2024-04-19T07:32:36.736Z

Im Nachfassen
Der letzte Hoffnungsschimmer: Manuel Janzer (blaues Trikot, vorne) staubt nach einem Pfostenabpraller zum 1:2 ab. Die Cottbuser Daniel Lück und Joni Kauko kommen zu spät. Foto: Stieh
Der letzte Hoffnungsschimmer: Manuel Janzer (blaues Trikot, vorne) staubt nach einem Pfostenabpraller zum 1:2 ab. Die Cottbuser Daniel Lück und Joni Kauko kommen zu spät. Foto: Stieh

Zeit des Schönspielens bei Holstein Kiel vorbei

Hartmann fordert mehr Kampf

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Das Schönspielen hatte nicht funktioniert. Und so war auch die Zeit des Schönredens beendet. ,,So wie wir in der ersten Hälfte aufgetreten sind, muss sich jeder fragen, ob das so für die 3. Liga reicht", redete Kapitän Rafael Czichos nach der bereits siebten Heimniederlage der Saison nicht um den heißen Brei herum. Trotz Tabellenplatz 12 sind die Kieler längst nicht gerettet. ,,Ich habe keine Lust, hier bis zum letzten Spieltag um den Ligaverbleib zu zittern. Da sollten sich jetzt alle zusammenreißen", forderte Czichos. Seine Verletzung - eine noch nicht näher diagnostizierte Muskelverletzung im rechten Oberschenkel (,,Es ist in einem Laufduell gegen Sukuta-Pasu passiert. Ich konnte kaum noch richtig laufen.") - wird ihn vermutlich auch noch zu einer Pause zwingen. Zwar wird Dominik Schmidt gegen Aue wieder dabei sein können, doch dann fehlt Eidur Sigurbjörnsson gelbgesperrt.

Und so ist die Zeit für einen gekommen, der schon als Auslaufmodell galt. ,,Wären alle fit, wäre ich doch jetzt auf der Tribüne oder mit der U23 in Kropp", sagte Manuel Hartmann, der überraschend eine Stunde spielen musste und dabei nicht zu den Schlechteren gehörte. ,,Mir gefällt meine Situation in den letzten Wochen auch nicht", sagte der Defensivmann, der in drei Wochen 32 Jahre alt wird, ,,aber ich bringe mich trotzdem voll für die Mannschaft ein, auch wenn das nicht immer leicht ist. Das erwarte ich auch von allen anderen."

Entsprechend erwartet der langjährige Zweitliga-Profi von dem einen oder anderen Kollegen ein Umdenken - auf dem Platz wie auch daneben. ,,Jeder muss sich hinterfragen, ob er alles in die Waagschale wirft", erklärte er. ,,Wir sind im Abstiegskampf noch in einer komfortablen Situation. Aber es ist eng."


Durfte nach Czichos? Verletzung wieder ran: Routinier Manuel Hartmann.Stieh

Die Spielweise sollte dem angepasst werden, meint nicht nur Hartmann. ,,Cottbus hat Karo einfach gespielt", erklärte der Routinier. ,,Ich habe den Miriuta da draußen immer nur rufen hören: Lang nach vorn, zweite Bälle. Aber damit haben die 2:0 geführt." In der zweiten Hälfte waren von den Tugenden der Gäste bei Holstein zumindest schon einige Ansätze zu sehen. ,,Da hat jeder gefightet und um die zweiten Bälle gekämpft", so Hartmann.

Das führte auch der zweite Routinier, Patrick Kohlmann, positiv an. ,,Die erste Halbzeit war gar nicht gut, und wenn man in dieser Liga zurückliegt, wird es schwer", sagte der 33-Jährige. ,,In der zweiten Hälfte haben wir das Spiel besser angenommen. Wenn das 1:2 früher fällt, wird es vielleicht sogar noch mal eng."

In der kommenden Woche, wenn Erzgebirge Aue kommt, finden Hartmanns Worte vielleicht eher Gehör. ,,3. Liga - das heißt in erster Linie Kampf", sagte der Verteidiger. ,,Jeder muss sich bewusst sein, dass wir keinen Gegner, auch nicht den Tabellenvorletzten, auf die leichte Schulter nehmen können." Ob es gegen den Zweiten dann anders aussieht? ,,Schön spielen ist nicht angesagt. Wir müssen dreckiger spielen und alles reinwerfen", fordert Hartmann.
Aufrufe: 08.3.2016, 07:30 Uhr
SHZ / cjeAutor