"Wir wollten zunächst die Null"

Herr Krause, wie sahen Sie das Finale?

Es war knapp. In den ersten 15 Minuten wurden wir nach hinten gedrückt. Mit der Zeit aber wurden wir besser und haben das Spiel gemacht. Letztlich denke ich, dass beide Mannschaften in etwa die gleiche Chancen von Torchancen hatten. Nur haben wir die Tore eben gemacht.

Ihre Elf hat sehr defensiv angefangen. Das war sicherlich so gewollt?

Ja. Wir wollten zunächst die Null und dann reagieren.

Es wirkte, als wären Sie überall auf dem Spielfeld. Wie interpretierten Sie ihre Rolle?

Als Sechser oder Achter, später dann mehr als Vorstopper. Durch den Wechsel von Torsten Fried auf Ralph Sonnenberg zur Halbzeit haben wir eine offensiveren Mann gebracht. Dadurch rutschte ich ein wenig nach hinten.

Sie bekamen Riesenkomplimente für den nimmermüden Einsatz. Hatten Sie gemerkt, dass es im Finale besonders gut läuft oder riefen Sie solch eine Leistung schon über die Saison ab?

(schnauft:) Über die ganze Saison sicher nicht. Zum Ende hin aber, da merkte ich schon, dass es besser läuft. Ich hatte ja vorher verletzungsbedingt ausgesetzt. Ein Dreivierteljahr hemmte mich eine Knieverletzung. Zu Beginn der Saison stieg ich wieder ein.

Stimmt es, dass Sie ein Jahrzehnt mit dem Fußball ausgesetzt hatten?

Richtig. Ich hatte zwischenzeitlich fast zehn Jahre wegen eines Halswirbelbruchs nicht mehr gespielt. Danach fing ich bei den Alt-Herren wieder an. Das war mit 35, 36 Jahre. Das ganze Leben haben ich nur in Blumenthal gespielt.

Kam es zum Halswirbelbruch während eines Spieles?

Das war ein Badeunfall. Aber weitläufig war der Fußball beteiligt - im Fußballurlaub ist das passiert.

Was investieren Sie für diesen Fitnesszustand?

Eigentlich mache ich kein Training. Ab und zu spiele ich noch in der zweiten Vereinsmannschaft oder in der ersten, das aber selten und nur als Einwechsler.

Hatten Sie damit gerechnet, dass ihre Elf ein derartiges Saisonfinale mit dem Pokalendspiel sowie der Meisterschaft hinlegt?

Anfangs auf keinen Fall. Dadurch, dass Neustadt ein bisschen geschwächelt hat, stehen wir vorn. Das liegt auch daran, weil wir ein paar Jüngere eingebaut haben. Dann haben wieder einige angefangen, die körperlich fit sind. Dadurch haben wir Auftrieb bekommen und unter anderem Neustadt geschlagen. Wenn Neustadt aber nicht in den personellen Engpass gekommen wäre, dann wäre es zumindest weitaus schwieriger für uns geworden. Ob es dann zum Staffelsieg gereicht hätte, das weiß ich nicht.

Hätte Blumenthal/Grabow heute lieber gegen den MSV Neuruppin gespielt?

Eigentlich nicht. Die Chance gegen Perleberg zu gewinnen, war einen Tick günstiger. Gegen den MSV hatten wir ja schon im Pokal gespielt, da gab es eine Schlappe. Gegen Perleberg hatten wir uns schon etwas mehr ausgerechnet.