2024-04-23T13:35:06.289Z

Interview
F: Meier
F: Meier

"Wir wollen die Spiele weiterhin locker bestreiten"

Memmelsdorfs Neuzugang Michael Wernsdorfer (24) im FuPa-Interivew +++ Oberfranken reisen nach Abtswind

Der SV Memmelsdorf hat sich nach dem jüngsten 4:1- Heimerfolg endgültig in der Spitzengruppe etabliert. Die Leistungsschwankungen der letztjährigen Saison wurden komplett abgelegt und der Verein befindet sich auf einem guten Kurs. Sommerneuzugang Michael Wernsdorfer verkörpert die überraschende Wiederauferstehung des ehemaligen Bayernligisten wohl am besten: Ohne Landesligaerfahrung erkämpfte sich der 24-Jährige auf Anhieb den Stammplatz des zentralen Mittelfeldspieleres. Im FuPa-Interview stand Wenrsdorfer Rede und Antwort.

Herr Wernsdorfer, wovon sind Sie mehr überrascht: Dass Sie sich ohne Landesligaerfahrung einen Stammplatz erkämpft haben oder das sich der SV Memmelsdorf in der Spitzengruppe wiederfindet?

Wernsdorfer: Eigentlich, dass ich fast jede Begegnung durchgespielt habe. Außer das Spiel mit der gelb-roten Karte am letzten Wochenende natürlich (lacht). Wir sind am Anfang der Saison gegen die Aufsteiger nicht gut reingekommen. Dann haben wir bis zum Schweinfurt Spiel einen richtigen Lauf gehabt und nun wird sich gegen Abtswind zeigen, ob wir uns vorerst da oben etablieren können oder wie weit wir zurückfallen.

Wie kam Ihr Wechsel zu Memmelsdorf überhaupt zustande?

Wernsdorfer: Ich kannte Rolf Vitzthum schon vorher, da er der Jugendtrainer meines Bruders war. Mit Stegaurach habe ich in der letzten Saison gegen Memmelsdorf II gespielt. Insofern hat es schon immer einen Kontakt gegeben. Eines Tages hat er mich angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könne, in der Landesliga zu spielen und daraufhin habe ich es probiert.

Beim 4:1 Sieg gegen Karlburg am letzten Wochenende waren Sie wohl die Hauptfigur auf dem Platz. Als erstes leiten Sie mit dem Ausgleich die Wende ein und holen sich 20 Minuten später die gelb-rote Karte ab. Wie haben Sie die Partie aus Ihrer Sicht gesehen?

Wernsdorfer: Um ehrlich zu sein, sind wir nicht gut reingekommen. Insgesamt war es ein relativ schlechtes Fußballspiel. Beim Freistoß zum Ausgleich habe ich mir gedacht, den knallst du einfach mal drauf, halten musste er ihn im Normalfall aber trotzdem, auch wenn der Ball ein wenig geflattert ist. In den zweiten 45 Minuten wollten wir es dann besser machen, als in der ersten Halbzeit und haben direkt das 2:1 erzielt. Über die gelb-rote Karte darf ich mich nicht beschweren. Ich bin zweimal einen Schritt zu spät gekommen, wobei das erste Foul von mir schon recht ordentlich war. Umso erleichterter war ich dann aber, dass direkt im Anschluss das dritte und vierte Tor erzielt wurden. Ansonsten wäre es sicherlich nochmal eng geworden.

Eingangs habe ich erwähnt, dass der SV Memmelsdorf momentan obenauf ist. Wie viele Aufstiegsgedanken findet man in den Hinterköpfen der Spieler?

Wernsdorfer: Man witzelt schon ein wenig darüber, jedoch ernsthafte Gedanken macht sich keiner darüber. Wir wollen die Spiele weiterhin locker bestreiten, bevor wir noch völlig verkrampfen. Wenn wir die Spitzenmannschaften der Liga noch lange beschäftigen und die uns jederzeit auf dem Zettel haben müssen wäre es schön, es ist aber nie Pflicht aufzusteigen. Wir sind eine junge Mannschaft, bei der es gerade läuft und wenn es läuft, trainiert es sich bekanntlich immer ein wenig besser.

Nun geht es dieses Wochenende gegen Abtswind, einen der Favoriten auf den Aufstieg. Blickt man auf die Tabelle, scheinen Sie vor dem Duell aber die besseren Karten zu haben.

Wernsdorfer: Wir haben am Samstag auf alle Fälle mit Personalproblemen zu kämpfen. Thomas Kamm kommt aus dem Urlaub und Niclas Griebel ist immer noch rotgesperrt. Dazu kommt, dass ich angeschlagen bin. Auch wenn Abtswind die letzten beiden Spiele nicht gewonnen hat, muss man aufpassen, denn wenn die mal ins Rollen kommen, schießen die dem Gegner auch gerne mal acht oder neun Tore ein, auch wenn ich die Gefahr bei uns nicht sehe. Gehen wir als Sieger vom Platz, können wir uns vorne ein wenig etablieren.

Und was wünschen Sie sich persönlich von der Saison?

Wernsdorfer: Erstmal hoffe ich, dass ich meinen Stammplatz verteidigen kann und bestenfalls positive Ergebnisse einfahre. Vor allem wollen wir vor der Winterpause das korrigieren, was wir zu Beginn der Saison gegen die Aufsteiger haben missen lassen. Wenn der Gegner tief steht, wollen wir schauen, dass wir genügend Chancen kreieren und diese im Vergleich zu den ersten Saisonspielen in Tore ummünzen. Natürlich versuchen wir in diesem Jahr so gut es geht oben dranzubleiben und die Aufstiegsaspiranten zu ärgern.

Aufrufe: 022.10.2016, 10:00 Uhr
Kai HeermannAutor