Zeilmann und Dinc: Als Fahrgemeinschaft zum Nachholspiel

Fast hätte man meinen können, die beiden Arbeitskollegen Serdar Dinc und Arno Zeilmann hätten sich kurzgeschlossen und vereinbart, ihr direktes Duell entgegen der Ankündigung von Thomas Raßbach, der eigentlich einen Termin im kommenden Jahr vorsah, kurzfristig am Donnerstag auszuspielen. Dem war aber nicht so: „Wir haben das auch erst am Sonntag aus der Presse erfahren und waren erstaunt.“

Nun waren erst einmal einige Fragezeichen zu klären, und noch immer ist nicht klar, welchen Kader die beiden Coaches zur Verfügung haben werden. „Wir mussten sogar die Trainingseinheiten von vier Jugendmannschaften absagen und es ist fraglich, ob die Spieler so kurzfristig noch Urlaub bekommen bzw. früher gehen können“, erklärt Dinc, der sich ebenso wie Zeilmann eine Rücksprache seitens des Kreisspielleiters vor der Ansetzung gewünscht hätte. „Grundsätzlich finde ich ja Spiele unter der Woche unter Flutlicht geil“, allerdings mit einer Einschränkung: „Nicht wenn jetzt irgendwer gegen irgendwen spielt“, spielt er auf die Befürchtung an, dass beide Teams sich quasi von selbst aufstellen.

"Noch nicht einmal Trainerbänke"

„Es ist schließlich das Spiel gegen den Tabellenführer. Da hätte ich mir einen besseren Rahmen vorstellen können. Anstatt auf Rasen vor unserer schönen Terrasse spielen wir nun am C-Platz auf Sand, da nur dort Flutlicht ist. Da gibt es noch nicht einmal Trainerbänke.“

Warum das Spiel nun doch noch im Jahr 2016 kurzfristig angesetzt wurde, erklärt Thomas Raßbach, der schon damit gerechnet hatte, dass er keine Begeisterungsstürme auslösen würde: „Der TSV Südwest hat das Spiel gegen Germania abgesagt , nun haben sie drei Nachholspiele. Das Spiel bei Südwest konnte ich nicht ansetzen, da die Heimmannschaft kein eingetragenes Flutlicht hat. Das Spiel in Fischbach konnte nicht angesetzt werden, da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist.“ In der anderen Version hätten die Germanen im März drei Wochen hintereinander Donnerstag und Sonntag spielen müssen. „Da war ich im Zwiespalt und habe auch ein bisschen schlechtes Gewissen“, kann er den Unmut durchaus nachvollziehen.

„Wir machen jetzt das Beste daraus. Einen Vorteil hat es auch: Jetzt können der Arno und ich gleich nach der Arbeit zusammen zum Spiel fahren“, lässt sich Dinc die gute Laune nicht verderben. „Früher war es halt so, dass man um 15:30 Uhr ausgestempelt hat und gut war. Diese Zeiten sind vorbei“, ist auch Zeilmann wenig begeistert, dass er wohl nicht alle Spieler zur Verfügung haben wird. „Ich war ebenfalls sehr überrascht, dass wir jetzt doch noch heuer spielen. Der kurzfristig angesetzte Termin passt uns beiden nicht.“

Doch egal wer letztendlich auf dem Platz stehen wird, der Weihersberg-Express wird mit breiter Brust an der Weihergartenstraße aufkreuzen. „Wir sind in Fahrt. Es funktioniert einfach und zurzeit kommt auch das Spielglück dazu“, weiß Arno Zeilmann die Tabellenführung einzuordnen. „Wenn uns auch viele fast schon zur Meisterschaft gratulieren, es sind nur fünf Punkte Vorsprung. Gerade haben wir höchstens den Klassenerhalt sicher“, will Zeilmann einen Schritt nach dem anderen gehen. Auffällig ist vor allem, dass man sich in der Defensive verbessert hat, was sicherlich auch an den beiden Neuzugängen Felix Diez und Moritz Duschl liegt. Davor ziehen Markus „Bomber“ Brattinger und mit Michael Schacher ein weiterer Neuzugang die Fäden.

Kohler, Romeo, Bergmann, Carl: Die unvollständige Riege der Matchwinner

Offensichtlich hat man vor der Saison an den richtigen Stellschrauben gedreht. „Wir machen nur wenige Fehler im Spielaufbau und haben das Glück, dass wir jede Woche einen anderen Matchwinner haben. Wenn Jörg (Kohler) schwächelt, dann kommt der Enzo (Vincenzo Romeo) und jetzt am Sonntag der Timmy (Vierfachtorschütze Timm Bergmann). Und als wir alle einen Hänger hatten, war Keeper David Carl zur Stelle“, erklärt Zeilmann den Höhenflug.

Ob es allerdings zu diesem Lauf gekommen wäre, hätte die Partie planmäßig stattgefunden, stellt Dinc in Frage. „An dem Spieltag damals haben alle Außenseiter gewonnen“, meint er vielsagend. Wer weiß, wie das am Donnerstag sein wird.