Andreas Poser wechselte im vergangenen Sommer nach sieben Jahren beim VfL Sindelfingen zurück zu seinem Heimatverein SV Nufringen. Er übernahm den Posten des spielenden Co-Trainers an der Seite von Coach Willi Zimmermann. Bereits damals dachten die Verantwortlichen des SV Nufringen um Abteilungsleiter Waldemar Röhm darüber nach, Poser nach einem Lehrjahr unter Routinier Zimmermann zum Coach zu ernennen. „Wir setzen jetzt einfach das um, was wir seinerzeit schon besprochen hatten“, sagt Röhm, „Willi Zimmermann hat darüber immer Bescheid gewusst und als toller Sportsmann die Entscheidung auch akzeptiert.“
Zimmermann kann die Entscheidung der Abteilungsführung problemlos nachvollziehen. „Wir waren immer wieder im Gespräch, die Überlegungen des Vereins waren mir bekannt. Ich akzeptiere es jetzt so, wie es ist.“ Poser wird die kommende Runde nicht alleine gestalten müssen. Er bekommt einen Co-Trainer zur Seite gestellt. „Vielleicht gibt es eine Lösung aus den eigenen Reihen“, sagt Waldemar Röhm.
Der SV Nufringen steht derzeit auf Platz drei in der Kreisliga A II. Willi Zimmermanns Wunsch ist es, mit einem neuerlichen Aufstieg seine Zeit beim SV Nufringen zu krönen. Wobei er weder sich noch die Mannschaft oder den Verein unter Druck setzen will. „Vielleicht gelingt es uns ja. Wir müssen aber nicht aufsteigen“, sagt Zimmermann. „Für Willi wäre das natürlich ein Top-Abgang. Wir sind aber nicht gezwungen, aufzusteigen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und werden sehen, was dabei herauskommt“, sagt Andreas Poser.
Der künftige Nufringer Coach ist 30 Jahre alt. Wenn er seinen neuen Posten übernimmt, ist er knapp 31. Willi Zimmermann war 32 Jahre, als er seine erste Station als Coach übernahm, er war damals Spielertrainer bei der Spvgg. Aidlingen. Zimmermann kann bestens nachvollziehen, dass es Poser „in diesem Alter“ auf den Posten des Trainers drängt. „Andreas ist unheimlich motiviert und glaubt an sich und seine Fähigkeiten. Er ist ein Nufringer Eigengewächs, er hat in seinen sieben Jahren beim VfL Sindelfingen viel gelernt. Ich kann mir vorstellen, dass er ein guter Trainer wird.“
Der so gelobte Poser äußert sich denn auch voller Selbstvertrauen hinsichtlich seiner neuen Funktion: „Ich habe in Sindelfingen viel erlebt und ich denke, ich kann die Jungs fußballerisch weiterbringen. Ich will ihnen den Spaß am Fußball vermitteln und versuchen, die Spieler zu verbessern. Die Kameradschaft darf dabei aber auch nicht zu kurz kommen.“ In der laufenden Runde hat der Stürmer immer wieder das Training geleitet, wenn Willi Zimmermann verhindert war. Dabei habe er gespürt, dass die Mannschaft bei seinen Einheiten gut mitziehe, dass der notwendige Respekt vorhanden sei. Das erscheint wichtig, denn Poser kennt etliche der Kicker nicht nur von der laufenden Runde, sondern aus vergangenen gemeinsamen Zeiten in Nufringen, teilweise schon aus dem Jugendbereich. „Ich sehe darin kein Problem. Die Autorität ist vorhanden“, sagt Poser. Er rechne damit, dass es auch Meinungsverschiedenheiten geben werde. Damit habe er allerdings kein Problem, da dies im Fußball normal sei. „Konflikte wird es immer mal geben, das ist aber bei jedem Verein der Fall“, betont Poser, der plant, eine Trainerlizenz zu erwerben. Derzeit ist er allerdings im Fachbereich Logistik auf der Meisterschule, seine frei verfügbare Zeit ist knapp bemessen.
An Willi Zimmermann schätzt Poser, dass dieser in den Einzelgesprächen mit den Spielern immer „den richtigen Ton getroffen hat“. Zimmermann habe dabei viel Fingerspitzengefühl bewiesen. „Der menschliche Umgang von ihm mit der Mannschaft ist sehr gut, auch wenn einmal deutliche Worte fallen“, sagt Poser, der sich in diesem Bereich sicherlich das eine oder andere abschauen wird.
Willi Zimmermann sieht der kommenden Spielzeit gelassen entgegen. Er könne sich durchaus vorstellen, abermals eine Mannschaft zu übernehmen. Zimmermann: „Es muss alles passen. Ich entscheide je nach Bauchgefühl.“
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