2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Einen Punkt braucht Robin Volland (rechts) mit dem TSV Kottern noch, um die Meisterschaft samt Bayernliga-Aufstieg feiern zu dürfen.   F.: Walter Brugger
Einen Punkt braucht Robin Volland (rechts) mit dem TSV Kottern noch, um die Meisterschaft samt Bayernliga-Aufstieg feiern zu dürfen. F.: Walter Brugger

»Wir kriegen nicht noch etwas auf die Nase«

TSV Kottern reist zuversichtlich nach Ichenhausen +++ Illertissen hofft noch auf den Titel, Gundelfingen auf die Vizemeisterschaft +++ Sechs Neue für den SV Mering

Der letzte Spieltag in der Landesliga Südwest hat es noch einmal so richtig in sich. Vier Teams dürfen noch auf den Aufstieg hoffen, mit dem Tabellenführer TSV Kottern und FV Illertissen II liefern sich zwei davon ein Fernduell um den Titel. Sollte Illertissen aber beim Schlusslicht TSV Gersthofen patzen und leer ausgehen, könnten der FC Gundelfingen oder der SV Mering noch in die Bayernliga-Relegation einziehen. Unabhängig davon treiben die Meringer ihre Planungen voran und präsentieren sechs Zugänge für die kommende Saison. Auch der TSV Gersthofen hat seine Planungen weitgehend abgeschlossen, während beim FC Affing bislang nur Abgänge feststehen.

SC Ichenhausen - TSV Kottern (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2014: 0 Siege Ichenhausen - 0 Remis - 1 Sieg Kottern)
Ausgerechnet er sagt das. Ausgerechnet Roland Fichtl, dessen sensibelstes Körperteil gerade seine Nase ist. Der 21-jährige Offensivmann des TSV Kottern spricht gelassen aus, was sich alle im Verein denken: „Wir kriegen nicht noch etwas auf die Nase. Diesmal packen wir es.“
Fichtl ist überzeugt davon, dass seine Teamkollegen auch ohne seine Mithilfe den zweiten (und wohlgemerkt letzten) Matchball um den Meistertitel beim SC Ichenhausen verwandeln. Wie beim 0:1 vergangenen Samstag gegen den FC Gundelfingen wird Fichtl am Spielfeldrand stehen und die Daumen drücken, damit es zumindest zu einem Unentschieden reicht. Das würde Kottern zum Aufstieg reichen.
Seit dem Derby vor zweieinhalb Wochen in Durach ist Fichtl außer Gefecht. Er erinnert sich genau: „Ich bin zum Kopfball hoch, Markus Settele auch – und plötzlich bekomm ich seine Stirn mit voller Wucht ins Gesicht.“ Aua. Da lag er nun schmerzverzerrt und blutverschmiert auf dem Duracher Rasen – und wusste, „dass die Saison für ihn gelaufen ist“. Bitter nennt er es, dass er ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Saison nicht dabei sein kann. Für einen 21-Jährigen sieht er es aber außergewöhnlich realistisch: „Was bringt’s, wenn ich mich darüber aufrege. Ich kann es jetzt nicht mehr ändern.“
Ähnlich denkt Kotterns Trainer Kevin Siegfanz. Auch wenn Fichtls Ausfall schon am vergangenen Wochenende schmerzte („Er hätte uns gegen die starke Gundelfinger Abwehr mit seiner flinken Art im sicher helfen können“), will Siegfanz nicht hadern: „Unser Angriff mit Landerer, Volland und Penz ist stark genug, um in Ichenhausen die nötigen Tore zu schießen.“ Auch der Kreuzbandriss von Tobias Hänsle, der vermutlich erst wieder zur Rückrunde der nächsten Saison angreifen kann, trifft Kottern hart. Bange ist dem Trainer deshalb aber nicht, weil Maximilian Miorin ein gleichwertig guter Innenverteidiger sei.
Ichenhausen kann befreit aufspielen, und egal wie die Partie endet: SCI-Abteilungsleiter Rudi Schiller ist vollauf zufrieden: „Wir haben unser Ziel bei Weitem übertroffen.“ Für Schiller waren der Teamgeist und der Charakter der Spieler der Schlüssel zum Erfolg. „Aus dieser Truppe möchte ich in dieser Saison keinen Spieler herausheben, es war Teamwork.“ Dass es auch anders laufen kann, wenn die Spieler nicht miteinander können, beweist das Beispiel Affing: „Wenn man mit Spielern absteigt, die in der Bayernliga bestehen könnten, kann etwas in der Mannschaft nicht stimmen“, sagt er. Der Ichenhauser Fußballchef kann sich auch an keinen einzelnen besonders emotionalen Moment erinnern: „Es macht sehr viel Spaß, in der Landesliga zu arbeiten. Es gibt keinen Neid anderen Vereinen gegenüber. Das Niveau ist einfach ein anderes, das haben auch die Spieler gemerkt.“
Ein Sonderlob vergibt der Spartenchef an seinen Trainer Oliver Schmid: „Er leitet die Mannschaft mit sehr viel Geschick. Vonseiten der Abteilungsleitung müssen wir nie eingreifen. Die Mannschaft regelt Schwierigkeiten unter sich.“ Und weil es so ist, bleibt der Kader geschlossen zusammen. Mit den schon länger feststehenden Zugängen Matthias Krammer (TSG Thannhausen) und Thomas Kubina (TSV Dinkelscherben) erklärt Schiller die Planungen für abgeschlossen.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels)


SC Oberweikertshofen - SpVgg Kaufbeuren (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Oberweikertshofen - 1 Remis - 2 Siege Kaufbeuren)
Die SpVgg Kaufbeuren ist nicht mehr vom achten Tabellenplatz zu verdrängen, und so ist die interessanteste Frage: Schaffen es die Ostallgäuer, auch das zwölfte Mal in Folge zu punkten. „Das Team will es weiterhin wissen“, freut sich SVK-Herrenchef Thomas Neumann über den unbändigen Willen der Mannschaft, die beim finalen Einsatz komplett sein wird. Bis auf die 0:2-Niederlage zum Auftakt nach der Winterpause in Gersthofen, ging die SVK bisher kein einziges Mal danach als Verlierer vom Platz. Anders sieht die Situation beim Tabellennachbarn aus. Hochs und Tiefs bescherten dem SCO unterschiedliche Ergebnisse. Nur dreimal gingen die Oberbayern nach der Winterpause insgesamt als Sieger hervor, davon zwei Heimerfolge gegen Illertissen und Aindling.
Das tolle Abschneiden in der Spielzeit 2014/15 will die SpVgg Kaufbeuren ordentlich ausklingen lassen. Gleich in der Nacht von Samstag auf Sonntag geht es für einige Tage an die italienische Adriaküste nach Rimini. Dort steht die Saisonabschlussfeier an.
Schiedsrichter: Elias Tiedeken (Neusäß)


FC Affing - SV Planegg-Krailling (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2014: 0 Siege Affing - 1 Remis - 0 Siege Planegg)
Der zweite Vorsitzende Michael Bichlmeier hat zurzeit alle Hände voll zu tun. Zusammen mit anderen Mitgliedern des Affinger Vorstands hat er die Aufgabe übernommen, eine Mannschaft für die kommende Saison in der Bezirksliga zusammenstellen. Fest steht, dass zahlreiche Spieler die erste Mannschaft verlassen. Marius Kefer, Maximilian Merwald und Alexander Thiel wechseln zum SC Oberweikertshofen. Das Team wird in der kommenden Saison von Stefan Tutschka trainiert, der lange Zeit in Affing im Einsatz war. Benjamin Woltmann wird in Zukunft für den TSV Schwaben Augsburg auflaufen, Simon Knauer und Usama Jassem für den SV Mering sowie Michal Korenik für den TSV Gersthofen. Laut Bichlmeier ist nicht klar, ob Dominic Wünsch und Patrick Stoll in Affing bleiben. „Das steht noch in den Sternen.“ Im Grunde gibt es wohl nur von vier Spielern eine feste Zusage. Marco Lechner, Angelo Jakob, Manuel Steinherr und Florian Süß werden auch in der kommenden Saison in Affing die Fußballschuhe schnüren.
Bichlmeier klingt dennoch optimistisch. „Wir sind auf der Suche und ständig in Gesprächen“, sagt er und fügt hinzu: „Es schaut ganz gut aus.“ Noch sei aber nichts spruchreif. Was die Suche noch erschwert, ist wohl, dass der Verein nicht nur zahlreiche neue Spieler braucht, sondern auch einen Trainer und Fußballchef. Die Neubesetzung der letzten Position hat jetzt aber für Bichlmeier keine Priorität, wie er sagt. Zunächst sei es wichtiger „eine taugliche Mannschaft“ zusammenzustellen.
Derweil haben Woltmann und Thiel in der dieser Woche zum letzten Mal das Training geleitet. Wie berichtet, hatten sie nach dem Rücktritt von Fußballchef Robert Lindermeier und Interimstrainer Enzo Sarcone die Führung des Teams für die letzten zwei Partien der Saison übernommen. Der 24-jährige Thiel klingt wehmütig, wenn er erklärt, warum er den Verein nach fünf Jahren verlässt. „Es war eine schöne Zeit“, betont er. Er möge die Leute, die für den FC Affing im Einsatz sind und der Verein habe seinen Spielern stets ein gutes Umfeld geboten. Er sagt aber auch: „Es ist schade, dass in den letzten zwei Jahren so viel kaputtgegangen ist.“ Die ständigen Wechsel sowohl in der Abteilungsleitung als auch im Trainerbereich hätten sich negativ auf das Team ausgewirkt. Nun steht Affing vor dem zweiten Abstieg in Folge.
Thiel wolle in Oberweikertshofen einen Neustart wagen. Dass sein ehemaliger Trainer Tutschka in der kommenden Saison dort das Team leitet, habe ihm die Entscheidung erleichtert. „Ich kenne den Stefan als Trainer gut“, sagt der 24-Jährige. Zudem ziehe er einen Verein in dörflicher Umgebung einem aus der Stadt vor. „Mir gefällt es draußen auf dem Land sehr gut. Meist ist dort der Zusammenhalt besser“, sagt der Augsburger.
Vor dem letzten Spiel habe er dem Affinger Team im Training vor allem eine Botschaft mitgegeben: „Einfach Spaß haben.“ Das heißt aber nicht, dass Affing dem Gegner drei Punkte schenken will. Der SV Planegg-Krailling braucht einen Sieg, um sicherzugehen, nicht auf einem Abstiegsrelegationsplatz zu landen. „Wir wollen uns ja nicht vorwerfen lassen, Wettbewerbsverzerrung wie die Bayern zu betreiben“, sagt Thiel im Hinblick auf die Bundesliga und schmunzelt. Das Affing durchaus noch gefährlich werden kann, hat die Mannschaft am vergangenen Wochenende bewiesen. Nach mehreren Niederlagen schlug sie unverhofft den SV Egg an der Günz mit 2:0.
Schiedsrichter: Sebastian Demel (TSV Küps)


Ein Gegner, wie hier Merings Christian Merk (links), kann Manuel Feil nur mit viel Mühe stoppen. Der Gundelfinger befindet sich derzeit in Topform. F.: Walter Brugger

FC Gundelfingen - TSV Aindling (Sa 14:00)
(Bilanz seit 1988: 4 Siege Gundelfingen - 2 Remis - 3 Siege Aindling)
Einen wichtigen Termin hatte Manuel Feil am vergangenen Dienstag. Da war der Mittelfeldspieler des FC Gundelfingen bei seinen ehemaligen Mitspielern des TSV Gersthofen zu Gast und versuchte, die Kicker des bereits als Absteiger feststehenden Schlusslichts noch einmal zu motivieren. „Sie haben versprochen, dass sie noch einmal Gas geben“, bringt Feil als Botschaft mit.
Der Hintergrund dieser Mission ist klar. Denn nur wenn die Gersthofer gegen den FV Illertissen II gewinnen, dürfen die Gundelfinger noch auf die Vizemeisterschaft hoffen. Allerdings ist dazu auch ein eigener Erfolg gegen den TSV Aindling nötig. Eine Schlüsselrolle kommt dabei wieder Manuel Feil zu, der sich seit Wochen in Glanzform befindet. „Ich bin jetzt wieder richtig fit, das Selbstvertrauen ist wieder da und letztlich kommt mir auch unsere Spielweise entgegen. Mit extremem Pressing setzen wir den Gegner unter Druck, geben keinen Ball verloren und kommen so zu unseren Erfolgen.“ Acht Siege und drei Unentschieden stehen seit der Winterpause für den FCG zu Buche.
Feil selbst hat zwar nur einen Treffer zum 1:0-Sieg in Durach beigesteuert, doch er glänzt immer öfter als Vorbereiter, wie zuletzt zum 1:0-Erfolg beim TSV Kottern. Wenn der Student der Wirtschaftsmathematik mal am Ball ist, dann ist er von diesem kaum zu trennen. Immer wieder lässt er dabei sogar drei Widersacher ins Leere laufen. „Wenn Selbstvertrauen und Form stimmen, dann gelingt halt so etwas“, grinst der 20-Jährige und stellt damit auch seinen Trainer Stefan Anderl zufrieden.
Macht Feil so weiter, ist er bald wieder dort, wo er als 18-Jähriger schon mal war. „Da hatte mich Trainer Ivan Konjevic ins Gersthofer Bayernliga-Team hochgezogen und reingeworfen“, so Feil, der in der Folge 14 Mal zum Einsatz kam und einen Treffer erzielte. Das hat beim Offensivspieler, der vor seinem Wechsel nach Gersthofen bis zu den B-Junioren bei seinem Heimatverein TSV Welden am Ball war, Lust auf mehr geweckt. Und die Lust könnte er sogar schon nächste Saison beim FC Gundelfingen befriedigen, falls seine Gersthofer Schützenhilfe leisten.
Die Saison ordentlich abschließen - mit diesem Wunsch reist der TSV Aindling. Wobei Trainer Roland Bahl seinen Hut vor den Platzherren zieht: „Die haben einen Lauf. Wir werden auf einen Gegner treffen, der hoch motiviert ist und zuletzt überzeugt hat.“ Außerdem darf man davon ausgehen, dass FCG-Coach Stefan Anderl gegen seinen Ex-Klub vom Schüsselhauser Kreuz besonderen Ehrgeiz entwickeln wird. Diese Konstellation macht die Aufgabe für Aindling gewiss nicht leicht. „Man merkt schon, dass die letzte Konzentration und die letzten Prozente fehlen“, sieht Bahl gewisse Defizite. Dennoch denkt er nicht daran, die Punkte im Vorbeigehen abzuliefern: „Ich hoffe, dass sich die Jungs noch mal reinhängen.“
Fehlen wird Johannes Raber, der sich in Urlaub verabschiedet hat. Philipp Körner weilt privat in Hamburg und David Englisch muss nach seiner Gehirnerschütterung, erlitten im jüngsten Heimspiel gegen Dinkelsbühl, geschont werden. Damit dürfte der TSV lediglich mit einem Dutzend an Feldspielern nach Gundelfingen anreisen. „Grundsätzlich haben wir keine schlechte Saison gespielt“, blickt Roland Bahl zurück auf die vergangenen Monate. „Es waren auch gute Spiele dabei, vor allem daheim.“ In den vergangenen sechs Partien freilich konnten nur noch zwei Zähler errungen werden. Wohl dem, der sich vorher bereits ein ordentliches Polster zugelegt hat. Wichtig wird mit Blick auf die neue Runde sein, dass diesmal die Sommerpause ihren Namen verdient, nachdem sie vier Wochen umfasst. Das liegt daran, dass man 2015 keine Relegation zu bestreiten hat wie in den beiden Vorjahren. Die ersten beiden Wochen dürfen sich die Fußballer laut Trainer durchaus auf die faule Haut legen und abschalten. Danach aber haben alle ihre Hausaufgaben zu lösen, die bestehen etwa in Waldläufen.
Schiedsrichter: Michael Ost (Riedlingen)


Sportfreunde Dinkelsbühl - TSV Ottobeuren (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Dinkelsbühl - 1 Remis - 1 Sieg Ottobeuren)
Es handelt sich dabei um das „Endspiel“ um den 14. Tabellenplatz. Wer diesen erreicht, kann mit viel Glück die Relegation vermeiden. Allerdings brauchen die Unterallgäuer dann kräftig Schützenhilfe aus den anderen Landesliga-Gruppen - und einen eigenen Sieg bei den Sportfreunden. Die Dinkelsbühler haben ihre Ausgangsposition nach dem Auswärtssieg in Aindling (3:1) wesentlich verbessert. Bei einem Heimsieg ist der direkte Verbleib in der Liga möglich. Für den TSV Ottobeuren ist die Ausgangslage nach dem Unentschieden gegen den SC Oberweikertshofen nicht besser geworden. Ein weiteres Handicap ist, dass die verletzungsbedingten Personalsorgen bei den Gelb-Schwarzen in den letzten Tagen noch größer geworden sind.
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen)


SV Mering - VfB Durach (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2004: 5 Siege Mering - 2 Remis - 2 Siege Durach)
Während die Meringer mit einem Sieg zumindest noch eine theoretische Chance auf den zweiten Platz haben, geht beim VfB Durach der Blick schon weiter. Und zwar Richtung Relegation, in der die Allgäuer doch noch den Klassenerhalt perfekt machen können. Die Mannschaft um Trainer Bernd Gruber nimmt die letzte offizielle Partie der Runde als Generalprobe. „Wir werden alles geben und uns in Mering so teuer wie möglich verkaufen“, sagt Durachs sportlicher Leiter Peter Dietrich. Dabei kommt es ihm gerade recht, dass es noch einmal gegen ein Spitzenteam der Liga geht. Denn dann sei die Mannschaft ordentlich gefordert.
Nichts wollen die Oberallgäuer in der anstehenden Relegation dem Zufall überlassen. Schon am kommenden Donnerstag geht es mit einem Auswärtsspiel los. Dann muss der VfB wohl bei einem der Vizemeister aus den beiden Bezirksligen antreten. Wer das sein wird, entscheidet am Sonntag das Los.
Klar ist: Durach will bestens vorbereitet sein. „Deshalb werden wir auch taktisch und spielerisch noch einmal einiges ausprobieren“, sagt Dietrich. Welche personellen Entscheidungen das mit sich zieht, werde kurzfristig entscheiden. Nach dem Spiel werden Dietrich und Gruber losziehen, um sich mögliche Gegner der Relegation anzusehen. Der eine fährt deshalb ab nach Kissing, der andere nach Neusäß.
Dass schon alles für den SV Mering laufen müsste, um noch die Vizemeisterschaft zu feiern, weiß auch deren Trainer Günter Bayer. „Wir wollen in erster Linie einen erfolgreichen Saisonabschluss und natürlich gewinnen, damit wir ein schönes Abschlussfest feiern können. Ich denke, dass es ein unterhaltsames Spiel werden kann und kein zu kampfbetontes.“ Die eigene Saison bezeichnet Bayer als hervorragend und stellt heraus, dass sich die Meringer auf gehobenem Amateurniveau etabliert haben und beste Landkreis-Mannschaft sind. „Darauf können wir stolz sein.“ Mit den Personalplanungen ist der Verein ebenfalls schon sehr weit, wie Bayer berichtet: „Simon Huber wird den MSV aus beruflichen Gründen in Richtung München verlassen und Torhüter Deniz Eryildirim sucht eine neue Herausforderung – beide werden vor dem Spiel verabschiedet. Kommen werden Simon Knauer und Usama Jassem vom FC Affing, Marcel Aue von Thannhausen, Maximilian Klotz und Heimkehrer Alexander Reich von Cosmos Aystetten, Julius Drevs von Göttingen 05 und Viktor Stiebel von den FCA-Junioren.“
Schiedsrichter: Florian Böhm (TSV Wolfratshausen)



Das neue Trainerteam des TSV Gersthofen mit Eddi Keil (rechts) und Roman Artes (links) bastelt schon eifrig an der Mannschaft für die kommende Saison. In Zukunft sollen wieder viel Gersthofer Gesichter auf dem Platz zu sehen sein. So wie Max Reiser, der vom SV Cosmos Aystetten zurückkehrt und als Führungsspieler eng in den Trainerstab eingebunden ist. F.: Oliver Reiser

TSV Gersthofen - FV Illertissen II (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Gersthofen - 1 Remis - 2 Siege Illertissen)
Die Illertisser haben es selbst in der Hand, mindestens Zweiter zu werden. Ein Unentschieden in Gersthofen reicht dafür. Zu den Chancen auf Platz eins sagt Thomas Hamm: „Ichenhausen kann Kottern schon bezwingen. Und wenn wir in Gersthofen nicht gewinnen, haben wir die Meisterschaft auch nicht verdient.“ Allerdings hat der FVI II Personalprobleme. Neben den Verletzten Stefan Bufler und Daniel Haas fehlen die Gesperrten Simon Zweifel und Marco de Benedictis.
Acht Jahre war der TSV Gersthofen auf bayerischer Ebene am Ball – nach diesen 90 Minuten geht es zurück in die Bezirksliga. Für den TSV geht es nur noch darum, sich möglichst anständig aus einer frustrierenden Saison zu verabschieden. Längst hat man sich im beiderseitigen Einvernehmen von Trainer Ivan Konjevic getrennt, längst laufen die Planungen für einen Neuaufbau in der Bezirksliga. Fieberhaft ist das neue Trainergespann Eddi Keil und Roman Artes damit beschäftig, einen Kader für die kommende Saison zusammenzustellen. Und da haben die beiden kickenden Coaches eine klare Vorstellung. „Wir setzen auf junge Leute und Spieler mit einer Verbundenheit zum TSV Gersthofen“, sagt Eddi Keil, der vor seinem Gastspiel bei der TSG Thannhausen selbst sieben Jahre hier gespielt hat. Deshalb baut man bei der Neuausrichtung auch auf alt-eingesessene Akteure wie Marco Baur, mit 26 Jahren der Dienstälteste, oder Stefan Schnurrer. „Wir sind und bleiben Gersthofer. Schon unsere Väter haben hier gespielt“, sagen die beiden unisono.
Überraschend kam die Rückkehr von Roman Artes, der gerade mit dem TSV Meitingen in die Landesliga aufgestiegen ist. „Ich habe in Meitingen gesehen, wie ein Team funktionieren kann. Das möchte ich nach Gersthofen übertragen“, sagt der 26-jährige Torhüter. Keil und Artes wollen ein Team, in dem sich Gersthofer Gesichter widerspiegeln, das sich nicht nur auf sondern auch neben dem Platz versteht.
Einer, auf den das zutrifft, ist Max Reiser. Der 28-Jährige hatte schon beim SV Cosmos Aystetten für eine weitere Saison zugesagt, kehrt nun aber doch zu seinem Heimatverein zurück. „Ich möchte mithelfen, hier wieder etwas aufzubauen“, sagt der Abwehrspieler, der als Führungskraft eng im Trainerteam integriert ist. „Die Gersthofer sollen sich wieder mit Spielern identifizieren, die nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch bei allen anderen Events in der Stadt präsent sind.“
In dieses Schema passen auch Marco Lettrari, Dominik Merkle (beide VfR Foret), Fabrizio Moscato (TSV Lützelburg) oder Mario Secchi (SV Gablingen) – alles Eigengewächse, die wieder zu ihren Wurzeln zurückkommen. Auch Christoph Werner möchte es nochmals wissen. Aus der eigenen Talentschmiede rücken Paul Purrucker, Christoph Wagemann, Max Leicht, Lukas Topic, Markus Völk, Johannes Kiechl und Manuel Lippe ins Herrenlager auf.
Mit dem ehemaligen Bayernligaspieler Michal Grzegorz Korenik (27) konnte ein erfahrener Mann verpflichtet werden, mit dem Roman Artes beim BC Aichach und Eddi Keil bei der TSG Thannhausen zusammengespielt haben. Zuletzt war der Pole für den FC Affing am Ball. „Bis auf einen Sechser und einen Torjäger ist die Planung abgeschlossen“, sagt Eddi Keil, „doch da sind uns finanziell die Hände gebunden.“ Seit im Mai 2013 die Steuerfahndung zur Hausdurchsuchung auftauchte und etliche Nachzahlungen fällig wurden, ist Schmalhans Küchenmeister.
Als Abgänge stehen bisher Stefan Brunner (SC Oberweikertshofen) und Dejan Mijailovic (SV Cosmos Aystetten) fest. Auch Damjan Canovic, Abdu Rahmane Dia, Martin Lombaya und Ivica Simic werden den TSV Gersthofen verlassen. Routinier Stefan Leiteritz will pausieren. „Für ihn ist die Tür immer auf“, sagt Eddi Keil, der in der kommenden Saison erst einmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben will. „Die jungen Leute brauchen Zeit zum Entwickeln. Die werden sie auch bekommen. Und sie sollen wieder Spaß haben.“
Spaß beiseite: Zunächst muss nun das letzten Spiel gegen den FV Illertissen II gespielt werden, bevor es am 14. Juni mit dem Trainingsauftakt zur Saison 2015/16 weiter geht. In eine Zukunft mit Gersthofer Gesicht(ern).
Schiedsrichter: Fridolin Angerer (SC Böbing)


TSV Nördlingen - SV Egg an der Günz (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2011: 1 Sieg Nördlingen - 2 Remis - 0 Siege Egg)
Eine eigentlich interessante Partie könnte zum Langweiler werden. Wenn der SV Egg beim TSV Nördlingen antritt, sind seine Chancen eher gering. Zum einen haben die Egger nichts mehr zu gewinnen und zu verlieren, sodass Trainer Michael Dreyer vor seinem Abschiedsspiel konstatiert: „Wir haben unseren siebten Platz zementiert.“ Zum anderen kommt der SVE jetzt auf dem Zahnfleisch daher. „Wir haben wohl den kleinsten Kader der Liga“, erläutert Dreyer, „und wir hatten zuletzt einen gehörigen Aderlass. Dazu fallen mehrere Stammkräfte aus. Wir fahren nicht mit den besten Gefühlen nach Nördlingen.“
Während also die Egger mit dem letzten Aufgebot ins Ries fahren, kann sich der angriffsstarke TSV – er hat wie Spitzenreiter Kottern schon 82 Tore erzielt, häufiger hat kein anderer Verein getroffen – in der Tabelle noch etwas verbessern. Rang eins und zwei sind allerdings für ihn außer Reichweite, sodass die Frage ist, ob sich die Nördlinger noch einmal richtig reinhängen werden. „Wir werden versuchen, einen Punkt zu ergattern“, so Michael Dreyer, „aber ich bin eher skeptisch. So oder so war es für uns eine Topsaison.
„Selten habe ich mich bei der Saisonanalyse so schwer getan wie in diesem Jahr“, stellt Nördlingens Trainer Tobias Luderschmid fest und führt weiter aus: „Unabhängig von der Tabelle haben wir die gesteckten Ziele sicherlich erreicht. Junge Spieler, die vergangenes Jahr noch mangels Perspektive vor dem Absprung standen, konnten gehalten, weiter ausgebildet und an die Anforderungen in der Landesliga herangeführt werden. Gerade auch im taktischen Bereich, so denke ich, konnten sich viele Spieler weiterentwickeln.“ Allerdings ist auch im Amateurfußball alles dem reinen Ergebnis untergeordnet und mit diesem ist der Übungsleiter als auch die Abteilungsleitung angesichts der sich gebotenen Möglichkeiten nicht zufrieden. „Auch wenn die Saison aufgrund von immer wieder fehlenden oder verletzten Spielern sicherlich schwierig war, wäre bei konsequenterer Einstellung einiger Spieler sicherlich auch mehr drin gewesen“, macht der zukünftige FCA-Trainer Luderschmid aus seinem Herzen keine Mördergrube, blickt aber auch bereits mit Abschiedsworten voraus: „Ich bin vom Potenzial dieses Vereins und der Mannschaft nach wie vor voll überzeugt und wünsche meinem Nachfolger und guten Freund Franz Wokon viel Spaß und Erfolg bei seiner Aufgabe hier in Nördlingen.“
Die Fußballer des TSV Nördlingen wollen sich mit einem Sieg gegen Egg sowohl von ihren Fans, als auch von ihrem Spitzentorwart Kevin Maschke (geht zum FC Pipinsried) in die Sommerpause verabschieden, denn dann winkt zumindest der Titel der „erfolgreichsten Heimelf der Liga“.
Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Altenberg)


SC Fürstenfeldbruck - FC Memmingen II (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2008: 2 Siege Fürstenfeldbruck - 2 Remis - 1 Sieg Memmingen)
Beide Mannschaften können befreit aufspielen, der sportliche Klassenerhalt ist gesichert. Der FCM II wird mit schmalerem Kader antreten, denn einige Akteure bleiben in Memmingen um am Rande des Regionalliga-Spieles der „Ersten“ gegen den SV Schalding-Heining verabschiedet zu werden. Die A-Junioren legen personell alles in ihr letztes entscheidendes Spiel um den Klassenerhalt in der Bayernliga in Aschaffenburg und werden keine Spieler für die U23 abstellen. Außerdem fehlt der Rot-gesperrte Kapitän Patrick Böck. Zumindest einen Punkt peilt Trainer Andreas Köstner an und hofft, dass auch das dezimierte Team an die Leistung vom Mering-Spiel anknüpfen (3:0) kann. Hier wurden dem Favoriten die Aufstiegsträume geraubt.
Schiedsrichter: Jonas Beinhofer (Murnau)

Aufrufe: 022.5.2015, 22:19 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor