2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
Arno Zeilmann bleibt der Kommandoführer beim STV-Express. Ob Andreas Falk (l., in blau) weitermacht, steht dagegen noch in den Sternen. F: Janousch
Arno Zeilmann bleibt der Kommandoführer beim STV-Express. Ob Andreas Falk (l., in blau) weitermacht, steht dagegen noch in den Sternen. F: Janousch

Zeilmann: "Will Titel als Rekordtrainer nicht verlieren"

Cheftrainer des STV Deutenbach bleibt an Bord +++ Konrad Janousch weiter am Ruder bei der Zweiten +++ Christian Geißelbrecht neuer "Co" +++ Vier gefühlte Neuzugänge

Der Überraschungseffekt fällt eher gering aus. Erfolgstrainer Arno Zeilmann bleibt auch in der kommenden Saison auf der Kommandobrücke des STV-Express. Dabei spielt es keine Rolle, ob der derzeitige Tabellenführer den Aufstieg in die Bezirksliga packt oder einen neuen Anlauf in der Kreisliga nehmen muss. Auch der Coach der zweiten Mannschaft, Konrad Janousch bleibt an Bord, der künftig von Christian Geißelbrecht unterstützt wird, was neben der Zustimmung von Ehefrau Caro entscheidenden Anteil an der Entscheidung hatte. Dagegen steht die Verlängerung von Co-Trainer Andreas Falk noch aus.

Bereits in der vergangenen Saison war der STV Deutenbach eigentlich schon gut dabei. Letztlich waren es die 14 (!) Remis, die eine bessere Platzierung als Rang acht verhinderten. Zum Vergleich: Die zweitmeisten Unentschieden holten der SV Eyüp Sultan, der SC Germania und der SV Hagenbüchach mit deren sieben. Hätte die Truppe von Coach Arno Zeilmann nur die Hälfte der Remis in Siege umgewandelt, der Lohn wäre der geteilte dritte Rang gewesen. „Da hat noch ein Tick gefehlt“, weiß auch der Coach, der in der Sommerpause an den richtigen Stellschrauben gedreht hat. „Erwarten konnte man es aber nicht, dass es so gut läuft. Irgendwann wurde es zum Selbstläufer“, stellt er seinen Anteil in den Hintergrund. Vor der Saison kamen Felix Diez, Moritz Duschl, Eric Hanek, Michael Schacher und Cristiano Carmo neu an den Weihersberg, wo sich die ersten Drei nahtlos integrierten und zu Leistungsträgern aufschwangen. „Schon in der Vorbereitung haben wir gemerkt, dass es vielleicht besser laufen könnte. Fast immer konnten wir auf den kompletten Kader zurückgreifen und die Neuen und die Etablierten haben sich gegenseitig gepusht.“ Dieser Konkurrenzkampf hätte freilich auch ins Negative abdriften können, „aber wir haben früh gemerkt, dass es passt. Nach dem Motto: Fördert euch und fordert euch.“

Höchster Saisonsieg gegen ärgsten Verfolger

Nach einem guten Start mit vier Siegen aus fünf Partien kam natürlich auch das Selbstvertrauen ins Spiel. „Dann kommt in schlechten Phasen auch noch das Glück dazu, denn so überlegen waren wir nicht, dass wir jedes Spiel mit 7:0 gewonnen haben, außer gegen Roßtal.“ Ausgerechnet gegen den direkten Konkurrenten um den Aufstieg, der mit vier Punkten Rückstand und einem Spiel mehr auf dem zweiten Rang lauert, gelang der höchste Saisonsieg. Besonders auffällig ist, dass die Zeilmann-Truppe viele verschiedene Matchwinner in ihren Reihen hat. „Das stimmt. Als Lukas Hösch ausgefallen ist, ist Eric Hanek in die Bresche gesprungen. Da gibt es noch mehrere Beispiele.“ Natürlich gab es im Jahr 2016 auch mal ein Tief, wie es wohl jede Fußballmannschaft trifft, doch dann war auf den Kapitän Verlass, sodass es sich nicht im Ergebnis widerspiegelte. „Da ist der Markus „Bomber“ Brattinger herausragend. Wenn es eng wird, legt er immer eine Schippe drauf und die Mannschaft folgt seinem Beispiel.“ Einen ähnlichen Stand in der Mannschaft hat Moritz Duschl, obwohl er erst vor der Saison zum STV-Express wechselte. „Diese Stellung in der Truppe hat er sich erarbeitet.“ Auch Zeilmanns Schwager Felix Diez schlug sofort ein, indem er seine Allrounderfähigkeiten unter Beweis stellte. „Ihn kann man überall hinstellen und er bringt seine Leistung.“

Nach dem Winter gilt es nun die Leichtigkeit, die man am Weihersberg spürte, beizubehalten. „Das ist der Schlüssel. Aber oberstes Ziel ist, dass wir unsere Leistung bestätigen.“ Auch wenn die Ergebnisse bis zuletzt stimmten, war man in Deutenbach erleichtert, als die Winterpause eingeläutet wurde. „Wir kamen auf dem Zahnfleisch, auf der letzten Rille ins Ziel.“ Bei den ausschlaggebenden Punkten für die Vertragsverlängerung spielte der Tabellenplatz nur eine Nebenrolle, andere Faktoren standen hier im Vordergrund. „Meine Frau Caro war das Entscheidungskriterium Nummer eins. Weiter kann ich keine Abnutzungserscheinungen im Zusammenspiel mit der Mannschaft erkennen. Das Team wächst nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich. Wir sind zusammen als Team gewachsen und ich merke einfach, dass der Weg noch nicht zu Ende ist. Außerdem wollte ich meinen Titel als Rekordtrainer nicht verlieren“, scherzt der langjährige Übungsleiter. Auch die Zusammenarbeit mit dem Coach der zweiten Mannschaft, Konrad Janousch, klappt hervorragend. Dieser wird ab der kommenden Saison von seinem bisherigen Kapitän Christian Geißelbrecht unterstützt. Zeilmanns eigener „Co“ hat dagegen noch nicht zugesagt. „Andreas Falk ist ein sehr wichtiger Ansprechpartner und eine große Unterstützung für mich. Am Erfolg hat er großen Anteil und ich hoffe einfach, dass er weitermachen wird.“ Die Gespräche hinter den Kulissen laufen, Vollzug konnte aber noch nicht vermeldet werden.

Team bleibt zusammen, auch in der neuen Saison

Die kommende Spielzeit wäre die Siebte für Zeilmann am Deutenbacher Ruder. Nach einer solch langen Zeit hinterfragt sich wohl jeder Trainer doppelt. Dass es aber auch funktionieren kann, dafür ist Volker Finke das beste Beispiel. Der ehemalige Freiburger war 16 Jahre lang im Amt. Guy Roux war gar fast 39 Jahre lang Trainer des AJ Auxerre in Frankreich, weit vor Sir Alex Ferguson (über 25) bei Manchester United oder Arsene Wenger von Arsenal London, der im vergangenen Jahr sein 20. Jubiläum feierte. Angesichts des siebten Jahres Zeilmanns liegen die 14 Spielzeiten Thomas Schaaf`s bei Werder Bremen gar in Reichweite. So weit braucht man aber gar nicht zu schauen, auch Jasmin Halilic vom FC Bayern Kickers beweist Jahr für Jahr, dass Abnutzungserscheinungen ins Reich der Fabel verwiesen werden können. Aber zurück nach Deutenbach: Die Planungen für die neue Saison laufen bereits an, und zwar ligenunabhängig. „Was dann im Sommer ist, wird sich zeigen. Der Aufstieg ist zwar nicht das oberste Ziel, aber natürlich wollen wir in jedem Spiel das Optimale herausholen, sonst bräuchten wir ja nicht Fußball spielen.“ Abgänge gibt es in Deutenbach aktuell nicht zu verzeichnen, auch keine klassischen Neuzugänge. Als gefühlte Neuzugänge gelten aber die bislang verletzten Daniel Bergmann, Sven Zankl, Thomas Brattinger und Sommerverpflichtung Cristiano Carmo. Dass man vorausschauend plant, beweist auch, dass es nach Nachfrage bei den Spielern nach der Saison keinen Abgang geben wird. „Die Mannschaft bleibt zusammen, alle haben zugesagt.“ In der Wintervorbereitung geht es unter anderem gegen den TV 48 Erlangen und den ASV Fürth. Es wäre nicht verwunderlich, wenn man sich im nächsten Jahr in Pflichtspielen gegenübersteht.

Aufrufe: 012.2.2017, 11:00 Uhr
Matthias JanouschAutor