2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Noch einmal Vollgas: Daniel Münzer (FSG Niederlauken/Laubach, links), hier im Duell mit Ergin Cakar (SG Eschbach/Wernborn) und seine Kollegen wollen am Samstag die A-Liga halten.
Noch einmal Vollgas: Daniel Münzer (FSG Niederlauken/Laubach, links), hier im Duell mit Ergin Cakar (SG Eschbach/Wernborn) und seine Kollegen wollen am Samstag die A-Liga halten.

,,Wir werden alles raushauen"

RELEGATION: +++ Stefan Matthe, Sportlicher Leiter der FSG Niederlauken/Laubach, über das Relegationsspiel gegen SGK Bad Homburg II +++

Niederlauken/Laubach. Für Fußball-A-Ligist FSG Niederlauken/Laubach ist die Saison alles andere als erfreulich verlaufen. Mit lediglich 15 Punkten und vier Saisonsiegen landete die von Daut Ratkoceri trainierte Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz. Nun heißt es also ,,Nachsitzen". Am Samstag, 4. Juni, trifft die FSG in der Relegation auf die SGK Bad Homburg II. Bei einem Sieg wäre der Klassenerhalt geschafft und die Saison noch halbwegs gerettet, bei einer Niederlage müsste Niederlauken/Laubach in die B-Liga. Im Interview mit dem Usinger Anzeiger spricht der Sportliche Leiter Stefan Matthe über die Chancen auf einen Sieg, die Gründe für die vielen Gegentore und die Folgen eines möglichen Abstiegs.

Wie ist die Stimmung bei der FSG vor diesem wichtigen Spiel?

Stefan Matthe: Die Stimmung ist nach dieser bisher sportlich enttäuschenden Saison sicherlich ernüchternd. Allerdings können wir nun mit einem Spiel die ganze Runde drehen. Insofern gibt es auch keinen Grund, schwarzzusehen. Man darf nicht vergessen, dass vor dieser Spielzeit der Klassenerhalt unser Ziel war. Den können wir noch erreichen und somit die Saison zufriedenstellend abschließen.

Wie sehen Sie die Chancen gegen die Bad Homburger?

Wir haben die SGK beobachtet, das ist eine starke Mannschaft. Wer Dritter in der B-Liga wird, der kann nicht schlecht sein. Allerdings ist es in allen Spielklassen so, dass die höherklassige Mannschaft Favorit ist. Insofern sollte auch am Samstag ein Unterschied zwischen dem A- und dem B-Ligisten zu sehen sein. Aber natürlich muss auch die Tagesform passen. Ich sehe unsere Chancen bei 60:40.

Könnte es psychologisch ein Nachteil sein, dass die FSG von 28 Punktspielen 19 verloren und eine recht mäßige Saison hinter sich hat, während die SGK auf eine erfolgreiche Runde zurückblicken kann?

Nein, das spielt überhaupt keine Rolle. Zumal einige unserer Spiele deutlich knapper verlaufen sind, als es die Ergebnisse vielleicht aussagen. Manch eine Partie hätte mit ein bisschen Glück ganz anders ausgehen können. Es ist ja noch nicht allzu lange her, dass wir mit der FSG in der A-Liga auf dem vierten Tabellenplatz gelandet sind. Damals hatten wir einen Lauf und haben Spiele gewonnen, die wir nicht unbedingt hätten gewinnen müssen. Und wenn man dann unten steht, läuft es andersherum. Das klingt vielleicht wie eine Phrase, ist aber so. Es fehlt das nötige Quäntchen Glück, das Selbstvertrauen geht verloren und man rutscht ab. Dennoch müssen wir das am Samstag ausblenden und noch einmal 90 oder 120 Minuten alles raushauen.

Die FSG hat 91 Gegentore kassiert, die SGK 101 Tore geschossen. Kommt es am Samstag vor allem auf eine gute Abwehrleistung an?

Das Thema Abwehrschwäche hatten wir im Verlauf dieser Spielzeit ja immer wieder. Ich sehe die Problematik aber differenzierter. Man kann nicht alles an den Abwehrspielern festmachen. Die Defensive fängt vorne an. Wenn es offensiv aber nicht läuft und man hinten dauernd unter Beschuss steht, ist es klar, dass Gegentore fallen. Meiner Meinung nach hakte es bei uns vor allem daran, dass wir aufgrund von Verletzungspech oder persönlichen Gründen keinen richtigen Stürmer zur Verfügung hatten. Kaum ein Spieler von uns hat regelmäßig getroffen, wir hatten immer wieder verschiedene Torschützen. Das war das Hauptproblem. Hätten wir zum Beispiel einen Angreifer wie Murat Kaya zur Verfügung gehabt, wäre vieles anders gelaufen.

Was würde ein Abstieg für den Verein bedeuten?

Natürlich haben wir uns mit diesem Szenario beschäftigt. Großartig ändern würde sich aber nichts. Die Spieler, die uns verlassen möchten, werden so oder so gehen. Grundsätzlich wird das Team in der neuen Saison ein anderes Gesicht erhalten, wobei wir für potenzielle Neuzugänge als A-Ligist sicherlich interessanter wären. Außerdem ist ein Wiederaufstieg immer schwieriger als der Klassenerhalt. Wir müssen jetzt einfach den Samstag abwarten. Danach geht für uns als Verantwortliche die Arbeit dann so richtig los.



Aufrufe: 01.6.2016, 08:00 Uhr
Henning Schenckenberg (Usinger Anzeiger)Autor