2024-04-20T08:00:28.265Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

Wuppertal rüstet sich für Aufstieg

Der Ausblick auf die Rückrunde: Bocholt als erster Herausforderer des WSV

Dass der Wuppertaler SV nach seinem Insolvenzverfahren nicht lange in der Oberliga Niederrhein verweilen würde, war schon nach dem Abstieg im Vorjahr klar. So geht der finanz- und zuschauerstarke WSV als Tabellenführer in die morgen beginnende Rückrunde. Alles andere als eine Rückkehr in die Regionalliga wäre eine Überraschung.

Wuppertal stellt um das Stürmerduo Marvin Ellmann und Dennis Schmidt (je zehn Tore) den drittbesten Angriff und Torhüter Lukas Fronczyk, der nur bei den beiden Saisonniederlagen gegen TuRU Düsseldorf und Ratingen 04/19 mehr als ein Gegentor hinnehmen musste, die beste Defensive der Liga. "Daraus schöpfen wir Hoffnung, dass wir den steinigen Weg in der Rückrunde erfolgreich fortsetzen werden", sagt Trainer Thomas Richter, der in der Winterpause im Ex-Bocholter Karoj Sindi eine weitere Alternative für das Mittelfeld dazugewann.

Nachlassen darf er freilich nicht, denn Absteiger SSVg Velbert sitzt dem WSV mit nur drei Punkten Rückstand im Nacken und kam gegen Ende der Hinrunde mit Siegen über die Spitzenteams MSV Duisburg II (2:0), VfR Fischeln (4:0) sowie den SV Hönnepel/Niedermörmter (4:1) richtig in Fahrt. Schwächelt Wuppertal, wird die mit regionalligaerfahrenen Haudegen gespickte Mannschaft von Trainer André Pawlak zur Stelle sein. Ihre letzte Niederlage kassierte sie Ende September.

Dass die Verfolger wie das lange auf Platz eins stehende Überraschungsteam Fischeln, die wiedererstarkte Ratinger Germania oder die allseits über den grünen Klee gelobte Reserve des MSV Duisburg noch in den Titelkampf eingreifen, ist hingegen unwahrscheinlich. Außenseiterchancen dürfte am ehesten der 1. FC Bocholt haben, der in Yannik Oenning (SV Wehen/Wiesbaden II) und Issa Issa (KFC Uerdingen) zwei Hochkaräter für die Offensive an Land zog, allerdings auch schon acht Punkte Rückstand hat.

Für die Kreisvertreter Nievenheim und Kapellen deutlich interessanter dürfte hingegen der Kampf um den Klassenverbleib sein. Denn bei vermutlich vier, im schlechteren Fall fünf Absteigern ist nach 17 gespielten Spielen alles offen. Alles besser muss vor allem beim VfB Homberg werden, der einen Horror-Hinrunde mit nur neun Punkten beendete. Trainer Günter Abel bringt die Lage auf den Punkt: "Es ist einfach Scheiße gelaufen." Ob der VfB - vor der Saison alles andere als ein Abstiegskandidat - seine Probleme rechtzeitig in den Griff bekommt, ist trotz der Neuzugänge Sebastian Schweers (vereinslos) und Simon Kouam Kenge (VfB Speldorf) fraglich. Ganz schwer wird es auch für den SV Sonsbeck, der in der Hinrunde magere 13 Törchen erzielte.

Die Sportfreunde Baumberg präsentieren in Salah El Halimi mal wieder einen neuen Trainer, unter dem die Wende endgültig gelingen soll. "Wir haben ein riesiges Unternehmen vor uns. Ich kann versprechen, dass wir alles geben werden", sagt der Neuling, den aktuell vier Punkte von den Nichtabstiegsrängen trennen. Lediglich drei sind es beim ETB Schwarz-Weiß Essen, der das Chaos im Umfeld bisher erstaunlich gut verkraftete und weiterhin realistische Chancen auf den Klassenverbleib besitzt.

Den umkämpften Rang 14 belegt derzeit der TuS Bösinghoven, der mit Mesut Yanik (Uerdingen), George Kalomoiris und Petros Bolosis vom griechischen Drittligisten AO Glyfada, Esin Gula vom niederländischen Zweitligisten SVC 2000 und dem Ex-Kapellener Can Yücel fünf weitere Gründe für den Klassenverbleib präsentierte. Komplettiert wird die "Abstiegszone" von TuRU Düsseldorf, das nach erheblichen Startproblemen wieder auf Kurs ist und dank insgesamt sechs Wintertransfers auf eine weitere Oberliga-Spielzeit zusteuern dürfte.

Aufrufe: 021.2.2015, 10:00 Uhr
Christos PasvantisAutor