2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview

"Wir haben jetzt eine Wollspule"

Abgegrätscht: Norbert Kuhr

Nach einem schwachen Saisonstart fährt der FC Wesuwe mittlerweile in ruhigerem Fahrwasser durch die 1. Fußball-Kreisklasse. Wir sprachen mit Ko-Trainer Norbert Kuhr über nötige Galligkeit, Marco Feringa und eine hölzerne Wollspule.

Norbert Kuhr, 6:2 hat der FC Wesuwe am 15. Spieltag Concordia Schleper geschlagen. Hat sich Ihre Mannschaft mit dem dritten Sieg in Folge von den Abstiegsängsten befreit?

Wir zeigen zumindest Konstanz, die uns zu Beginn der Saison gefehlt hat. Bis zur Winterpause haben wir noch drei Heimspiele und fahren nach Rütenbrock. Das wollen wir möglichst erfolgreich bestreiten. Derzeit befinden wir uns auf dem zehnten Tabellenplatz, haben vor der Saison einmal Platz fünf als Ziel ausgegeben. Uns ist klar, dass das sehr schwer wird, aber wir befinden uns auf dem Weg nach oben.

„Wir haben nicht den Faden verloren, sondern das ganze Wollknäuel“, sagten Sie nach einer schwachen zweiten Halbzeit beim 4:2-Sieg über Polle. Wie ist es um die Konzentration Ihres Teams bestellt?

Eine Aussage, die mir in Wesuwe noch länger nachhängen wird. Nach dem Spiel überreichte mir ein Spieler sogar eine hölzerne Wollspule. Den Faden verlieren wir jetzt also nicht mehr (lacht). Nein ernsthaft, wir haben eine junge Mannschaft mit vielen Studenten. Doch in der 1. Kreisklasse kann man sich keine schwache Halbzeit erlauben, das wird sofort bestraft. Hier müssen unsere Jungs noch dazulernen.

Den Siegen gegen favorisierte Teams folgten auch knappe Niederlagen gegen Mannschaften wie Grün-Weiß Lehrte oder Erika-Altenberge. Warum?

Gegen Altenberge und Lehrte waren wir beispielsweise über 90 Minuten das klar spielbestimmende Team und mussten uns trotzdem geschlagen geben. Zum einen, weil wir die nötige Galligkeit vor dem Tor vermissen ließen, und zum anderen, weil wir unglückliche Tore bekamen. Das waren ärgerliche Punktverluste.

Die Kreisklassen gehen mit großen Schritten Richtung Winterpause. Sehnt sich der FC Wesuwe nach dieser Pause?

Das hält sich in Grenzen. Wir haben mit Marco Feringa, der mit seinem Schien- und Wadenbeinbruch noch lange ausfallen wird, nur einen Langzeitverletzten. Wir klopfen daher aufs Holz und hoffen, dass wir weiterhin vom Verletzungspech verschont bleiben. Die Truppe zieht derzeit gut mit, ist motiviert, und die aktuellen Erfolge sprechen für sich.

Am Sonntag reist Tabellenführer Germania Twist an. Gelingt Ihrem Team erneut die Überraschung?

Mit dem 4:0-Sieg im Sommer hatten wir den drohenden Negativtrend gestoppt. Gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel haben wir in der Hinserie gut ausgesehen und uns teuer verkauft. Wir werden voll zu Werke gehen, so wie man es von uns gewohnt ist.

Aufrufe: 07.11.2013, 18:53 Uhr
Tobias AhrensAutor