"Wir haben einen großen Sprung gemacht"

Das junge Reserve-Team des FC Energie Cottbus hat anno 2014/15 insgesamt eine ordentliche Oberliga-Saison hingelegt. So sieht das auch Vragel da Silva in seiner letzten Saison als Trainer beim FCE: "Gegenüber der letzten Saison ist uns schon eine Steigerung gelungen. Wir haben einen großen Sprung gemacht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, wo sich die Nachrücker aus den Junioren erst einmal an die etwas rauere Luft im Männerbereich gewöhnen mussten , war ich vor allem mit der zweiten Halbserie zufrieden. Spieler wie Andy Hebler, Paul Maurer oder Lucas Bache haben sich für den Profikader empfohlen. Auch Erik Zerna hat eine starke Rückrunde gespielt. Das ist ja auch das Ziel der Reserve-Mannschaften, Spieler für den Profikader zu entwickeln."

Als Stärken dieses Teams stellt Vragel da Silva vor allem die Weiterentwicklung der fußballerischen Qualität heraus, das spielerische Element stand in dieser Ausbildungsmannschaft im Vordergrund. Außerdem war die Mannschaft immer torgefährlich, mindestens ein Treffer pro Spiel unterstreicht das. Zu den Schwächen zählt der Trainer, dass nicht immer die volle Konzentration über 90 Minuten da war, was manchen Punkt gekostet hat, siehe das letzte Punktspiel gegen Aue, als die Gäste in allerletzter Sekunde das Siegtor zum 1:2 schossen. Die fehlende Leistungskonstanz über einen längeren Zeitraum ist für junge Formationen keine Seltenheit, aber dennoch eine Aufgabe, die es in Zukunft zu verbessern gilt.

Die meisten Tore schossen für die Cottbuser Paul Maurer (10), Tobias Gerstmann und Erik Zerna (je 9) sowie Andy Hebler (7). In der kommenden Saison aber wird es wohl andere Torschützen geben müssen, denn die als Energie II auftretende Mannschaft soll ein ganz anders Gesicht haben, weil zahlreiche Spieler sich anderen Vereinen anschließen werden. Die Aufgabe des neuen Trainers, Nachwuchsleiter Matthias Heidrich, wird es sein, schnell ein konkurrenzfähiges Team zu formen. Für Vragel da Silva derweil endet mit dem 30. Juni 2015 eine 14-jährige Ära als Spieler und Trainer in Cottbus. Er wird künftig Regionalliga-Aufsteiger Oberlausitz Neugersdorf trainieren. "Eine neue Herausforderung für mich, auf die ich mich aber freue. Ziel für Neugersdorf im ersten Jahr Regionalliga kann nur der Klassenerhalt sein, das ist schon Druck für mich, aber mit Druck konnte ich immer gut umgehen." Ob ihm einige Spieler folgen werden, ließ da Silva offen. Zum Abschied jedenfalls schenkten sie ihm am Samstag erstmal einen 4:1-Sieg im Freundschaftskick gegen Landesligist SG Burg.