2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Die Spieler des SV Nierfeld, hier Oliver Manteuffel (r.), haben in diesem Jahr schon sechs Platzverweise auf ihrem Konto. Foto: Brackhagen
Die Spieler des SV Nierfeld, hier Oliver Manteuffel (r.), haben in diesem Jahr schon sechs Platzverweise auf ihrem Konto. Foto: Brackhagen

"Wir sind keine unfaire Mannschaft"

Laut dem Sportlichen Leiter des SV Nierfeld muss die Disziplinlosigkeit aber endlich eine Ende haben

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Sechs Platzverweise (zweimal Rot, viermal Gelb-Rot) nach acht Saisonspielen: Es verwundert nicht, dass der SV Nierfeld in der Fairnesstabelle mit weitem Abstand den Schlussrang belegt. Auch punktemäßig stehen die Schwarz-Weißen nicht gut da. Zur Situation wurde der Sportliche Leiter Mario Held von Markus Brackhagen befragt.

Ist der SV Nierfeld eine unfaire Mannschaft?

Mario Held: Das denke ich überhaupt nicht. Unsere Platzverweise resultierten nicht aus bösen Fouls, sondern weil die Spieler gemeckert haben. Fakt ist aber, dass solche Disziplinlosigkeiten dem Bild des Vereins ganz erheblich schaden und ab sofort der Vergangenheit angehören müssen.

Wie werden Sie als Verein reagieren?

Held: Nach dem Abschlusstraining wird es eine Mannschaftssitzung geben, in der die Sache noch einmal deutlich thematisiert wird. Jeder soll in den kommenden Wochen die Chance haben, sich anders zu präsentieren. Personelle Konsequenzen halte ich für wenig sinnvoll. Falls es danach immer noch Probleme gibt, müssen wir uns zur Winterpause Gedanken machen.


Nierfelds Sportlicher Leiter Mario Held (r.) fordert ein Ende der Kartenflut beim Landesligisten.

Kritik am Auftreten des Teams gab es zuletzt auch von den Zuschauern.

Held: Es ist ganz klar, dass jetzt schnell wieder Ruhe einkehren muss. Unsere Fans sollen sich nach der Partie über sportliche Dinge unterhalten dürfen und nicht über verbale Entgleisungen unserer Spieler ärgern müssen.

Warum kommt es immer wieder zu diesen Entgleisungen?

Held: Unzufriedenheit über Entscheidungen des Schiedsrichters ist einer der Gründe. Wenn sich die Spieler benachteiligt fühlen, ist der weitere Umgang mit den Unparteiischen natürlich problematisch — sowohl kurz- als auch langfristig. Hinzu kommt der Frust über die eigene Leistung oder die der Teamkollegen. Das darf aber alles keine Entschuldigung sein.

Sportlich sieht es ebenfalls schlecht aus. Spielt der SVN gegen den Abstieg?

Held: In einer dermaßen ausgeglichenen Liga, in der außer Alemannia Mariadorf eigentlich jede Mannschaft die andere schlagen kann, hilft es ja überhaupt nicht, unsere Lage schönzureden. Wir müssen realistisch bleiben und feststellen, dass wir mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt stecken.

Woran die Kartenflut einen erheblichen Anteil hat.

Held: Jede Gelbe Karte schränkt einen Akteur natürlich in seinem Handlungsspielraum massiv ein. Wenn ich dann im anschließenden Zweikampf nicht mehr so dazwischen gehen kann, schwäche ich damit natürlich die ganze Mannschaft. Von einer Roten Karte und der damit verbundenen Sperre einmal ganz zu schweigen.

An diesem Spieltag trifft es Wesley Schleicher und Artur Mezler. Wer fällt noch aus?

Held: Neben den Langzeitverletzten Dominik Wergen und Andreas Wiedenau kann Maxi Patt wegen eines Hörsturzes nicht auflaufen. Bei Bernd Jansen, der seit dem Spiel gegen Straß angeschlagen ist, muss man abwarten, ob es bis Sonntag reicht.

Ausgerechnet jetzt treten Sie beim ungeschlagenen Spitzenreiter an.

Held: Wir haben für das Auswärtsspiel in Vichttal maximal 13 einsatzfähige Leute. Damit stellt sich die Mannschaft von alleine auf. Trotzdem sehe ich uns nicht chancenlos, weil wir im vergangenen Jahr im gleichen personellen Zustand dorthin gefahren sind und eine richtig gute Leistung gezeigt haben. Auch dieser Gegner ist besiegbar.

Aufrufe: 021.10.2016, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor