2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Fußballer von Eintracht Trier verpassen gegen Freiburg II eine Wende.TV-Foto: Hans Krämer
Die Fußballer von Eintracht Trier verpassen gegen Freiburg II eine Wende.TV-Foto: Hans Krämer

"Wir haben zu ängstlich gespielt"

Regionalliga: Eintracht Trier vergibt gegen Freiburg II wohl die Aufstiegschance

Eine schwache Halbzeit, ein verzweifeltes Anrennen und ein ärgerlicher Platzverweis: Die Stimmung war bei den Fußballern von Eintracht Trier nach der 1:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg II im Keller. Mittelfeldspieler Christoph Anton ärgert sich.
Trier. Am Tag nach dem hitzigen Finale gönnt sich Christoph Anton keine Fußballpause. Der Mittelfeldspieler von Eintracht Trier besucht das Spiel eines Kumpels, der bei der SG Freudenburg kickt. Kreisliga C statt Regionalliga, so verdaut Anton die 1:2-Heimpleite gegen den SC Freiburg II vom Wochenende. Und vielleicht sein letztes Saisonspiel. Denn nach dem Abpfiff griff der 24-Jährige einem Gegenspieler an den Hals und sah die Rote Karte. "Es ärgert mich, dass die Situation eskaliert ist. Der Freiburger hat sich vor mir aufgebaut und mich auf das Übelste beleidigt. Da sind mir die Sicherungen durchgebrannt", bedauert er.
Frust schiebt Anton auch wegen der Niederlage. Das Rennen um den Relegationsplatz zur 3. Liga scheint verloren. Sechs Punkte liegt Trier hinter Elversberg, nur noch vier Spiele warten. "Es ist schwer vorstellbar, das Unmögliche noch möglich zu machen", sagt der Schodener.
Ihn ärgert besonders das Auftreten seines Teams in der ersten Halbzeit. Da lag Trier schon mit 0:2 hinten gegen den Abstiegskandidaten, der zuvor fünfmal in Folge verloren hatte. Mit einer defensiven Fünferkette, in der die Offensivspieler Robin Garnier und Julian Bidon angesichts etlicher Sperren die ungewohnte Außenverteidigerrolle übernahmen, gelangen der Eintracht keine gefährlichen Angriffe. Hinten fehlte in den entscheidenden Momenten die Robustheit. Fabian Schleusener dribbelte vor dem 0:1 ungestört durch das Mittelfeld (24.) und lief beim 0:2 völlig frei auf Torwart Chris Keilmann zu (43.). "Wir haben zu ängstlich gespielt. Da müssen wir im eigenen Stadion mehr bieten", grantelt Anton.
Die Eintracht durfte aber noch hoffen, weil sie in der zweiten Halbzeit risikofreudiger auftrat. Anton vergab den schnellen Anschlusstreffer, legte aber kurz darauf Patrick Lienhard zum 1:2 auf (49.). Mit der Brechstange und vier Stürmern wollte Trainer Peter Rubeck die Wende erzwingen. Trier drückte aber vergeblich, weil Freiburg mit Mann und Maus verteidigte - und schon früh auf Zeit spielte. Die anfängliche Ausrichtung verteidigte Rubeck jedoch. "Der Kader ist durch die Ausfälle dünn besetzt. Wir hätten Probleme bekommen, wenn wir das Tempo der zweiten Hälfte über 90 Minuten gegangen wären." Der Trainer warnte aber in der Enttäuschung davor, nun einen Haken hinter die Saison zu setzen. So sieht es auch Anton. "Wir setzen in den letzten vier Spielen alles daran, dass wir mit einem guten Gefühl aus dem Jahr rausgehen." Extra Schiri-Kritik: Eintracht-Trainer Peter Rubeck ging nach dem Spiel in die Schiedsrichterkabine und kritisierte die Referees. Drei Spieler hätten ihm bestätigt, dass ein Assistent Robin Garnier beleidigt habe. Die Schiedsrichter wollten sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Kapitän muss raus: Michael Dingels musste nach 68 Minuten ausgewechselt werden. Der Oberschenkel schmerzte nach einem Zweikampf. Debüt: Seinen Einstand in der Regionalliga gab Vincent Boesen. Der 17-Jährige aus der A-Jugend stürmte in der Schlussphase mit. Glückliche Freiburger: Die Freiburger Caleb Stanko und Lucas Hufnagel standen Freitag im Kader der Zweitliga-Mannschaft, die in Paderborn den Aufstieg schaffte. Samstag halfen sie der U23 zum Sieg in Trier. Jubiläumsfeier: Die Trierer Aufstiegsmannschaft von 1976 kam im Vereinsheim zusammen. Ein ausführlicher Bericht folgt am Dienstag. flor
Aufrufe: 01.5.2016, 21:40 Uhr
volksfreund.de/Florian SchlechtAutor