2024-03-28T15:56:44.387Z

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Die Mannschaft des WSV hat die Online-Petition der Ultras unterzeichnet. F: Jochen Classen
Die Mannschaft des WSV hat die Online-Petition der Ultras unterzeichnet. F: Jochen Classen

WSV: "Noch mal an einen Tisch"

Sondersitzung des Ausschusses Sport und Scherheit zur Stadion-Ordnung

„Eigentlich“, sagt Lothar Stücker, „eigentlich würden wir viel lieber über die Vorfreude auf die kommende Saison, die verkauften Dauerkarten und Marketingerfolge reden.“ Das Thema Stadionordnung aber, so der Finanzvorstand des Fußball-Oberligisten WSV, überlagere derzeit alles. Kein Wunder: Die Fans laufen Sturm gegen die ins Auge gefassten Verschärfungen. Der Ausschuss Sport und Sicherheit tagt am Montag (4. August 2014) in nicht-öffentlicher Sitzung. Die Ergebnisse sollen am Nachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Was war geschehen? Am 8. Juli 2014 tagte der seit 20 Jahren bestehende „Ausschuss Sport und Sicherheit“. Der, so Presseamtsleiterin Martina Eckermann, wurde „auf der Grundlage des Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit ins Leben gerufen, um vor Ort ein Netzwerk zu Sicherheitsfragen einzurichten und Probleme zu besprechen.“ In dem Gremium sitzen unter anderem Vereinsvertreter, das Sport- und Bäderamt, das die Geschäftsführung hat, Polizei und Feuerwehr.

Nach Rundschau-Informationen hatte der WSV-Fanbeauftragte Christian Weiß eine Liste ausgearbeitet. Martina Eckermann bestätigt das: Es „wurde über eine Aufstellung von Fanmaterialien des Fanprojektes beraten und einvernehmlich ein Ergebnis festgehalten. Generell ausgeschlossen wurden aufgrund von Sicherheitsbedenken der Polizei lediglich eine Blockfahne und Doppelhalter. Andere Fanartikel, wie etwa Luftschlangen, sollen ein Prüfsiegel haben, wegen des Brandschutzes.“ Dazu gehören auch Toilettenpapierrollen.

Allerdings: Choreographien müssen vorher angemeldet werden, können aber noch am Spieltag verboten werden. Dies alles, so die „Ultras“, sei ein Schlag gegen die Fankultur. Sie haben eine Online-Petition gestartet, mehr als 2.200 Personen haben bereits unterzeichnet. Zugleich wird in den Foren die Frage laut, warum sich die WSV-Vertreter nicht energischer gegen die Ansagen gestemmt haben. Stücker: „Es gab leider wenig Diskussionsbereitschaft.“

Die 2008 überarbeitete Stadionsatzung ist zwar weiterhin gültig, sie kann nur vom Rat der Stadt verändert werden. Die Vorgaben von Polizei und Feuerwehr sind aber absolut bindend.
„Unsere Fans haben sich in der vergangenen Saison insgesamt sehr, sehr gut verhalten“, gibt Stücker, der in der Sitzung den eigentlich für die Thematik zuständigen Vorstandssprecher Alexander Eichner vertreten hatte, zu bedenken. „Es war aber keine offene Diskussion. Die Polizei hatte ihre Vorstellungen. Uns wurde sogar vorgeworfen, dass wir zu wenig Stadionverbote aussprechen.“

Zerschnitten sieht Stücker das Tischtuch aber keinesfalls. „Wir wollen, und das ist unser Ziel, doch alle gut miteinander klar kommen. Jede Aktion bewirkt eine Reaktion. Wir sollten auf Deeskalation setzen. Deshalb hoffen wir, dass sich doch noch einmal alle an einen Tisch setzen.“

Wuppertaler Rundschau Sport

Aufrufe: 031.7.2014, 17:15 Uhr
Wuppertaler Rundschau / Jörn KoldehoffAutor