2024-04-16T09:15:35.043Z

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Lukas Fronczyk hatte beim Elfer keine Chance. F: Jochen Classen
Lukas Fronczyk hatte beim Elfer keine Chance. F: Jochen Classen

WSV hadert mit sich selbst

Richter-Team verliert bei TuRU - nicht nur wegen des Schiris

Wer erwartet hatte, WSV-Sportvorstand Achim Weber stempele nach der 1:3-Niederlage bei TuRU Düsseldorf den Essener Schiedsrichter Bastian Lang zum Haupt-Sündenbock, der täuschte sich gewaltig. Natürlich, ganz unkommentiert ließ der ehemalige Zweitliga-Torjäger die drollige Elfmeter-Entscheidung nicht: „Wir sind nun einmal in der fünften Liga, und da bekommt man die entsprechenden Unparteiischen. Bei ,Verstehen Sie Spaß?‘ wäre es ein großer Lacher gewesen. Aber das muss man ausblenden.“

Dann nahm er sich die eigene Mannschaft zur Brust. „Wir haben schlicht und ergreifend nicht gut gespielt“, analysierte Weber hinter der Haupttribüne des Paul-Janes-Stadions die vorangegangenen 94 Minuten. Besonders ärgerte ihn die Phase nach dem Ausgleich: „Uns gelingt verdientermaßen das 1:1, aber dann sind wir nicht gierig und gallig genug. Und auch nicht clever: Zur Not nimmst du den Punkt mit nach Hause.“ Stattdessen lud das Team einen „Gegner, der keine große Qualität besaß“, ein, wieder ins Spiel kommen: „Wir haben uns schlicht und ergreifend selber geschlagen.“

Und das lag daran, dass mehrere Stammspieler nicht annähernd Normalform erreichten. „Das war ganz sicher so, das hat auch der Trainer so gesehen. Gott sei Dank haben wir den Kader breit aufgestellt. Keiner kann sich zurücklehnen, dafür ist der Konkurrenzkampf zu groß. Gut, dass es schon am Mittwoch gegen Duisburg weitergeht.“

In der Tabelle ist der WSV unterdessen mit elf Punkten auf Rang sechs abgerutscht. Spitzenreiter bleibt Aufsteiger VfR Fischeln, der Meister Hönnepel-Niedermörmter mit 3:1 bezwang und eine blütenweiße Weste (18 Punkte) trägt. Zweiter ist Aufsteiger Bocholt (2:0 in Sonsbeck, 14 Punkte) vor Duisburg (3:0 gegen Homberg, 12 Punkte), Velbert (6:1 gegen Hilden, 12 Punkte) und Oberhausen (3:1 in Baumberg, 12 Punkte). Nach der Partie am Mittwoch (19.30 Uhr Stadion am Zoo) reist der WSV am Sonntag zum Tabellenführer Fischeln …

Thomas Richter (WSV-Trainer): "Wir müssen uns an die eigene Nase packen und haben uns die Niederlage selber zuzuschreiben. Wir sind nicht gut in die Partie gekommen, hatten eine zu hohe Fehlpassquote, waren in den Zweikämpfen nicht dominant. Der Elfer war aus meiner Sicht falsch, falscher geht es nicht. Aber der Schiedsrichter hat ihn halt gepfiffen. Damit sollten wir uns nicht aufhalten. Danach waren wir etwas wacher. Mit der Einwechslung von Janos Löbe haben wir in der Offensive gesetzt, das 1:1 erzielt und hatten die Partie im Griff. Wie das 1:2 fällt, kann nicht unser Anspruch sein. Da lassen sich drei Mann düpieren. In der Schlussphase haben wir alles nach vorne geworfen, Peter Schmetz nach für hohe Bälle nach vorne gestellt, aber nach dem 1:3 hat die Überzeugung gefehlt. Die Leistung war nicht das, was wir uns vorstellen. Wir werden das ansprechen. In drei Tagen gegen Duisburg werden wir hoffentlich anders auftreten."

Frank Zilles (Trainer TuRU Düsseldorf): „Wir haben den Gegner so erwartet und entsprechend im Vorfeld die Aufgaben verteilt. Ich bin sehr zufrieden, dass es so geklappt hat. Kompliment an meine Jungs. Wir haben uns von den äußeren Umständen nicht beeinflussen lassen, auch wenn wir uns natürlich mehr aufs Verteidigen konzentriert haben. Aus meiner Perspektive ging der Elfmeter in Ordnung. Aber wir haben ja in der Bundesliga gesehen, wie intensiv diskutiert wird. Ob es jetzt für uns nach oben geht, kann ich nicht sagen. Weil wir immer noch zu viele Ausfälle haben, bekommen wir noch keinen Grip. Uns fehlt die Kompaktheit. Mit Imeri und Lobato bin ich ein hohes Risiko gegangen. Das Vertrauen wurde belohnt.“

Wuppertaler Rundschau Sport

Aufrufe: 021.9.2014, 22:05 Uhr
Wuppertaler Rundschau / Jörn KoldehoffAutor