2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait
Hat mit dem TSV Perchting-Hadorf noch Großes vor: Übungsleiter Klaus Fahrner. F: M. Berger
Hat mit dem TSV Perchting-Hadorf noch Großes vor: Übungsleiter Klaus Fahrner. F: M. Berger

"Wollen in 4 Jahren eine Top-Adresse im Landkreis sein"

Erfolgscoach Fahrner zieht Zwischenbilanz

TSV Perchting-Hadorf - Als am 10.06.2014 der Abstieg der Schwarz-Gelben in die A-Klasse nach einer katastrophalen Saison besiegelt war, hatte wohl kaum einer gedacht, dass die Perchtinger nur zwei Jahre später wieder in der Kreisklasse auf Punktejagd gehen.
Der derzeitige Erfolg (Platz drei in der Kreisklasse) ist eng an Coach Klaus Fahrner geknüpft, der nach dem Abstieg das Traineramt übernahm und seither akribisch und mit höchstem Eifer für den Erfolg im 1000-Seelen Dorf Perchting arbeitet. Wohl die wenigsten Trainer in diesen Gefilden beschäftigen sich so intensiv mit ihrer Mannschaft wie Fahrner, der von Videoanalysen bis hin zu speziellem Faszien-Training nichts unversucht lässt, um in Perchting Erfolg zu haben. Ein Interview: Klaus, ein Viertel der Saison ist nun vorüber, die Kreisklassen-Spielzeit ist in vollem Gange. Wie schätzt Du die Liga ein und wer sind die Anwärter für die Aufstiegsplätze? Fahrner: Mein Gefühl ist, dass die Liga, was das körperliche Spiel angeht, sicherlich stärker ist als die A-Klasse. Was spielerische Elemente angeht bin ich allerdings überrascht, wie wenig Fußball gespielt wird. Bis auf Bad Heilbrunn, Schäftlarn, Raisting, Oberau und uns sehe ich keine Mannschaft, die in der Offensive mit technischen Finessen und taktischen Lösungen arbeitet - "Hit and Run" wie in England steht zumeist auf den Fahnen der Trainer. Leider mussten wir zwar bereits die Erfahrung machen, dass so etwas auch erfolgreich sein kann, ich hoffe aber, dass wir in Perchting nie solch einen Ergebnisfußball spielen müssen! Mein Aufstiegsfavorit ist Bad Heilbrunn, sofern sie die Doppelbelastung ihrer A-Jugendlichen in den Griff bekommen! Um Platz 2 wird es wohl eng zwischen Schäftlarn und Polling. Mit zwölf Punkten nach sieben Spielen sind die Schwarz-Gelben als Aufsteiger ordentlich gestartet. Bist Du zufrieden mit dem bisher Gezeigten? Fahrner: Unser Start ist zufriedenstellend gelaufen. Mit Ausnahme des Ergebnisses gegen den MTV Berg II sind wir auch voll im Plan, diese Heimniederlage wird uns aber bis zum Ende der Saison verfolgen. Schade ist auch, dass damit die Serie ohnme Heimniederlage seit dem 19.11.2014 gerissen ist! Trotzdem bin ich allgemein mit der Statistik der Mannschaft in meiner Trainerzeit von bisher 39 Siegen, 4 Unentschieden und 13 Niederlagen sehr zufrieden! Vor allem die punktverlustfreie Heimbilanz aus der letzten Saison werde ich immer im Kopf haben! Das war großes Kino! Die jungen Spieler, die aus der A-Jugend in den Kader gestoßen sind, standen in jedem der sieben Saisonspiele auf dem Platz, lediglich Vincent Lang kam zweimal nicht zum Einsatz und Florian Sepperl sowie Eric Pereira-Stadler fehlten noch urlaubs- oder verletzungsbedingt. Wie beurteuilst Du unsere neuen "jungen Wilden"? Fahrner: Vincent Lang fiel im Spiel gegen Kochelsee der Taktik zum Opfer. Grundsätzlich bin ich mit den A-Jugendlichen natürlich sehr zufrieden. Sie bringen eine technische und taktische Grundausbildung mit, die uns im Offensivspiel sehr verbessert, aber sie müssen alle noch an ihrer Zweikampfstärke und ihrer Kondition arbeiten, damit wir von ihrer Technik auch in der letzten halbe Stunde noch profitieren können! 4. Mit Michael März, der sich leider erneut das Kreuzband gerissen hat, Leo Wagner, Valentin Schwetz, Xaver Schmidt und Julian Ofenstein (Studium) musst Du seit Saisonbeginn auf zahlreiche Stützen verzichten. Wie konntet Ihr diese Ausfälle so gut kompensieren? Fahrner: Die Ausfälle schmerzen natürlich sehr! Nicht nur, weil die Jungs alles Typen in der Mannschaft sind, sondern auch Leistungsträger. Valentin als Kapitän und Stamm-Innenverteidiger machte im Zweikampf niemand was vor, Leo Wagner war auf Rechts mit seinem einfachen geradlinigen Spiel und gutem Zweikampfverhalten gesetzt, Xaver, der als Feingeist immer ein gutes Gefühl für die Situationen im Mittelfeld hatte, Michi der mit seiner Robustheit die Hoheit im Zentrum an sich riss und Julian, der uns gerade mit seiner Schnelligkeit neue Optionen auf der Aussenverteidiger-Position geben konnte! Dennoch muss man dann wie schon in den Jahren zuvor, als man Leistungsträger verlor, das Kollektiv und den Teamgeist hervorheben! Das tolle Umfeld, die Fans und der aktuelle Kader machen es möglich, dass wir trotzdem wieder eine gute Rolle spielen können - so manche Vereine sind an solch einer Misere auch schon kaputt gegangen. 5. Gib uns noch einen kurzen Ausblick: Wo siehst Du den TSV am Saisonende und welche Träume hast Du für die Zukunft? Fahrner: Meinem Gefühl nach könnten wir eine Top-8 Platzierung schaffen! Ziel bleibt aber ganz klar, so schnell wie möglich 30 Punkte zu erspielen, dann sehen wir weiter. Träume bleiben für mich privat, Visionen gebe ich preis und die versuche ich auch umzusetzen! Die Vision mit Perchting sieht folgendermaßen aus: In vier Jahren eine Top-Adresse im Landkreis Starnberg zu sein, im Idealfall vor Berg, Oberalting und Pöcking (lacht). Dazu gehört aber neben akribischer Arbeit auch ein Quäntchen Glück - möglich ist aber alles!
Aufrufe: 013.9.2016, 10:45 Uhr
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