2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinstreue
Fühlt sich wohl im Trikot seines Vereins und das seit 23 Jahren: Alexander Schmidt (blaues Trikot). (Bild: FuPa)
Fühlt sich wohl im Trikot seines Vereins und das seit 23 Jahren: Alexander Schmidt (blaues Trikot). (Bild: FuPa)

Wohlfühl-Verein SG Bremthal

So wie Alexander Schmidt sind viele dem Verein treu geblieben

MAINTAUNUS. Wer nicht unbedingt dem Traum vom Profifußballer nachjagen will, sollte da Fußball spielen, wo er sich wohl fühlt. Natürlich sind sportliche Erfolge wichtig, doch Zusammenhalt und Freundschaft stehen an erster Stelle. So auch bei der SG Bremthal und ihrem langjährigen Mitglied Alexander Schmidt.

Alexander Schmidt ist 29 Jahre alt. Seit 23 Jahren spielt er für die SG Bremthal. Ein Wechsel zu einem anderen Verein kam für den Elektroingenieur nie infrage: „In der Jugend hat der FC Marxheim mal angefragt“, so Schmidt. Aber der defensive Mittelfeldspieler blieb bei seinem Heimatverein. Denn die SG Bremthal sei ein solide geführter Klub. Es werde großen Wert auf die Jugendarbeit gelegt. Viele A-Jugendliche würden in die erste oder zweite Mannschaft integriert, es kämen nur wenige Fremdlegionäre. „Vor allem in der zweiten Mannschaft bleiben die Teams erhalten“, bekräftigt Schmidt, der selbst in der Reserve spielt. Und tatsächlich: bei der SG Bremthal finden sich einige Spieler, die dem Verein schon länger treu sind. Unter ihnen Moritz Müller, Daniel Friedrich und Daniel Jaroszewski, allesamt seit 1992 dabei. Oder auch Sascha Friedrich (1991), der die Fußballschuhe zwar inzwischen an den Nagel gehängt hat, nun aber als sportlicher Leiter bei der Spielgemeinschaft tätig ist. Und auch der Trainer der zweiten Mannschaft, Felix Hanke, ist bereits seit 2005 mit an Bord. „Ich lebe mittlerweile die SG Bremthal“, sagt der 29-jährige. Und das kommt nicht von ungefähr, denn Hanke hat auch schon negative Erfahrungen gemacht: „Als Spieler in Wehen war es Pflicht, sich nach dem Spiel mit den Fans zusammen zusetzten“, dafür wäre den Spielern sogar das Essen bezahlt worden. In Bremthal sei das nicht nötig. Jeden Donnerstag würden nach dem Training abwechselnd zwei Spieler Essen mitbringen. Das führe auch dazu, dass sich neue Spieler wie aktuell Michael Ross, Gabriel Cuomo und Boris Schneider relativ schnell willkommen fühlen würden. Sogar mit generischen Vereinen wie dem SV Kriftel habe man noch vor fünf Jahren nach dem Spiel zusammengesessen, „es wäre schön, wenn sich das wieder beleben lassen würde“, findet Hanke.

So ist der Verein schon für viele zur zweiten Familie geworden. Die Spieler Essen und Feiern gemeinsam und teilen sportliche Erfolge und Niederlagen. „Auf dem Sportplatz krieg ich den Kopf frei, komme auf andere Gedanken“, beschreibt Schmidt. Trotzdem denke er schon ans Aufhören. Aus beruflichen Gründen wird der Mittelfeld-Spieler wohl nicht mehr länger als zwei Jahre die Fußballschuhe für die Aktiven schnüren. Denn wenn, dann wolle er vollen Einsatz geben und „meine Mitspieler nicht im Stich lassen.“ Das es dann aber in der Altherren-Mannschaft weiter geht, sei nicht ausgeschlossen.



Das allererste Mannschaftsfoto: Seit 1991 hält Alexander Schmidt seiner SGB die Treue. Auf dem Bild ist er rechts neben dem Trainer zu sehen. Archivfoto: Schmidt.

Aufrufe: 02.9.2014, 06:00 Uhr
Natascha GrossAutor