Theoretisch könnte sich ein Hintertürchen öffnen, denn solche Spielgemeinschaften sind nicht für ewig, müssen jedes Jahr neu genehmigt werden. Das bestätigt Kreisspielleiter Josef Wocheslander. In der Praxis erscheint es allerdings sehr fraglich, ob die SG Schönthal/Premeischl so eine bisher funktionierende Kooperation aufkündigen wolle und würde für einen Abstecher ins Ungewisse, der dann vielleicht nur Misserfolg, Ärger und Zwietracht brächte.
SG-Trainer Wolfgang Galli gibt sich pragmatisch: „Wir spielen auf jeden Fall so weiter, als wenn wir die Nachricht nicht bekommen hätten. Denn ich kann ja jetzt nicht sagen, wir spielen die Saison einfach zu Ende, weil absteigen können wir nicht mehr. Man braucht ein Ziel“.
Benjamin Baier, Sportlicher Leiter der SG, lässt wissen: „Wir treffen uns einmal im Monat mit dem VfR Premeischl, um über aktuelle Themen zu sprechen. Da wird dieser Punkt ein großes Thema sein“. Kein Wunder, „wir sind total überrumpelt worden von diesem Thema, werden uns sicherlich unsere Gedanken machen“. Kein Wunder, dass Schönthal und Premeischl von solcher Thematik erschlagen worden sind. An die Bezirksliga hatte Schönthal letztmals vor über drei Jahrzehnten gedacht, in Premeischl ging es in der Kreisliga noch nie um mehr als drinzubleiben.
Der BFV tut sich wie immer leicht: „Eine Spielgemeinschaft wird entsprechend der gültigen Richtlinien genehmigt. Das heißt, dass Spielgemeinschaften im Herrenbereich ein Aufstiegsrecht bis einschließlich Kreisliga genießen. Die Kreisliga ist demnach im Herrenbereich die höchste Spielklasse für Spielgemeinschaften“.
Klaus Köhler, Manager der SG Ettmannsdorf/Schwandorf, gibt sich ebenfalls gelassen: „Für diese Überlegungen ist es noch zu früh, wir haben noch lange genug Zeit“. Aber: „Allerdings werden wir uns darüber in nächster Zeit Gedanken machen, denn wenn eine Möglichkeit besteht in die Bezirksliga aufzusteigen, werden wir das natürlich nutzen“.
Wenngleich Schwandorfs Fußball noch ein weiters Problem bekommen könnte: Wenn Ettmannsdorfs „Erste“ aus der Landesliga absteigen sollte, dann dürfte die „Zweite“ ohnehin nicht aufsteigen. In einem Punkt sind sich die Vereine aber einig: Dass die Statuten des BFV auch bei dieser Thematik zu starr sind. Angesichts des demografischen Wandels wird es künftig wie im Jugendbereich auch bei den Herren viele neue Spielgemeinschaften geben. Denen wird sich der Verband nicht auf ewig verschließen können. Benjamin Baier: „Das ist nicht nachvollziehbar, gerade in der heutigen Zeit, in der es nur noch wenige Vereine eigenständig schaffen“.