2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Herzlich willkommen an der Tabellenspitze! Hakan Senyuva, der verletzte Torjäger des TSV Neusäß, klatscht seine Kameraden Lukas Drechsler, Fabian Hampel und Sebastian Mayer ab.  Foto: Oliver Reiser
Herzlich willkommen an der Tabellenspitze! Hakan Senyuva, der verletzte Torjäger des TSV Neusäß, klatscht seine Kameraden Lukas Drechsler, Fabian Hampel und Sebastian Mayer ab. Foto: Oliver Reiser

Willkommen an der Spitze

Wie der TSV Neusäß von den Ausrutschern der bislang ungeschlagenen Spitzenteams profitierte +++ TSV Meitingen präsentiert sich als Nullinger

Das Pokalspiel bei der DJK Lechhausen wurde abgeschenkt, das Punktspiel der zweiten Mannschaft abgesagt – doch am Ende des Wochenendes war der TSV Neusäß trotz größter Personalsorgen Tabellenführer in der Bezirksliga Nord. Willkommen an der Spitze! Nach dem mühelosen 3:0-Sieg gegen den SC Bubesheim, der sich nur noch als Schatten seiner selbst präsentierte, profitierten die Schützlinge von Trainer Marco Löring von den ersten Punktverlusten der bis dato mit einer weißen Weste versehenen Spitzenteams FC Ehekirchen (1:1 gegen den TSV Ziemetshausen) und TSV Dinkelscherben (2:3 gegen SV Cosmos Aystetten).

Die Lila-Weißen mussten nach drei erfolgreichen Spielen wie schon im Vorjahr beim vierten Auftritt die erste Niederlage hinnehmen. „Ich kenne meine Pappenheimer“, war Trainer Michael Finkel vom TSV Dinkelscherben schon vor dem Anpfiff klar, „dass wir nicht jeden wegfahren können.“ Eine starke Aystetter Truppe habe verdient gewonnen. „Wir hatten in den ersten zehn Minuten drei dicke Dinger“, ärgert sich Finkel, dass die Partie hier keine andere Richtung genommen hat. „Mit zunehmender Spieldauer haben wir immer mehr Freistöße produziert“, so Finkel. Das ist dem TSV zum Verhängnis geworden.

Der SV Cosmos Aystetten besitzt für diese Situationen nämlich Spezialisten wie Nemanja Ranitovic oder Maximilian Drechsler. Sie beförderten jeweils einen ruhenden Ball ins Netz. „Wir hatten aber auch acht bis zehn Chancen aus dem Spiel heraus“, war Aystettens Trainer Pavlos Mavros mit den Seinen sehr zufrieden: „Unsere vielen angeschlagenen Spieler haben sich brutal durchgebissen.“

Auch die Treffer des TSV Dinkelscherben fielen nach Standardsituationen. Übrigens sehr zum Ärger von Cosmos-Coach Mavros: „Unglaubliche Aktionen haben zu den Gegentoren geführt! Vor dem Elfmeter, der das 1:1 bedeutete, hat der Linienrichter eine Viertelstunde Abseits gewunken. Deshalb haben meine Spieler nicht mehr eingegriffen“, echauffiert er sich über Schiedsrichter Paul Birkmeir, der kurz darauf einen indirekten Freistoß im Strafraum pfiff. Mavros: „Das war nie und nimmer ein Rückpass. Unser Spieler wurde beim Zweikampf angeschossen.“

„Das Leben geht weiter“, hält es Michael Finkel mit dem ehemaligen Frankfurt-Coach Dragoslav Stepanovic. Bereits am Mittwoch steht der nächste Spieltag auf dem Programm. Dinkelscherben muss ohne Michael Leutenmayr (Urlaub), Alexander Berchtenbreiter, Fabian Röller (beide beruflich verhindert) sowie Daniel Wiener (Rückenprobleme) im Nachbarschaftsderby beim TSV Ziemetshausen antreten, Aystetten erwartet den Aufsteiger TSG Untermaxfeld.

Ein Landkreisderby steht zwischen dem TSV Zusmarshausen und dem TSV Meitingen an. Während die Zusser am Sonntag beim etablierten FC Donauwörth mit 3:2 gewonnen haben, erwiesen sich die Meitinger als „Nullinger“ der Liga. Sie mussten sich zum zweiten Mal in Folge mit einem torlosen Unentschieden begnügen. „Ich hätte lieber ein Spiel gewonnen und eines verloren“, sagt Trainer Ali Dabestani. Auch gegen den Titelaspiranten TSV Wertingen, der in 90 Minuten nur einen Torschuss zustande brachte, sei ein Dreier drin gewesen. „Wir haben das Spiel 90 Minuten kontrolliert und hatten die klareren Chancen“, zeigt sich Dabestani zuversichtlich: „Der Trend stimmt. Aber in Zusmarshausen wird es sehr schwer.

Aufrufe: 019.8.2014, 07:44 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor