2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Nur schwer vom Ball zu trennen: der japanische Mittelfeldakteur Shinsuke Hori (Mitte) von Germania Windeck Foto:Bröhl
Nur schwer vom Ball zu trennen: der japanische Mittelfeldakteur Shinsuke Hori (Mitte) von Germania Windeck Foto:Bröhl

Wirbelwind aus Fernost

Der Japaner Shinsuke Hori bereitet Windeck bislang große Freude

Wenn Marcus Voike über Shinsuke Hori spricht, gerät er glatt ins Schwärmen. „Er ist wieselflink, technisch stark und hat eine tolle Spielübersicht“, lobt der Windecker Trainer seinen kleinen Mittelfeldakteur, der sowohl auf der linken als auch auf der rechten Außenbahn eine gute Figur abgibt.

TSV Germania Windeck - Hilal-Maroc Bergheim (So 14:30)

Beim jüngsten Coup in Freialdenhoven (3:1) stellte der 21-Jährige sein gutes Auge eindrucksvoll unter Beweis und glänzte als zweifacher Vorbereiter. Als Torschütze ist er beim Fußball-Mittelrheinligisten bislang aber noch nicht in Erscheinung getreten. „Das wundert mich beinahe“, sagt Voike, „schließlich war er in Merten ein echter Torjäger.“ In der Tat traf der Japaner in der Vorsaison satte zwölfmal für den Landesligisten. Für Voike ist Horis Torpremiere für Germania Windeck jedoch nur eine Frage der Zeit, „schließlich erarbeitet er sich viele Chancen. Bislang hat ihm bloß das nötige Quäntchen Glück im Abschluss gefehlt.“

Der 41-Jährige ist aber nicht nur von den fußballerischen Qualitäten des Mannes mit der Rückennummer 17 begeistert. „Man kann sich zu einhundert Prozent auf ihn verlassen“, so Voike, „außerdem spürt man zu jedem Zeitpunkt seine Demut und Dankbarkeit – selbst wenn ich ihn bloß vom Bahnhof in Dattenfeld zum Training abhole.“ Allein die Kommunikation mit dem Rechtsfuß gestaltet sich schwieriger als mit anderen Spielern, denn Hori spricht kaum Deutsch oder Englisch. Anweisungen im Training und Spiel funktionieren nur über Körpersprache. „Wir verständigen uns mit Händen und Füßen – zur Not nehme ich ihn an die Hand und zeige ihm, wo er hinzulaufen hat“, sagt Voike. Das sei allerdings nur selten notwendig, denn „Shin ist ein schlauer Bursche, der großes Taktikverständnis mitbringt und schnell von seinen Mitspielern lernt“.

Beim anstehenden Windecker Gegner, Hilal Maroc Bergheim, hätte Hori weitaus weniger Verständigungsprobleme, schließlich könnte der Ligarivale aus dem Rhein-Erft-Kreis problemlos eine Startelf mit ausschließlich japanischen Spielern ins Rennen schicken. Einer von ihnen wird ganz sicher von Beginn an ran dürfen: Yuki Nishiya. Der 23-Jährige hat in 14 Spielen bereits zehn Treffer erzielt, einen davon im Hinspiel gegen Windeck (4:2). „Er ist aber nicht der einzige torgefährliche Spieler. Hilal ist insgesamt wahnsinnig offensivstark“, betont Voike. Doch er weiß auch um die Schwächen des Gegners, der mit fünf Punkten Vorsprung vor Windeck auf dem ersten Abstiegsplatz steht. 38 Gegentore hat das Team von Trainer Josef Pfeiffer schon kassiert, nur Windeck weist eine schlechtere Bilanz auf (40). Gut also, dass mit Jan-Frederick Göhsl (fliegt aus London ein), Jan-Luca Hillmann (Erkrankung überwunden) und Yavuz Günay (Gelbsperre abgesessen) drei Defensivkräfte zurückkehren. Dafür fallen Innenverteidiger Linus Zakrzewski und Angreifer Adrian Müller aus; sie reisen für ein Projekt der Non-Profit-Sportorganisation SRS („Sportler ruft Sportler“) nach Kolumbien.

So oder so dürfen die Zuschauer in der Windecker Weco-Arena auf viele Tore hoffen, auch auf das erste von Hori. Über zwei andere Premieren würde sich Voike wohl noch mehr freuen. „Wir haben in dieser Saison noch nicht einmal zu Null gespielt und auch noch keine zwei Siege in Folge einfahren können“, so der Coach. Das Spiel am Sonntag (14.30 Uhr) bietet den Windeckern die letzte Gelegenheit in diesem Jahr, daran noch etwas zu ändern.

Siegburg will auf Platz drei überwintern

Siegburger SV 04 - VfL Rheinbach (So 14:45)

Die Partie gegen das Schlusslicht VfL Rheinbach (So., 14.45 Uhr) beschreibt der Siegburger Trainer Kinan Moukhmalji als „kniffliges Unterfangen. Wir haben uns schon im Hinspiel schwergetan.“ Damals traf Fabian Welt erst in der Nachspielzeit zum 1:0-Endstand und sorgte damit für einen Auftakt nach Maß. Mit einem Sieg im ersten Rückrundenspiel würde der Aufsteiger aus Siegburg auf Platz drei überwintern.



FC Hennef 05 - FC Wegberg-Beeck (Sa 14:30)

Im Spiel eins nach der Entlassung von Trainer Marco Bäumer trifft der FC Hennef 05 auf Wegberg-Beeck (Sa., 14.30 Uhr). Mit der Partie gegen den Tabellenzweiten hat Interimscoach Max Lunga eine undankbare Aufgabe vor der Brust – zumal einige Spieler ausfallen: Keeper Tim Rudersdorff und René Schöller fehlen berufsbedingt, Marius Ehrenstein muss aufgrund seiner fünften Gelben Karte aussetzen. Zudem sind Rachid Bouallal (Achillessehnenanriss), Daniel Jamann (muskuläre Probleme) und Rico Rollepatz (Kreuzbandriss) verletzt. Lediglich Christopher Mai kehrt nach überwundener Wadenblessur zurück.

Aufrufe: 09.12.2016, 07:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MIebachAutor