2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

„Wir wollen den Abstand nach unten vergrößern“

Jörg Härtlein und Pascal Knoke vom FC Peckelsheim-Eissen-Löwen im Gespräch

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Mit Jörg Härtlein und einem zuletzt gut aufgelegten Pascal Knoke ist der FC Peckelsheim-Eissen-Löwen wieder in einer guten Form. 13 Punkte hat das Team aus den letzten sechs Partien geholt. FuPa-Mitarbeiter Rene Wenzel hat mit dem Trainer und Torjäger ein Doppel-Interview geführt.

FuPa: Herr Härtlein, kommen wir kurz zum letzten Spiel. Es war sicher nicht das schönste Spiel, aber es war effektiv und sie haben mit ihrer Mannschaft den angestrebten Dreier geholt. Wie fällt rückblickend das Fazit aus?

Härtlein: Es war ein glücklicher aber wichtiger Sieg. Uns war bewusst, dass dies ein sehr schweres Spiel werden wird. Wir waren nicht aggressiv und spritzig genug, um in unser Spiel zu finden. Ein Tribut an die harten Trainingseinheiten, irgendwann folgt auch ein Tief. Eine Punkteteilung aus Sicht von Salzkotten wäre gerecht gewesen.

FuPa: Herr Härtlein, Sie betreuen das Team schon seit elf Spielen und haben 16 Punkte eingefahren. Wie zufrieden sind Sie mit der Ausbeute?

Härtlein: Sehr zufrieden! Wir haben in den letzten Wochen hart trainiert, teilweise mehr als man in einer Vorbereitung zur Saison absolviert. Mit den Punkten hat sich die Mannschaft selber belohnt und steht verdient auf Platz elf der Tabelle. Es muss aber allen bewusst sein, dass dies noch nicht reicht.

FuPa: Herr Knoke, Jörg Härtlein ist vom Torwarttrainer zum Chef-Coach aufgestiegen. Wie bewerten Sie die Arbeit von ihm?

Knoke: Jörg macht sehr gute Arbeit. Er hat es geschafft, uns nach dem missglückten Saisonstart wieder fit zu machen und aufzubauen. Ich glaube, dass die Ergebnisse der letzten Wochen zeigen, dass er uns gut auf die Spiele einstellt.

FuPa: Von einigen Zuschauern war zu hören, dass es einen anderen Wunschkandidaten gegeben hat. Was sagen Sie dazu, Herr Härtlein?

Härtlein: Das kann ich nicht sagen, da hat der Vorstand mir gegenüber keine Rechenschaft abzulegen. Sollte es so gewesen sein, dann ist dies ihr gutes Recht. Umso mehr freut es mich, dass ich mit dem Team arbeiten kann. Eine echt super Truppe die Jungs, macht richtig Spaß!

FuPa: Herr Härtlein, der FC Peckelsheim-Eissen-Löwen hat die letzten drei Spiele gewonnen. Wie erklären Sie sich diese gute Phase?

Härtlein: Das wichtigste ist, dass das Team als Ganzes an sich glaubt und immer bereit ist alles zu geben. Gegen Neuenbeken waren wir absolut souverän und dominant von der Spielweise und Gefährlichkeit bei der Chancenverwertung. Das Spiel gegen Barntrup gehört zur Kategorie außergewöhnlich in allen Belangen. Erst den frühen Rückstand wettgemacht, danach mit Leistung und Wille die Führung erspielt, dann den Faden total verloren und nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich ins Spiel zurückgefunden und clever und genial gekontert. Wie gesagt, wenn es mal läuft, gewinnt man auch solche Spiele.

FuPa: Herr Härtlein, was hat sich seit Ihrem ersten Spiel, der 0:3-Niederlage beim SC Borchen, und jetzt verändert?

Härtlein: „Es war einfach ein unglücklicher Start in die Saison, zwei Niederlagen mit jeweils sieben Gegentoren, ohne selber eins zu schießen, sitzt dann tief. Das 0:3 in Borchen ist höher ausgefallen, als der tatsächliche Spielverlauf tatsächlich widerspiegelt. Borchen hat ihre Chancen genutzt, wir leider nicht. Es fehlte das Selbstvertrauen und der absolute Wille. Wenn ein Team das Gefühl hat, wir sind nicht fit, dann kann auch nicht die geforderte Leistung abgerufen werden. Wie gesagt, wir haben hart trainiert und an der Physis gearbeitet, dass konnte man sehr gut in den Spielen gegen Höxter und Warburg sehen. Da waren wir topfit, die Siege waren enorm wichtig für den Kopf - ´Wir können doch gewinnen`. Das Wir-Gefühl und der Leistungswille ist deutlich besser geworden. Daran müssen wir festhalten.

FuPa: Herr Härtlein und Herr Knoke, geht der Blick in der Tabelle eher nach unten oder ins gesicherte Mittelfeld? Was ist mit der Mannschaft noch drin?

Härtlein: Ganz klar Richtung Mittelfeld! Wir müssen bis zur Winterpause noch weitere Punkte einfahren. Auch am Tabellenende wird gepunktet, da ist es wichtig den Abstand zu halten.

Knoke: Erstmal ist es wichtig, so viele Punkte wie möglich zu holen und uns vom unteren Bereich zu distanzieren. Danach kann man gucken, was noch so möglich ist.

FuPa: Herr Härtlein, Sie kennen den Sportkreis Höxter sehr gut. Für die Bezirksliga-Mannschaften läuft es eher durchwachsen. Mit Erkeln, Höxter und Stahle stehen drei Teams auf einem direkten Abstiegsplatz. Wie erklären Sie sich diesen Verlauf?

Härtlein: In den letzten Jahren hab ich mich mehr im Jugendbereich überkreislich bewegt, daher ist mir das nicht fremd. Der Sportkreis war ja immer schon nur mit wenigen Teams überkreislich vertreten und hatte es oftmals schwer sich langfristig festzusetzen. Ausnahme ist hier die Spvg. 20 Brakel. Die haben im Jugendbereich ab der D-Jugend alles überkreislich vertreten und dementsprechend eine gute Leistungsdichte bei den heranrückenden Seniorenspielern. Das fehlt Vereinen wie uns, Stahle oder Erkeln. Bei Höxter sieht es etwas anders aus. Wären dort nach dem Abstieg nicht so viele Abgänge gewesen, ständen die sicherlich ganz anders da. Die werden sich finden und auch hoffentlich wieder fangen. Ausnahmen bilden dann die Mannschaften mit entsprechenden Sponsoren. Aber die werden immer weniger - beziehungsweise möchten andere Sportarten ebenfalls Unterstützung erhalten und dann muss das Budget aufgeteilt werden. So ist das auf dem Land.

FuPa: Herr Knoke, Sie haben nicht in der angesprochenen Brakeler Jugend gespielt. Nach einigen Jahren beim TuS Bad Driburg ging es in der A-Jugend zum FC Peckelsheim-Eissen-Löwen. Wie kam es dazu?

Knoke: Ich wohne in Willebadessen und nach sieben Jahrne in Driburg hatte ich dann in Peckelsheim die Möglichkeit auch in der näheren Umgebung weiter höherklassig zu spielen.

FuPa: Und wie ist es beim FCPEL bisher gelaufen, Herr Knoke?

Knoke: Das ist jetzt mien viertes Jahr in Peckelsheim. Sowohl in der A-Jugend als auch jetzt in der Ersten hat es immer Spaß gemacht. Es war auch sportlich gesehen eine ordentliche Zeit.

FuPa: Herr Härtlein, Pascal Knoke kommt so langsam wieder in Fahrt. Welche Stärken besitzt er? Kann man so einen talentierten Spieler überhaupt auf Dauer halten?

Härtlein: Wenn es nach mir geht, dann kann Pascal abgehen wie eine Rakete. Je erfolgreicher ein Spieler ist, umso erfolgreicher ist das ganze Team. Alleine kann Pascal auch nicht spielen, er profitiert von seinen Mitspielern. Wenn er gut und richtig angespielt wird, dann wird es vor dem gegnerischen Tor gefährlich. Seine Stärken: Schnell, dribbelstark, ballsicher und eine Portion Spielwitz. Man sollte nicht immer versuchen einen talentierten Spieler zu halten, das kann für die Entwicklung schaden. Wenn ein Verein an Pascal herantritt, dann wünsche ich mir den ehrlichen Umgang miteinander und vor allem gegenüber dem Vorstand. Das wichtigste ist aber, dass man ihn immer wieder mit offenen Armen aufnimmt. Das ist nicht immer und überall der Fall. Wir wünschen uns, dass er uns lange erhalten bleibt.

FuPa: Fragen wir doch direkt den Angreifer. Herr Knoke, gab es nach der erfolgreichen letzten Saison Wechsel-Absichten? Und wie geht es in der Zukunft weiter?

Knoke: Ich wollte den Verein nicht verlassen. Ich fühle mich in der Mannschaft wohl und wüsste nicht, warum ich hätte wechseln sollen. Ich versuche weiterhin an meine Leistungen anzuknüpfen. Weiter mache ich mir auch erstmal keine Gedanken.

Aufrufe: 09.11.2016, 18:17 Uhr
Rene WenzelAutor