2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar
Der Zustand der Freudenberger Sporthalle ist sicherlich nicht gerade optimal. Foto: Thomas Farnschläder
Der Zustand der Freudenberger Sporthalle ist sicherlich nicht gerade optimal. Foto: Thomas Farnschläder

"Wo kein Wille ist, da ist bekanntlich auch kein Weg"

Zustand der Freudenberger Sporthalle nicht einladend

Im Nachgang zu den Hallen-Turnier-Wochen des SV Fortuna Freudenberg erreichte die Redaktion von FuPa Südwestfalen folgende Leserzuschrift:

18 Hallenfußballturniere an zehn Tagen, knapp 200 Mannschaften mit rund 3000 Sportlern, Eltern, Freunden, Fans. Die Zahlen sind beeindruckend, umso höher ist das ehrenamtliche Engagement des SV Fortuna Freudenberg einzuschätzen, der großen Aufwand betreibt, um kleinen und großen Fußballern zwei Wochen im Jahr ein außergewöhnliches Sport-Erlebnis zu bieten.

Mehr noch: Wer sieht, wie viele Jugendliche und junge Erwachsene jedes Jahr in die Turnierorganisation eingebunden sind, weiß, dass die Vereinskultur hier intakt ist und Ehrenamt und Integration mehr als Schlagwörter sind. Und Ehrenamt hierbei bedeutet: Mehr als 17.000 Trainer- und Betreuerstunden jährlich, alleine im Jugendbereich.

Dass ausgerechnet der Verein, der innerhalb weniger Tage wohl einen Großteil der jährlichen Besucher in die Sporthalle und nach Freudenberg lockt, für die Nutzung der Räumlichkeiten eine satte Miete von rund 2000 Euro zahlen muss, ist spätestens für denjenigen nicht nachvollziehbar, der selbst mal vor Ort gewesen ist. Denn die Sporthalle im Schulzentrum ist für jeden Gastgeber peinlich.

Aus den Motoren der Oberlichter der Kabinen hängen seit Jahren die losen Elektrokabel raus, während an den Wänden reihenweise Fliesen fehlen. Im Vorraum zu den Toiletten fehlt die komplette Decke, wodurch Rohrleitungen, Deckenschienen und Stromkabel nicht nur sichtbar sind, sondern die Besucher zum Teil gefährden. Kleiderhakenleisten, alte Kulissenteile, Stellwände und Tafeln liegen bzw. stehen dort und warten auf ihre Entsorgung. Dass die Wände in der Sporthalle seit Jahrzehnten keine Farbe mehr gesehen haben und inzwischen derart verschmutzt sind, dass längst kein Sponsorenbanner mehr hängen bleibt, ist banal. Dass die Zuschauer auf den hintersten Tribünensitzen nass werden, wenn das Regenwasser durch die verschimmelte Decke auf die Fensterbänke tropft, nimmt man kopfschüttelnd hin. Dass aber ein Mann mit Rollstuhl jüngst die Behindertentoilette nicht benutzen konnte, weil sie mit Baumaterialien zugestellt war, ist für den Veranstalter beinahe rufschädigend.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Niemand erwartet eine blitzsaubere Halle mit weißen Wänden und hochmoderner Infrastruktur. Wer allerdings Räumlichkeiten in einem solch desolaten Zustand an einen anderen vermietet, sollte sich schämen.

Die Fußballturniere des SV Fortuna Freudenberg sind weit über die regionale Fußballszene hinaus zu einem echten Aushängeschild – auch für die Stadt - geworden. Die Sporthalle im Schulzentrum dagegen ist peinlich für jeden Ausrichter und Gastgeber und dem Ansehen der Stadt nicht gerade zuträglich. Noch dazu, dass die Jugendarbeit aller Vereine ein wichtiger Bestandteil der Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen ist, Negativbeispiele Jugendlicher ohne Vereinszugehörigkeit gibt es leider genug. Angebote des SV Fortuna und anderer Vereine, sich an der optischen Verschönerung der Halle zu beteiligen und gemeinsam für einen „neuen Anstrich“ zu sorgen, gibt es seit langem. Aber wo kein Wille ist, da ist bekanntlich auch kein Weg.

Björn Lorsbach

Mitglied und Unterstützer des SV Fortuna Freudenberg

Im Winkel 5, 57258 Freudenberg

Aufrufe: 017.1.2017, 09:00 Uhr
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