„Einige Herren haben wohl vergessen, dass wir beim 3:0-Sieg gegen Landshut auch Glück gehabt haben“, wettert der Coach, der seinen Schützlingen am Dienstagabend eine gewaltige Kabinenpredigt verabreicht hat. „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir mehr investieren als alle anderen“, so Konjevic, „aber das, was in Affing geboten wurde, war tote Hose. Alibi-Fußball. Zehn gute Minuten genügen nicht. Keiner war bereit, lange Wege zu gehen, Zweikämpfe anzunehmen. Am Ende haben wir uns ergeben. Das darf nicht sein!“ Schon die Vorbereitung auf das Spiel hat dem ehrgeizigen Coach überhaupt nicht gefallen. Während die Affinger, die in Sonthofen 1:5 unterlagen und Torhüter Markus Gail (Rote Karte) und Michael Panknin (Verletzung) verloren, ihre Wunden leckten, wurde beim TSV Gersthofen trainiert. Allerdings meldeten sich am dann Sonntag nicht nur die verletzten Daniel Zweckbronner (Muskelfaserriss) und Jan Plesner (Bänderdehnung im Knie) sondern auch einige andere Kicker aus verschiedenen Gründen ab.
Die mangelnde Vorbereitung und vielleicht ein kleiner Tick, die Sache zu locker angegangen zu sein, habe man in Affing gesehen. „Wir haben keinen Rhythmus gefunden, waren überhaupt nicht im Spiel drin“, sagt Konjevic. „Ich habe beim Gegner keine Müdigkeit gesehen. Eher bei uns.“ Dennoch waren Chancen zur Führung und zum Ausgleich vorhanden. „Ich habe gehofft, dass die Mannschaft in der Pause aufwacht und sich zusammenreißt“, so Konjevic. Doch spätestens nach dem verschossenen Elfmeter von Ronny Roth („Das war ein Geschenk, eine Rückgabe!“) und der zweiten Glanzparade von Affings Ersatztorhüter Florian Riegel gegen Yildiray Dönmez schwammen die Gersthofer Felle endgültig davon.
Schwamm drüber! Ivan Konjevic ist nicht nachtragend. Ab sofort beginnt für den TSV Gersthofen die Vorbereitung auf das Spiel gegen den VfB Eichstätt (Samstag, 15 Uhr). „Wir haben gesehen, dass es so nicht geht und konzentrieren uns nun auf die nächste Aufgabe“, fordert der Trainer nicht auf die Tabelle zu schauen, sondern nur von Spiel zu Spiel zu denken. „Was die anderen machen ist uninteressant. Jeder muss sich hinterfragen, ob er auch alles für den Erfolg investiert“, so Konjevic. „Die Saison geht noch eineinhalb Monate. Da erwarte ich, dass alle mitziehen. Dann kann man Urlaub machen und so lange ausgehen, wie man will.“