2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Ein packendes Match lieferten sich der SC Eltersdorf (l.) und der FC Amberg (r, Kai Hempel und Andy Graml). F: Klaus-Dieter Schreiter
Ein packendes Match lieferten sich der SC Eltersdorf (l.) und der FC Amberg (r, Kai Hempel und Andy Graml). F: Klaus-Dieter Schreiter

Zehn Amberger bieten Energieleistung

FC holt sich in tollem Spitzenspiel beim heimstarken SC Eltersdorf ein 1:1 (0:1) +++ Rost-Elf im zweiten Durchgang trotz Unterzahl ein mehr als ebenbürtiger Gegner

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Es ist die Spitzenpartie des 31. Spieltages der Fußball-Bayernliga gewesen. Und das Aufeinandertreffen des SC Eltersdorf und des FC Amberg am Donnerstag vor 280 Zuschauern wurde diesem Anspruch mehr als gerecht. Nach 90 temporeichen und hart umkämpften Minuten, in den FCA-Trainer Timo Rost in der 55. Minute wegen zu lauten Reklamierens von Referee Peter Dotzel auf die Tribüne geschickt wurde und Julian Ceesay mit Gelb-Rot vom Platz musste, stand es 1:1 (1:0). Wobei die Vilsstädter im zweiten Durchgang selbst mit einem Mann weniger mehr Spielanteile und die etwas besseren Chancen hatten.

Der FCA hat durch diese Punkteteilung zwar seine 15 Spiele andauernde Serie ohne Niederlage aufrecht erhalten, allerdings zwei – vielleicht entscheidende – Zähler im Kampf um die Meisterschaft mit dem SV Viktoria Aschaffenburg liegen gelassen. Wobei Rost dies anders sah: „Ich bin brutal stolz auf meine Mannschaft. Die hat mit nur zehn Mann in der zweiten Halbzeit gegen eines der heimstärksten Teams der Liga eine wahre Energieleistung gezeigt“, sagte der Amberger Coach nach dem Schlusspfiff. Selbst sein Eltersdorfer Kollege Hendrik Baumgart zollte Respekt und attestierte dem FC „einen sensationell guten Auftritt“.

Es entwickelte sich vom Anpfiff weg eine Begegnung, in der sich beide Teams nicht versteckten und offensiv ausgerichtet den Weg nach vorne suchten. Die gastgebenden Mittelfranken erwischten dabei den etwas besseren Start und hatten durch eine Standard-Serie von Sven Röwe zwischen der sechsten und achten Minute „Halb-Chancen“, die aber auch nicht wirklich zwingend waren. Die Amberger Bank hingegen jubelte nach neun Minuten bereits, doch der Treffer von Benjamin Werner wurde wegen Abseits des nicht immer überzeugenden Schiedsrichtergespanns um Peter Dotzel nicht gegeben. Eine äußerst strittige und wirklich enge Szene, die sicherlich erst nach Ansicht der TV-Aufnahmen ein endgültiges Urteil gefällt werden kann.

Bitter für die Oberpfälzer, dass Rost bereits in der 17. Minute wechseln musste, weil sich Alexander Jobst ohne gegnerische Einwirkung am Knie verletzt hatte und durch Andreas Graml ersetzt wurde. In der Folgezeit agierten die Mannschaften mit offenem Visier, Möglichkeiten zur Führung gab es auf beiden Seiten. So testete FC-Stürmer Tobias Wiesner den Eltersdorfer Keeper Rainer Hausner mit einer Vollyabnahme, die der SCE-Schlussmann aber glänzend parierte (22.). Auf der Gegenseite hebelten Röwe und Tobias Herzner mit einem Doppelpass die Amberger Abwehr aus, doch Herzner zielte knapp am langen Eck vorbei (24.).

Das war es dann bis kurz vor dem Seitenwechsel eigentlich. Als sich alle schon auf den Halbzeitpfiff eingestellt hatten, holte Julian Ceeasy Oliver Janz von den Beinen – Elfmeter. Herzner ließ sich nicht zweimal bitten und vollstreckte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs zum 1:0 (45.+3), zu diesem Zeitpunkt eher etwas überraschend. Der Moral der mehr als engagiert und konzentriert auftretenden Amberger, die nach Ceesays gelb-roter Karte wegen wiederholtem Foulspiel nur noch zu zehnt spielen konnten, tat dies aber keinen Abbruch. Selbst, als Rost kurz nach dem Seitenwechsel wegen zu lautem Reklamierens auf die Tribüne verbannt wurde, zuvor hatten die Eltersdorfer Maximilian Grossmann und im Nachschuss Janz das mögliche 1:0 auf dem Fuß, machte Amberg eindeutig mehr Druck.

Die Gelb-Schwarzen wurden in Unterzahl von Minute zu Minute stärker, während die Mittelfranken auf Konter lauerten. Die beste Chance der Gäste hatte bis dahin Michael Plänitz (59.), doch seinen Kopfball aus fünf Metern klärte der überragende Hausner reaktionsschnell. Genauso auf dem Posten war Matthias Götz im Amberger Tor, als er 120 Sekunden später einen 25-Meter-Hammer von Röwe entschärfte. Das muntere Hin und Her ging weiter, wobei Sven Seitz in der 70. Minute aus 25 Metern per Freistoß am Eltersdorfer Torwart scheiterte (70.).

Besser machte es der eingewechselte Christian Knorr, der eine Minute später aus fünf Metern das mehr als verdiente 1:1 markierte. Damit wollte sich der FC aber nicht begnügen und setzte alles auf eine Karte, bot aber andererseits dem SC Kontermöglichkeiten. Für Amberg hatten Sebastian Hauch, Marco Wiedmann und in der Schlussminute erneut Knorr den Siegtreffer vor Augen, für Eltersdorf Michael Mirschberger und Kevin Köhler. So blieb es beim untern Strich gerechten Unentschieden. „Der Wahnsinn, wie meine Jungs gekämpft und gerackert haben. Sie haben nie aufgegeben und sich selbst belohnt“, so Rost.

SC Eltersdorf – FC Amberg 1:1 (1:0)

SC Eltersdorf: Hausner – Köhler, Lindner, Weiler, Völker (39. Großmann) – Dotterweich, Hagen (37. Mirschberger), Abadijew, Röwe – Janz, Herzner.

FC Amberg: Götz – Gorgiev, Plänitz, Ceesay, Jobst (17. Graml) – Seitz, Hempel, Lincke, Wiedmann – Werner (46. Knorr), Wiesner (82. Hauck).

Tore: 1:0 Herzner (45.+3/Foulelfmeter), 1:1 Knorr (71.).

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Ceesay (45.+2/wiederholtes Foulspiel).

Zuschauer: 280.

Schiedsrichter: Peter Dotzel (Heidenfeld).

Aufrufe: 030.4.2015, 21:50 Uhr
Stephan LandgrafAutor