2024-04-24T13:20:38.835Z

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Um diesen Pokal geht es bei der Fußball-WM, die von 2026 an mit 48 statt 32 Mannschaften gespielt wird. Die nun beschlossene Aufstockung kommt an der Basis nicht gut an. Archivfoto: DPA
Um diesen Pokal geht es bei der Fußball-WM, die von 2026 an mit 48 statt 32 Mannschaften gespielt wird. Die nun beschlossene Aufstockung kommt an der Basis nicht gut an. Archivfoto: DPA
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WM mit 48 Teams stößt auf viel Kritik

SZ-Um­fra­ge

Ehingen - Der Fußball-Weltverband Fifa hat am Dienstag die Aufstockung des Teilnehmerfelds für die Weltmeisterschaft beschlossen. Von 2026 an sollen bei dem Turnier 48 statt wie derzeit noch 32 Mannschaften mitspielen. Die Fifa-Entscheidung stößt bei Fußballexperten in der Region auf Kritik. Die SZ hat sich umgehört.

"Es ist eine reine Geldmacherei der Fifa", sagt Mario Gegic, Trainer des Bezirksligisten SV Oberdischingen, der den Beschluss des Weltverbandes für falsch hält. "Man hätte die WM so lassen sollen, wie sie ist." Gegic befürchtet, dass das Turnier mit 48 Mannschaften "zu arg in die Länge gezogen wird" und dadurch für Zuschauer weniger interessant werde.

Auch Jens Kannemann, Trainer des Bezirksligisten FV Schelklingen-Hausen, hält nichts von einer um 16 Teams vergrößerten Weltmeisterschaft. "Das macht keinen Spaß mehr", so Kannemann, der bei einer WM die besten Mannschaften jedes Kontinents sehen will. "Die WM wird wohl so langweilig, wie es die Vorrunde der Champions League geworden ist." Das Geld ist für den Schelklinger Trainer der Grund für den Fifa-Beschluss, doch geht Kannemann davon aus, dass unter einer WM mit 48 Teams die Qualität leidet.

"Das kann man vergessen." Udo Rampelt, Trainer des Bezirksligisten TSG Ehingen, hält nichts davon, das WM-Turnier auf 48 Mannschaften aufzublähen. "Es geht nur um mehr Umsatz und Geld für die Fifa." Dabei sieht Rampelt die Geldvermehrung des Weltverbandes gerade auch auf Kosten der Austragungsländer von Weltmeisterschaften kritisch. Aus sportlicher Sicht, so der TSG-Trainer, sei eine größere Weltmeisterschaft nicht sinnvoll.

"Das Niveau bisheriger Weltmeisterschaften wird mit 48 Mannschaften nicht zu halten sein", sagt Christian Endler, Kapitän des Fußball-Landesligisten SSV Ehingen-Süd. "Es werden keine stärkeren Teams, sondern nur ein paar Punktelieferanten mehr hinzukommen." Schon jetzt, mit 32 Mannschaften, sei zu sehen, dass einige Teilnehmer zu schwach sind. Für manchen Fußballfan werde eine größere WM mit mehr Spielen aber von Vorteil sein. "Für Zuschauer ist es viellleicht nicht schlecht."

Für Trainer Joachim Oliveira vom A-Kreisligisten SG Altheim hängt die Einschätzung auch davon ab, wie der Weltverband seinen Beschluss umsetzt. Wenn sich die Dauer des Turniers nicht verlängert und ein neuer Modus gefunden werde, kann Oliveira der Aufstockung auch positive Seiten abgewinnen. Dass kleinere Nationen die Chance haben, sich zu qualifizieren, hält der SG-Trainer für sinnvoll. Doch sollte es dann eine vorentscheidende Runde geben, die Hauptrunde der WM sollte nicht länger dauern. "Sonst verliert das Turnier seinen Reiz."

Aufrufe: 011.1.2017, 17:35 Uhr
awAutor