2024-05-17T14:19:24.476Z

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So wird`s gemacht: Wacker-Coach Uwe Wolf (re.) gibt Marcel Ebeling Anweisungen mit auf den Weg. Der Chefanweiser hat 2016 viel vor mit seinem Team. F: Buchholz
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»Willig, gallig, hungrig« - Wacker heiß auf den großen Wurf

Chefcoach Uwe Wolf lässt die erste Saisonphase Revue passieren, wirft einen Ausblick auf die Frühjahrsrunde und erklärt, warum er Real Madrid und Manchester United vor Ort unter die Lupe nimmt

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Etwas überraschend hat sich der SV Wacker Burghausen die Tabellenführung in der Regionalliga Bayern unter den Weihnachtsbaum legen können. Dort wollen die Südost-Bayern möglichst auch bis zum Schluss bleiben. Denn dann wäre nicht nur die Qualifikation für die erste Hauptrunde im lukrativen DFB-Pokal 2016/17 geschafft, die Mannschaft von Trainer Uwe Wolf dürfte auch an der Relegation zur 3. Liga teilnehmen, wo der Verein mittelfristig wieder hin will. Mit Muhamed Subasic steht ein hoffnungsvoller Neuzugang fest. Zudem stehen die Salzachstädter in Verhandlungen mit einem weiteren Offensivspieler.

Uwe Wolf ist ein akribischer Arbeiter und versucht alles, um seine Mannschaft und den Verein nach vorne zu bringen. Der 48-Jährige, der eigentlich in München-Grünwald wohnt, seinen Lebensmittelpunkt aber in Burghausen (Hotel) hat, lebt Optimismus vor. Und so sieht auch seine Analyse der ersten 21 Spiele aus: "Unser Ziel war es vor der Saison, im oberen Drittel mitzuspielen, also zwischen Platz eins bis sechs. Das ist uns gelungen. Unsere Konstanz und unsere Heimstärke haben sich ausgezahlt. Die Mannschaft ist willig, gallig und hungrig. Das müssen wir beibehalten. Dazu ist eine top Fitness erforderlich, die wir uns in sechs Wochen Vorbereitung ab dem 16. Januar holen wollen. Darauf lege ich großen Wert und dafür werden wir akribisch arbeiten", lässt Wolf wissen. Der Plan sieht eigentlich die mittelfristige Rückkehr in die 3. Liga vor. "Das wären bei mir drei Jahre. Aber wenn wir es früher schaffen, werde ich die Mannschaft nicht bremsen", so Wolf weiter. Der Vorsprung ist mit nur einem Punkt bei noch 13 ausstehenden Spielen knapp, aber Wolf sieht das ganz entspannt und zieht einen Vergleich zum Ski Alpin: "Das ist wie beim Skifahren. Wer nach dem ersten Lauf vorne liegt, der will den Vorsprung im zweiten Lauf ins Ziel bringen. So wollen wir die Restrückrunde angehen."

Wolf: »Nach der Niederlage in Regensburg hatten uns schon viele abgeschrieben.«

Ansporn genug ist die Chance auf den lukrativen DFB-Pokal als bestes Amateurteam der Regionalliga Bayern und dann natürlich die Relegationsspiele zur 3. Liga. "Das ist Bonus für uns. Wir haben den Vorteil, dass wir mit Regensburg und Bayern II zwei der drei Mitbewerber um Platz eins daheim spielen und da haben wir mit unserer großen Heimstärke 26 von 33 Punkten geholt. Nur Nürnberg II haben wir auswärts", rechnet Wolf vor. Der blieb auch ruhig, als die Mannschaft im September außer Tritt geriet: "Die Mannschaft hat aber auch da gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Als wir dann in Regenburg verloren haben, hatten uns viele schon abgeschrieben. Solche Situationen mag ich ganz besonders, weil wir daraus gestärkt hervorgegangen sind. Wir haben aber dann aus den folgenden neun Spielen bis zur Winterpause 22 von 27 Punkten bei nur einer Niederlage und sieben Siegen geholt. Das hat uns ausgezeichnet und in diese gute Situation gebracht, die wir gerne verteidigen wollen", gibt sich der 48-Jährige kämpferisch. Hinzu kommt, dass mit Muhamed Subasic ein hochkarätiger Neuzugang verpflichtet werden konnte, der in der Nachbarschaft wohnt und bereits in der zweiten Liga gekickt hat. "Er wird uns weiterhelfen mit seiner Erfahrung", ist sich Wolf sicher und hat noch einen Spieler für die Offensive im Auge: "Da stehen wir in Gesprächen und wir brauchen noch einen Physiotherapeuten. Mindestens eine dieser beiden Personalien wollen wir erfolgreich abschließen."

Von Winterruhe keine Spur: Wolf tourt durch Spanien und England.

Ob er denn jetzt in der Winterpause mal abschaltet vom Fußball? Mitnichten, wie Uwe Wolf erklärt: "Ich bin auch jetzt in Burghausen, weil ich einige Dinge zu erledigen habe. Ich will vor Ort sein, das ist mein Bestreben. Daheim in München bin ich ganz selten." Wolf war in letzter Zeit schon fast mehr im Ausland als daheim: "Ich war in Spanien, habe vier Spiele von Real Madrid angesehen. Zweimal habe ich die Profis gesehen, einmal die zweite Mannschaft in der 3. Liga und einmal die U19." Sein Eindruck: "Gegen die zweite Mannschaft hätten wir Chancen zu gewinnen, gegen die U19 auch." Wolf hat dort auch die Freundschaft zu seinem früheren Weggefährten und Spaniens Ex-Nationalspieler Emilio Butragueno gepflegt, mit dem er in Mexiko zusammengespielt hat. Dann war Wolf auch noch auf der Insel: "Da habe ich mir Manchester City gegen Sunderland und Manchester United gegen Chelsea angesehen. Das ist für mich wichtig. Man muss auch mal über den Tellerrand hinausschauen und sich neue Impulse holen." Doch nun ist wieder Fußball-Alltag in Burghausen. Uwe Wolf bereitet schon akribisch den Trainingsauftakt vor. Seine Spieler haben alle individuelle Pläne, um die lange Pause fit zu überbrücken. "Wir werden alles dafür tun, damit wir zum Start ins neue Jahr am 27. Februar beim SV Schalding-Heining fit sind." Dann beginnt die heiße Saisonphase in der Regionalliga Bayern. Es kann für den SV Wacker Burghausen und seinen Erfolgscoach Uwe Wolf eine große Saison werden.

Aufrufe: 07.1.2016, 16:00 Uhr
Dirk MeierAutor