»Wir wissen, was zu tun ist«

Herr ten Hag, erst die Niederlage im Derby, jetzt auch noch gegen die SpVgg Greuther Fürth II und den FC Augsburg II. Wie erklären Sie sich den Durchhänger zu Jahresende?
Erik ten Hag (43): Ein paar Spieler haben fast das ganze Jahr durchgespielt. Ich bin mir sicher, dass diese Spieler nach der Winterpause wieder besser drauf sind. Wir wissen, was zu tun ist und werden wenn`s wieder los geht Anfang Januar im Fitnessbereich und im mentalen Bereich arbeiten.

Die Ausgangsposition ist für ihre Mannschaft trotz der jüngsten Niederlagen noch gut. Wie beurteilen Sie die Situation?
Wir überwintern zwar an der Tabellenspitze. Aus einer fantastischen Ausgangsposition ist aber nun eine nur noch gute geworden.

»In der 3. Liga kann man sich solche Fehler nicht erlauben.«

Anfang November setzte es vor rund 12.000 Zuschauern die wohl schmerzhafteste der jetzt fünf Saisonniederlagen, im Derby gegen 1860 München II.
Ich habe in meiner Karriere schon viele tolle Derbys erlebt. Natürlich sind die Spiele gegen Sechzig eine tolle Sache, vor so einer Kulisse natürlich großartig. Aber ehrlich gesagt habe ich die besseren Erinnerungen an das erste Derby als an das zweite (lacht).

Worauf führen Sie die drei Niederlagen zum Jahresausklang zurück? War der Kräfteverschleiß so groß?
Ja schon, aber man darf auch nicht vergessen, dass wir in beiden Spielen gegen Fürth und Augsburg zurückgekommen sind. Gegen Fürth haben wir einen 0:2-Rückstand zwischenzeitlich egalisieren können und gegen Augsburg hatten wir zum Schluss raus auch gute Chancen nach dem Anschlusstreffer nochmal nachzulegen. Wichtig ist es, Kampfgeist reinzustecken und sich Möglichkeiten zu erarbeiten, um wieder zurück ins Spiel zu kommen. Das haben wir in beiden Spielen gemacht und das stimmt mich positiv fürs neue Jahr, wenn der Tank bei den Spielern wieder voll ist.





Zeit dazu ist ja jetzt genügend vorhanden. Rund drei Monate habt ihr kein Pflichtspiel zu bestreiten.
Das ist auch für mich eine neue Situation. Ich hatte mit meinen Mannschaften noch nie so eine lange Winterpause. Aber wir werden das gut nützen. Wir haben einen Plan aufgestellt. Ein paar Spieler werden eventuell bei den Profis mittrainieren. Aber im Großen und Ganzen wird der Kader jetzt erstmal in Urlaub gehen. Anfang Januar geht`s los mit der Vorbereitung. Das sind vier Wochen Pause, aber die brauchen wir auch. Wir haben viele Spieler, die das ganze Jahr durchgespielt haben. Groß Urlaub im Sommer gab`s ja auch nicht.

Und dann wird der Aufstieg in die 3. Liga eingetütet?
Das ist unser Ziel. Unsere Jungs brauchen Spiele auf hohem Niveau. In der Regionalliga spielen auch Mannschaften, die Qualität haben. Das haben wir insbesondere in den Partien gegen die zweiten Mannschaften ganz deutlich gemerkt. Fußballspielen können wir, aber wenn wir solche Geschenke verteilen wie in den letzten Partien wird deutlich, dass viele noch dazulernen müssen, um den Sprung in den Profibereich schaffen zu können. In der 3. Liga kann man sich solche Fehler jedenfalls nicht mehr erlauben.

Das Gespräch wurde aufgezeichnet von Dirk Meier.

Die FCB II-Chronik der letzten Jahre: