anton Grahammer und Gerhard Klein. F.: Manfred Ringer

Ehrungen

Zusammen mit Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert nahm Bezirksvorsitzender Volker Wedel die Ehrung langjähriger Verbandsmitarbeiter vor.

BFV-Ehrennadel für 10 Jahre: Heinz Groß, Thomas Weigl
BFV-Verdienstnadel für 25 Jahre: Emanuel Beierlein

BLSV-Ehrennadel in Silber (10 Jahre): Anton Grahammer, Gerhard Klein, Herbert Moser, Holger Ardelt
BLSV-Ehrennadel in Gold mit kleinem Kranz (25 Jahre): Franz Schaipp
BLSV-Ehrennadel in Gold mit goldenem Kranz (30 Jahre): Siegfried Segnitzer

Ernennung zum Ehren-Bezirksjugendleiter: Fritz Glück (mehr...)

Aufrufe: 022.1.2015, 11:13 Uhr
Walter BruggerAutor