2024-04-23T13:35:06.289Z

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Cus-Dieter Wollitz ist derzeit Trainer in Cottbus
Cus-Dieter Wollitz ist derzeit Trainer in Cottbus

Wollitz gewinnt gegen Viktoria Köln

Gericht: Trainer-Kündigung des Regionalligisten nicht wirksam

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Köln. Claus-Dieter Wollitz war in modischen, rot gehaltenen Schuhen zum Gerichtstermin erschienen und hatte am Ende auf ganzer Linie gegen seinen Ex-Verein gesiegt. Aus dem Rechtsstreit zwischen Wollitz und seinem einstigen Klub FC Viktoria Köln war der 50-Jährige Fußball-Lehrer, der die Viktoria von Juni 2013 bis 6. Dezember 2014 als Trainer betreut hatte, am Ende als strahlender Sieger hervor gegangen.

Das Gericht entschied, dass der Arbeitsvertrag zwischen Wollitz und den Rechtsrheinischen nie ordentlich aufgelöst worden sei; alle von Vereinsseite ausgesprochenen Kündigungen seien darüber hinaus unwirksam. Knapp 200.000 Euro müssen die Höhenberger nun für ihren ehemaligen Coach für entgangene Gehälter berappen, abzüglich des bereits an Wollitz gezahlten Arbeitslosengeldes von exakt 14.632,20 Euro - macht zusammen: 184.567,80 Euro, die der Verein dem Mann zahlen muss, der inzwischen den Drittliga-Absteiger FC Energie Cottbus betreut.

Als Zeuge war auch Viktoria-Mäzen Franz-Josef Wernze geladen. Wernze erklärte, dass sich Wollitz im August 2013 bereit erklärt habe, sich mit 100.000 Euro an einem Transfer von Timo Staffeldt zu beteiligen, der damals als absoluter Wunschspieler von Viktorias Trainer galt und inzwischen bei Alemannia Aachen unter Vertrag steht. Dem widersprach Wollitz´ einstiger Co-Trainer Frank Eulberg am Freitagvormittag im Zeugenstand: "Er hat lediglich gesagt, dass er die Hälfte einer möglichen Abfindungssumme vom VfL Osnabrück beisteuern würde. Er hat nicht davon gesprochen, 100.000 Euro zahlen zu wollen."

Da Claus-Dieter Wollitz im Januar 2014 von seinem damaligen Arbeitgeber im Nachhinein lediglich 20.000 Euro zugesprochen wurden, muss er nun die Hälfte (10.000 Euro) an den FC Viktoria entrichten. Ein weiteres pikantes Detail: Offenbar besteht das Arbeitsverhältnis zwischen Wollitz und Viktoria Köln sogar weiter fort, falls der Familienvater sein Traineramt bei Energie Cottbus beenden würde.

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Claus-Dieter Wollitz der Viktoria seine Arbeitskraft anbieten würde, müssten die ambitionierten Rechtsrheinischen weitere Zahlungen an ihren Ex-Coach tätigen. Grund: Die im Juni 2013 geschlossene Zusammenarbeit zwischen Wollitz und dem FC Viktoria Köln wurde von beiden Seiten offenbar nicht unterschrieben; es existiert lediglich ein Vertragsentwurf, in dem eine Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2015 erwähnt wird. Das Arbeitsgericht wertete den Vertrag am Ende als unbefristet. Eine Geschichte ohne Ende.

Aufrufe: 020.5.2016, 15:09 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Oliver LöerAutor