2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Hermann-Josef Koch, Vorsitzender des FLVW-Kreises Höxter, will versuchen die Hallenkreismeisterschaft der Senioren wieder zu beleben. Foto: Reineke
Hermann-Josef Koch, Vorsitzender des FLVW-Kreises Höxter, will versuchen die Hallenkreismeisterschaft der Senioren wieder zu beleben. Foto: Reineke

"Wir sind bereit die Siegprämie hochzufahren"

Der Kreisvorsitzende Hermann-Josef Koch erklärt im Interview, warum es keine Fußball-Hallenkreismeisterschaften für Senioren gab und was im nächsten Winter geplant ist

Während in anderen Sportkreisen wie Lippe, Bielefeld oder Paderborn Hallenturniere für Seniorenmannschaften mit vielen Mannschaften und vor großen Zuschauerkulissen stattfinden, gibt es im Kreis Höxter nur den Goeken-backen-Cup in Bad Driburg und die Vorrunden des Volksbanken-Wintercups. Und eine Hallen-Kreismeisterschaft hat seit zwei Jahren nicht stattgefunden, obwohl es 101 Seniorenteams im Kreis Höxter gibt.

Herr Koch, im Kreis Lippe boomen die Hallenkreismeisterschaften der Senioren mit über 3.000 Zuschauern am Finalwochenende, in Paderborn zieht der Silvestercup wie eh und je, nur im Kreis Höxter bekommt man keine Hallenkreismeisterschaft für Senioren hin, obwohl es aktuell 101 Mannschaften gibt. Was läuft hier falsch?
Hermann-Josef Koch: Ich weiß es nicht, scheinbar ist das Interesse nicht da. Es hatten sich nur zehn Mannschaften gemeldet auf unseren Aufruf, wer an einer Hallenkreismeisterschaft teilnehmen möchte. Wir wollen aber keine Pflichtveranstaltung daraus machen, das wollen auch die Vereine nicht – das haben alle klar gesagt. Gegen eine Pflichtteilnahme wehre ich mich auch entschieden, denn ein bisschen Eigeninitiative muss sein. Wir werden es aber auf jeden Fall in der nächsten Winterpause wieder versuchen.

Muss man nicht mehr Werbung für so eine Kreismeisterschaft machen? Ich hatte den Eindruck, dass es nicht wirklich alle Trainer mitbekommen haben.
Koch: Wir haben es ausführlich auf dem Kreistag vorgestellt und Josef Pürschel hatte auch mehrmals die Vereine über das E-Postfach angeschrieben und es stand auch in den offiziellen Mitteilungen.

Da liegt meiner Meinung nach auch das Problem. Über das E-Postfach erreicht man nicht immer die richtigen Adressaten.
Koch: Bei einer Klausurtagung in Kaiserau kam genau das auch zur Sprache. Das Problem gibt es im ganzen Verband. Die Mails aus dem E-Postfach werden nicht immer so weitergeleitet wie es sein müsste. Aber das ist Sache des Vereins, da muss besser gearbeitet werden – wir können nicht jeden Trainer anrufen, ob er mitmachen möchte.


Viele Mannschaften sind auch noch von der schlecht organisierten Hallenkreismeisterschaft 2015 abgeschreckt. Sollte man den Vereinen nicht ein fertiges Konzept mit Vorrunden in mehreren Hallen und einer Endrunde präsentieren anstatt nur nach der Teilnahme zu fragen?
Koch: Ja das ist richtig. Damals in Bredenborn lief es nicht gut, da muss der Modus auf jeden Fall verbessert werden. Da machen wir uns schon Gedanken. Wir sind auch bereit die Siegprämie hochzufahren. Genaueres kann ich dazu nicht sagen, aber 1.000 Euro für den Sieger wäre machbar.


Mit welchem Sponsor?
Koch: Krombacher eher nicht – die fahren ein anderes Konzept und sponsern mehr den Ü-Bereich bei den Alten Herren. Aber da werden wir was finden.


Selbst mit guter Prämie und gutem Konzept wird man nicht alle 101 Mannschaften zur Teilnahme bewegen können. Mit wie vielen Teams wäre der Kreisvorstand bereit, die Veranstaltung durchzuführen?
Koch: Wenn sich 20 Mannschaften melden, würde ich es machen. So weit bin ich jetzt schon. Man muss eine Hallenkreismeisterschaft auch erst einmal wieder durchführen. Und es dann gut machen. Dann spricht es sich auch herum. In Lippe der LZ-Cup ist ja auch etwas Gewachsenes. Das Potenzial ist da und wir werden eine Hallenkreismeisterschaft im Kreisvorstand weiter zum Thema machen. Wie es dann letztendlich laufen soll, muss der Kreisfußballausschuss entscheiden. Wir geben nicht auf. Aber es gibt Mannschaften, die wollen nicht aufgrund der vermeintlichen Verletzungsgefahr. Der SV Dringenberg nimmt nur am Silvestercup teil, andere sind seit Jahren beim Wintercup dabei. Wenn der nicht wäre, hätten wir bestimmt mehr Zusagen.

Vom Traditionsturnier bis zu Absage

Im alten Warburger Sportkreis gehörten die Hallenkreismeisterschaften für Seniorenmannschaften zur Hallensaison wie das Urtyp zur Oktoberwoche. Nach der Fusion der Sportkreise wurde im Januar 2014 erstmalig eine kreisweite Hallenmeisterschaft mit insgesamt 64 Teams ausgetragen. In Warburg wurde um zwei Titel gespielt: Überkreisliche Teams und A-Liga (Sieger Spvg. Brakel) sowie B- und C-Liga (Sieger SV Brenkhausen/Bosseborn II). 2015 war die Beteiligung nicht mehr so gut. 48 Teams nahmen teil (Sieger FC Weser). Die Vorrunden wurden in Steinheim (17. Januar) und Bredenborn (7. Februar) ausgetragen und die Endrunde am 8. Februar in Bredenborn. Lange Wartezeiten und ein immer wieder geänderter Spielplan ließen bei allen Teams großen Unmut aufkommen. 2016 sollten die Wettbewerbe zwischen Weihnachten und Neujahr stattfinden, wurden aber ebenso wie 2017 aufgrund zu geringer Anmeldezahlen nicht veranstaltet.

Aufrufe: 025.1.2017, 09:59 Uhr
Uwe MüllerAutor