2024-05-08T11:10:30.900Z

Team Rückblick

"Wir wissen, dass wir die Gejagten sind"

SG Preist geht völlig unbelastet in die Restsaison - neuer Top-Rasenplatz in Preist

Völlig unerwartet stürmte der Aufsteiger SG Preist/Orenhofen an die Spitze der Kreisliga B II. Weil die Konkurrenz einiges an Respekt aufgebaut hat und die Motivation mittlerweile riesengroß ist, wäre selbst ein Durchmarsch in die A-Liga keine Überraschung mehr. Der Volksfreund sprach mit Trainer Harry Marbach über Chancen, Risiken und den „neuen Teppich von Preist“.

Preist. Nichts ist wie es einmal war. Einst dümpelte der FC Preist 1930 im Niemandsland der C-Klasse und wurde kaum mehr wahrgenommen. Doch spätestens nach dem Aufstieg vorigen Sommer hat sich das Blatt gewendet. Die sportliche Reputation gelang eindrucksvoll. Doch damit nicht genug: die Mannschaft aus Preist und Orenhofen ist längst kein Underdog mehr, hat in den bereits 17 Saisonspielen in den allermeisten Fällen überzeugt. Die Herbstmeisterschaft und Rang eins sind Beleg dafür, dass in der Südeifel wieder etwas zusammenwächst. „Wir haben die Euphorie des Aufstieges mitgenommen und wollen unseren Weg erfolgreich weitergehen“, sagt Trainer Harald Marbach, einst in Prüm und Salmrohr in der Oberliga unterwegs. Unmittelbar vor Beginn der restlichen neun Spiele hat der Trainer trotz der Tabellenführung nicht vom unbedingten Aufstieg gesprochen. „Wir haben 42 Punkte und sehr viele junge Spieler. Es wäre vermessen, jetzt schon vom Aufstieg zu reden. Diesen haben wir auch nicht kommuniziert“, erteilt Marbach sämtlichen Berufsoptimisten eine deutliche Absage. „Wir wissen, dass wir die Gejagten sind. Die ersten vier, fünf Wochen werden zeigen, wo der Weg hinführt.“ Es laste keinerlei Druck auf der Mannschaft, betont der Trainer, der einen möglichen Aufstieg gerne annehmen würde. Wichtig sei die Entwicklung der gesamten Mannschaft. Die Vorbereitung auf die entscheidenden Spiele sei ordentlich verlaufen. „Der Trainingsbesuch war gut, die Testspiele zufriedenstellend gewesen. Gegen den Mosel-B-Ligisten SG Niersbach gewann man 6:2, gegen Ehrang II spielte das Team 4:4. Nur gegen den starken A-Ligisten SV Tawern sah man beim 1:5 nicht ganz so gut aus. „Wir konnten taktisch einiges probieren, doch letztlich ist das Festhalten an der Dreierkette für uns das wichtigste.“ Mit einem Vierer-Mittelfeld, ein oder zwei Spitzen sieht sich Marbach taktisch keinen Zwängen ausgesetzt. „Vorn können wir variabel sein“, meint Marbach, der wieder auf Stefan Becker, Alexander Krütten und auch auf Martin Lexen zurückgreifen kann. Diese drei plagten sich mit Blessuren unterschiedlichster Art herum. Oliver Valerius, Timo Köster und Patrick Zeising müssen mit ihren Comebacks allerdings noch warten. Im Tor habe man ebenfalls kein Problem. Trotz des zeitweiligen Einsatzes des 51-jährigen Oldies Dietmar Felten ist Sicherheit ins Abwehrspiel des Tabellenersten eingekehrt. Stammtorwart Daniel Kirsch war zeitweilig beruflich nicht abkömmlich, doch Felten schloss die Lücke. Mit dem Bruder des Trainers ist man im Kasten zusätzlich gut bestückt. „Zur Not kann Klaus ins Tor, wenn alle Stricke reißen“, sagt der 40-jährige Coach. Derweil steht die Eröffnung des neuen Rasenplatzes in Preist im Sommer nichts mehr im Wege. Der „Teppich von Preist“ soll spätestens zum ersten Spiel der neuen Saison bespielbar sein. Der Rasen ist im Herbst eingesät worden und gut zusammengewachsen. Auch die Außenanlagen seien fertig. Zwei Kabinen kämen noch hinzu. „Dann verfügen wir über zwei gute Rasenplätze“. Derzeit muss das Preister Team ins nahe gelegene Rodt ausweichen. „Der Hartplatz dort ist gut bespielbar. Es ist kein Nachteil, wir sind solche Plätze ja gewöhnt“, muss Marbach das erste Spiel gegen Koosbüsch „auswärts“ bestreiten. Anfang April steigt ein weiteres Highlight: im Kreispokal-Halbfinale kommt der designierte Bezirksliga-Aufsteiger FC Bitburg. (L.S.).

Aufrufe: 018.3.2015, 11:53 Uhr
Lutz SchinköthAutor