Wünschmann verlässt den FCR

Letzteres widerfuhr Benjamin Wünschmann und seinem Teamkollegen Semir Hot am vergangenen Sonntag beim FC Remscheid, Trainer Zdenko Kosanovic holte beide 60 Sekunden vor der Pause vom Feld. Wünschmann traf diese Entscheidung offensichtlich hart, denn er hat inzwischen seinen Vertrag gekündigt.

Gegenüber der Bergischen Morgenpost begründete der 26-jährige Spieler seine Entscheidung so: "Natürlich hat die Auswechslung von Sonntag damit zu tun, aber das war eigentlich nur das I-Tüpfelchen und nicht der Hauptgrund." Den, sagt Wünschmann, wolle er nicht nennen, weil ihn auch die Verantwortlichen des FC Remscheid noch nicht kennen: "Ich habe erst einmal gekündigt - was mir sehr schwergefallen ist. Wenn die Emotionen weg sind, wird es sicher noch ein Gespräch geben, denn ich habe mich in den knapp zwei Jahren beim FCR sehr wohl gefühlt. Zu gehen, ist mir nicht leichtgefallen."

Sein Trainer, Zdenko Kosanovic, hat den Abschied des Spielers noch nicht unter der Rubrik "erledigt" abgeheftet. "Wir hatten bisher nur Kontakt per WhatsApp. Für mich steht fest, dass er sich bis Freitag endgültig entscheiden kann. Wenn er seine Absicht noch mal überdenkt, habe ich damit keine Probleme." Das wiederum kommt für Wünschmann nicht infrage: "Mein Entschluss steht fest."

Von Wünschmanns Mitteilung, nicht mehr zur Verfügung zu stehen, zeigte sich Kosanovic einigermaßen überrascht, denn: "Ich kenne die genauen Gründe ja nicht, aber wenn es mit der Auswechslung vom Sonntag zusammenhängt - ich finde, es gibt Schlimmeres." Der Spieler habe eine gute Vorbereitung absolviert, auch in der Meisterschaft im linken Mittelfeld jeweils begonnen und auf der für ihn zunächst ungewohnten Position "ordentlich gespielt". Nur am Sonntag habe er nicht die erhoffte Leistung gebracht. "Aber so eine Auswechslung ist ja kein Drama und nichts für die Ewigkeit", findet Kosanovic.

Wünschmann, der 2014 aus Heiligenhaus nach Remscheid kam, will sich während der Wechsel-Sperre nun verstärkt seinem Studium widmen, aber "auf jeden Fall weiter Fußball spielen". Wo, ließ er offen: "Kann ja sein, dass jemand anruft und mich brauchen kann."

Unterdessen bestätigte Kosanovic Überlegungen, angesichts des möglicherweise längeren Ausfalls von Keeper Nico Tauschel den ehemaligen Torhüter Nenad Radanovic zu reaktivieren: "Allerdings haben wir bisher vergeblich versucht, Nenad zu erreichen."