2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Elfmeter in Altlüdersdorf verschossen: Seelows Trainer Robert Fröhlich kann es nicht fassen. ©MOZ/Edgar Nemschok
Elfmeter in Altlüdersdorf verschossen: Seelows Trainer Robert Fröhlich kann es nicht fassen. ©MOZ/Edgar Nemschok

"Wir müssen unbedingt cleverer spielen"

Victoria Seelow Trainer Robert Fröhlich spricht über das Spiel beim SV Altlüdersdorf und die anhaltende Talfahrt

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Victoria Seelow kam mit einer 2:3-Niederlage vom jüngsten Spiel aus Altlüdersdorf zurück. Es war eine der ruhigsten Rückfahrten und im Mannschaftsbus herrschte schon ungewohnte Stille, gab es von vielen Seiten nach der Partie zu hören. Mit Seelows Trainer Robert Fröhlich sprach Edgar Nemschok.

Herr Fröhlich, Hand aufs Herz, wie traurig sind Sie über die Niederlage?

Na, ich bin natürlich über jede Niederlage sehr traurig. Aber diese hätte nicht sein müssen.

Bitte erläutern Sie kurz den Spielverlauf.

Die Kurzversion ist so: Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen. Altlüdersdorf hat zahlreiche gestandene Oberligaspieler in der Mannschaft. Sie sind eben ein Stück cleverer als wir. Nicht vergessen sollten aber alle, wir sind der Aufsteiger und befinden uns noch immer ein wenig in der Lernphase.

Gehören da auch die beiden Elfmeter dazu?

Genau, das sind die Dinge, die ich meine. Wir gehen wieder mal in Führung, zweimal sogar, und schaffen es nicht, auch einen Vorsprung zu halten. In der 80. Minute haben wir einen berechtigten Elfmeter. Na gut, verschießen, kann passieren. Aber macht Enrico Below den Ball rein, gewinnen wir das Spiel auch. Im Gegenzug bekommt Altlüdersdorf einen Elfer. Der war etwas umstritten, aber David Koschnik versenkt den Ball eben - sicher.

Im Unterton merkt man jedoch ein wenig Ärger bei Ihnen?

Ja, irgendwann ist der Überraschungseffekt des Aufsteigers eben dahin. Die anderen Mannschaften wissen inzwischen mehr und mehr über unsere Stärken Bescheid und stellen sich darauf ein. Das ist auf der einen Seite ein Kompliment, denn man nimmt uns sehr ernst, auf der anderen Seite haben wir es ungleich schwerer.

Aber Sie können doch mit dem Verlauf der Serie sehr zufrieden sein.

Unbedingt. Die Mannschaft hat sich großartig verkauft. Ich denke, wir haben durchaus frischen Wind in die Liga gebracht und stehen mit 17 Punkten sehr gut da. Die Jungs spielen einen sehr aufwendigen Fussball. Alle trainieren sehr hart und unser Spiel ist mit einem hohen Aufwand an Kraft und Laufbereitschaft verbunden. Die Serie war bisher sehr zehrend und eigentlich freuen sich alle ein wenig auf die Winterpause. Ich möchte an dieser Stelle allen ein großes Lob zugestehen.

Irgendwie bleibt in Ihrer Aussage noch ein kleines Aber?

Trainer müssen analysieren und Schwächen aufdecken, auch wenn es manchmal wehtut. Gerade die jüngsten Spiele haben bewiesen, dass es ein wenig am Mannschaftsgeist mangelt. Gerade das war eine unserer Stärken. Im Rückblick auf die Serie muss ich mit Bedauern auch feststellen, dass wir einige Punkte mehr auf dem Konto haben könnten. Und das heißt, wir müssen unbedingt ein wenig cleverer spielen.

Und wie geht es weiter, zwei Spiele kommen noch?

Am Sonnabend haben wir Lichtenberg 47 zu Gast und dann geht es ja noch zum FC Strausberg. Das Gute ist, beide Spiele sind keine Sonntagsspiele. Die liegen uns offenbar überhaupt nicht. Lichtenberg wird mit Sicherheit nicht einfach und gegen Strausberg bin ich ganz vorsichtig mit einer Prognose.

Warum?

Ganz einfach. Wir haben gegen Brandenburg Süd zu Hause 2:4 verloren. Brandenburg konnte einen Abstiegsplatz verlassen. Wir haben gegen Altlüdersdorf nun 2:3 verloren und auch sie konnten einen Abstiegsplatz verlassen. Das letzte Spiel des Jahres, wahrscheinlich am 18. Dezember, ist gegen den FC Strausberg. Und sie liegen derzeit auf Platz 15. Ich weiß nicht genau, ob ich mich wirklich auf dieses Treffen freuen soll.

Aufrufe: 08.12.2015, 08:43 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor