2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
F: Thomas Rinke
F: Thomas Rinke

Wolfsburg eine Nummer zu groß für die Viktoria

GMHüttes A-Junioren scheiden durch 1:5 im Halbfinale aus dem Niedersachsenpokal aus – Ärger über Zuschauer

Die A-Junioren von Viktoria Georgsmarienhütte haben das Niedersachsenpokal-Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg verdient mit 1:5 verloren. Immerhin freuten sich die Gastgeber über den Ehrentreffer durch Niklas Oswald, ärgerten sich aber auch über das Verhalten einiger Zuschauer.

Trotz der klaren Kräfteverhältnisse wurde es nur zu Beginn vogelwild im Strafraum der gastgebenden Viktoria: Ein Entenpaar lief über den Platz, was den Spielfluss kurz ins Stocken brachte. Die Gefahr verflog im wahrsten Sinne des Wortes aber schnell wieder.

Als einzige noch ungeschlagene U-19-Bundesligamannschaft in dieser Saison war der VfL Wolfsburg nach GMHütte gereist und wurde seiner Favoritenrolle früh gerecht. Die Gastgeber agierten mit zwei Viererketten und machten die Räume für das Team der Wölfe, die mit einigen Juniorennationalspielern aufwarten konnten, von Beginn an eng. Jannis Heuer stach im ersten Durchgang beim VfL heraus: Der groß gewachsene Wolfsburger hatte einige gute Gelegenheiten, traf per Kopf das Außennetz (12.), wenig später den Pfosten (19.) und scheiterte an Viktoria-Keeper Silas Kaumkötter (22.). GMHütte hatte Glück, dass eine Berührung von Jannik Klotzbach an McKinze Gaines vom ansonsten sicheren Schiedsrichter Dirk Schröer nicht geahndet wurde (24.).

Die überfällige Führung für Wolfsburg resultierte schließlich aus einer Einzelaktion: Gaines zirkelte den Ball aus 18 Metern unhaltbar an den linken Innenpfosten und ins Tor (25.). „Wir wussten, was Wolfsburg spielen kann und darauf haben wir unsere Jungs sehr gut vorbereitet. Dann passiert leider das, was immer wieder in unserer Saison passiert. Wir kriegen das 0:1 und dann ist ein kleiner Knacks drin. Dann war die Körpersprache nicht mehr da“, haderte Viktoria-Trainer Lennart Horn mit dem Gegentor. Fast hätten die Gastgeber die direkte Antwort gegeben. Eine druckvolle flache Hereingabe von Rechtsverteidiger Fabio Lopes ließ Wölfe-Keeper Tom-Luca Divjak nach vorne klatschen und sicherte den Ball erst im Nachfassen vor dem einschussbereiten Patrick Lünnemann (26.).

Dann aber drehten die Wölfe auf und ließen ihre individuellen Qualitäten aufblitzen. U-17-Nationalspieler Yari Otto traf nach sehenswerter Kombination zum 2:0 für die Gäste (28.), U-18-Nationalspieler Jan Neuwirt erhöhte per Foulelfmeter sicher auf 3:0 (31.). Saikouba Manneh hatte zuvor einen Wolfsburger gefoult.

„Wir haben versucht, die Jungs in der Halbzeitpause noch mal einzustellen. Aber man hat auch gemerkt, dass der ein oder andere auf dem Zahnfleisch ging“, sagte Horn. Gästestürmer Yari Otto hatte die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang, traf aus größerer Distanz mit einem wuchtigen Schuss aber nur die Querlatte (49.). Der eingewechselte David Nieland erhöhte nach sehenswerter Vorarbeit von Gaines auf 4:0 (51.). Genauso sehenswert war aber auch die anschließende Aktion der Viktoria: Premtim Gashi schickte Niklas Oswald mit einem Steilpass auf die Reise. Der 18-jährige Torjäger behauptete sich im Laufduell und schob den Ball überlegt an Divjak vorbei zum 1:4 ins Tor (57.). „Beim Tor haben wir endlich mal schnellen Fußball gespielt, der uns auch auszeichnet. Das ist schön. Ich hätte mir danach sicherlich noch eine andere Körpersprache gewünscht. Aber es hat heute nicht sollen sein“, sagte Horn. GMHütte witterte nur kurz seine Chance und wirkte sicherer. Die Durchschlagskraft nach vorne fehlte aber.

Im weiteren Spielverlauf kontrollierte der VfL das Geschehen und schaltete einen Gang zurück. Nieland stellte den 1:5-Endstand mit seinem zweiten Treffer nach Vorarbeit von Max Radowski her (73.).

„Aus meiner Sicht ist das Ergebnis am Ende gerechtfertigt. Auch bedingt dadurch, dass wir in der ersten Halbzeit bis Minute 25 viel zu ängstlich waren und dass wir keinen Mut in unseren Aktionen hatten. Wir haben erst gar nicht versucht, in die Zweikämpfe reinzukommen. Mit mehr Einsatz wäre mehr drin gewesen“, lautete das Fazit von Horn, der sich über einige der gut 300 Zuschauer ärgerte, die die Anlage am Rehlberg in der Halbzeitpause verließen. Der zweite Durchgang fand vor deutlich weniger Zuschauern statt, die das Team aber mit Applaus verabschiedeten. „Das hing mit Sicherheit auch mit dem Spielstand zusammen. Das ist sehr schade und den Jungs gegenüber nicht gerecht“, sagte Horn.

Nach dem Highlight gegen den VfL Wolfsburg richtet die Viktoria ihren Blick nun wieder auf die Liga. „Der März ist für uns in dieser Saison der wichtigste Monat. Wir sammeln uns jetzt und richten die volle Konzentration auf Meckelfeld. Da werden wir alles raushauen, was irgendwie geht“, blickt Horn bereits voraus, wie der Klassenerhalt in der Landesliga möglichst schnell perfekt gemacht werden soll.

Aufrufe: 019.3.2017, 18:20 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor