Krogmann konstatierte, dass das Potenzial des VfB und der Zustand des Marschwegstadions nicht zusammenpassen. Schon jetzt könne der Regionalliga-Spielbetrieb nur unter Auflagen gewährleistet werden. Der OB verwies darauf, dass der VfB „alle paar Jahre wieder“ an die Tür zur Dritten Liga klopfen werde. Um dann nicht „ganz schnell viel Geld in eine schlechte Lösung“ – am in vielerlei Hinsicht nicht drittligareifen und ohnehin sanierungsbedürftigen Standort am Marschweg – investieren zu müssen, ist für ihn ein Neubau an der Maastrichter Straße eine Alternative, der Spitzenfußball ermöglicht. Ob hier ein Stadion für 10 000 Zuschauer plus Option auf eine Erweiterung um 5000 Plätze realisierbar ist und wirtschaftlich zu betreiben ist, klärt derzeit eine Machbarkeitsstudie, die im Mai abgeschlossen werden soll. Es seien vertiefende Untersuchungen zum Verkehr und Lärm notwendig gewesen. Es gebe Schwierigkeiten, die herausfordernd, aber lösbar seien, erklärte Krogmann. Auch der VfB werde als potenzieller Mieter mehr als bisher zahlen müssen. „Da sind noch Hausaufgaben zu machen“, so Krogmann. Wenn alle Fakten vorliegen, werde er dem Rat einen Vorschlag unterbreiten.
Krogmann ist der Ansicht, dass ein Neubau nur dann Akzeptanz habe, wenn es eine Gegenfinanzierung gibt. Bis zu neun Millionen Euro, so schätzt er, könnten durch die Veräußerung von Baugrundstücken auf den jetzigen Grünflächen am Marschwegstadion eingenommen werden. Haupttribüne und Leichtathletikanlage sollen aber auf jeden Fall Bestand haben. Weitere acht bis neun Millionen würde auf Sicht die Sanierung am Marschweg kosten – vermeidbare Ausgaben, die der OB in die Neubau-Rechnung einbeziehen möchte. Krogmann warnte davor, das Wohl der drei sportlichen Aushängeschilder – VfB, Baskets und VfL-Handballfrauen – gegeneinander auszuspielen. Gleichzeitig versicherte er, dass bei einem Stadion-Neubau nicht ein Kindergarten oder eine Schule weniger angepackt werden.
Stadtsportbund-Chef Gero Büsselmann befand, dass „viel Fleißarbeit“ nötig sei, sonst drohe das Vorhaben zum Rohrkrepierer zu werden. Es gelte eine Form der Finanzierung zu finden, die anderen Sportarten die Angst nimmt, zu kurz zu kommen. Er beschwor den „einigenden Geist des Sports“ und ein „Wir-Gefühl“. VfB-Präsident Wilfried Barysch betonte, der Verein brauche die Möglichkeiten, die ein neues Stadion bietet, schon jetzt in der Regionalliga, „um den nächsten Schritt zu tun“. Er hält bis zu 5000 Zuschauer bei normalen Spielen für möglich. Er appellierte an alle, sich gemeinsam mit dem VfB auf den Weg zu machen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir bald ein neues Stadion haben werden. Das hat Oldenburg verdient.“
11. März 2014: Die Stadtverwaltung legt einen Ausbauplan fürs Marschwegstadion vor. Die Ad-hoc-Umsetzung der DFB-Auflagen kostet 2,8 Millionen Euro. Aufs Fluchtlicht entfallen 1,9 Mio. Nach dem Nicht-Aufstieg des VfB wird der Plan zu den Akten gelegt.
25. Mai 2014: Einstimmig beauftragt der Rat die Verwaltung damit, den Neubau eines drittligareifen Stadions zu prüfen. Sie soll einen geeigneten Standort und Kosten ermitteln sowie einen Zeitplan aufstellen. Drei Standorte sind in der engeren Wahl.
14. April 2016: Die Stadt gibt bekannt, dass sie mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie prüfen lassen will, ob sich das Projekt an der Maastrichter Straße realisieren und wirtschaftlich betreiben lässt.