"Wir nehmen jeden Strohhalm"

Denn bevor der Wirtschaftsprüfer Heinrich Gehring ans Mikrofon trat, um die Mitglieder über den aktuellen Sachstand im Steuerverfahren zu informieren, hatten die Abteilungsleiter der verschiedenen Sparten einen Überblick über ihre Arbeit gegeben. „Das, was in den vergangenen zwei Jahren geleistet wurde, ist schon toll“, betonte Uwe Dietrich, Mitglied des Notvorstandes, „der Verein lebt!“

Damit das so bleibt, muss der rund 1200 Mitglieder starke Verein aber die Altlasten der Vergangenheit abtragen. Um die zu erwartenden 380 000 Euro aufzubringen, führt der Notvorstand Gespräche mit Sponsoren, Banken und anderen Institutionen. „Wir nehmen jeden Strohhalm“, stellte Dietrich klar. Der Notvorstand hat zudem ein Treuhandkonto eingerichtet, auf das Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins Spenden einzahlen können. Vereinswirtin Judith Brümmer spendete für jedes Getränk, das bei der Versammlung am Freitag verzehrt wurde, 50 Cent. Die ersten vier Spender, die einen vierstelligen Betrag einzahlen, bekommen eine Dauerkarte auf Lebenszeit.

In den nächsten Tagen soll ein Spendenaufruf an alle Vereinsmitglieder verschickt werden. Mit viel Beifall wurde ein Vorschlag aus der Versammlung bedacht, dass dieser Brief auch an ehemalige Fußballer der 1. Mannschaft gehen soll. Denn juristisch ist von den Spielern, die das unversteuerte Geld bekommen haben, nichts einzufordern, da sich der Verein mit dem Finanzamt Lingen bei der tatsächlichen Verständigung auf eine Lohnsumme von 660 000 Euro geeinigt hat. Dabei wurde nicht ermittelt, wie viel Geld jeder einzelne Spieler bekommen hat.