2024-05-08T14:46:11.570Z

FuPa Portrait
Auf allen Fußballplätzen im Kreis Höxter zu Hause: Willi Meyer ist Schiedsrichter durch und durch. Er pfeift seit 1978 und ist seit 1987 bis heute im Kreis-Schiedsrichterausschuss. Foto: Hermann Ludwig
Auf allen Fußballplätzen im Kreis Höxter zu Hause: Willi Meyer ist Schiedsrichter durch und durch. Er pfeift seit 1978 und ist seit 1987 bis heute im Kreis-Schiedsrichterausschuss. Foto: Hermann Ludwig

Willi Meyer, der ewige Schiedsrichter

Der wohl bekannteste Schiedsrichter im Kreis Höxter feiert seinen 70. Geburtstag. Meyer ist seit 1975 ehrenamtlich beim TuS Istrup tätig und seit 1983 auch im Kreisvorstand

Wer im Kreis Höxter Fußball spielt oder gespielt hat, kennt Willi Meyer. Viele haben auch von ihm schon Ermahnungen, gelbe Karten oder sogar Platzverweise bekommen – auch Zuschauer suchten oft den Disput mit ihm. Er ist ein Schiedsrichter, der polarisiert – aber auch ein absolut verlässlicher. Seit fast 40 Jahren pfeift er und hat dabei unzählige Spiele geleitet. Am Samstag, 18. März, wird er allerdings nicht auf dem Fußballplatz stehen, denn Wilhelm Meyer feiert seinen 70. Geburtstag.

In diesen sieben Jahrzehnten spielte der Fußball und insbesondere das Ehrenamt eine große Rolle für den Istruper. Es gibt wohl kaum einen im Kreis Höxter, der länger ehrenamtlich sowohl im eigenen Verein als auch im Kreisvorstand tätig war. Da ist Willi Meyer einsame Spitze!

»Willi ist aus dem Ehrenamt nicht wegzudenken«

1975 übernahm er bei seinem Heimatverein TuS Istrup den Posten des Geschäftsführers, den er ununterbrochen bis heute inne hat. Seit 1999 führt er zudem auch die Geschäfte des Fusionsvereins FC Aa Nethetal. Darüber hinaus engagiert sich Meyer schon seit 1983 ehrenamtlich im Kreisvorstand. Bis 1985 war er Kreisjugendwart, von 1987 bis 2007 Beisitzer im Kreisschiedsrichter-Ausschuss (KSA) und das Amt des Vorsitzenden des KSA bekleidete er von 2007 bis 2013. Seitdem ist Willi Meyer bis heute stellvertretender Vorsitzender des KSA – zurzeit aber wieder der eigentliche Chef, da der Vorsitzende Marcel Rehermann sich eine Auszeit genommen hat. Das zeichnet Meyer auch aus: wenn Not am Mann ist, springt er ein. Sei es als Schiedsrichter, als Helfer bei seinem Verein oder eben im Kreisvorstand. „Willi ist aus dem Ehrenamt nicht wegzudenken. Er ist derjenige, der immer dafür gesorgt hat und noch sorgt, dass wir alle Spiele mit Schiedsrichtern besetzen können – das ist eine Heidenarbeit“, lobt auch der Kreisvorsitzende Hermann-Josef Koch, langjähriger Weggefährte von Meyer in den Gremien. „Er hat zwar seine eigene Art, mit der er auch aneckt, aber er zieht seine Linie immer durch“, so Koch.
Mit dem Fußball angefangen hat Willi Meyer in der Jugend des SV Herste. „Bei uns in Istrup gab es damals noch keine Jugend. Erst 1966 habe ich dann für Istrup gespielt. Entweder hinten oder im Sturm“, erinnert sich der Jubilar. 1975 gab es aber ein jähes Ende seiner Fußballerkarriere. Er brach sich das Schien- und Wadenbein. Da er 1963 schon einmal für zwei Jahre Schiedsrichter war, entschloss er sich 1978 erneut das schwarze Trikot anzuziehen. Und bis heute ist er auf den Sportplätzen der Region mit Pfeife und Karten unterwegs. Sein Laufradius hat sich zwar mittlerweile etwas verkleinert, aber Meyer macht vieles mit Erfahrung.
„Es macht mir immer noch Spaß. Es liegt aber auch an der Gesundheit, wie lange ich noch mache. 2018 habe ich mir erst einmal als Ziel gesetzt – dann hätte ich meine 40 Jahre als Schiedsrichter voll“, erklärt der ab heute 70-Jährige. Dass er es überhaupt so lange ausgehalten hat als Schiedsrichter, erklärt er mit einem dicken Fell, das er sich über die Jahre zugelegt hat. „Der Umgang mit den Schiedsrichtern ist wesentlich schlechter geworden. Das ist auch ein Grund, warum es so schwierig ist, Nachwuchs zu finden. Es gab schon einige Spiele, wo es eskalierte. Da fragt man sich wirklich, warum man sich das noch antut.“ Doch letztendlich hat der Spaß überwogen. Wie zum Beispiel die zwei Jahre, die er Helge Heinemann in der Landesliga als Linienrichter begleitete.

Seine Auszeichnungen: Willi Meyer bekam 1991 das silberne Jugendleiter-Ehrenabzeichen, 2000 folgte das goldene.Die FLVW-Verdienstnadel in Silber bekam er 1986, die goldene 1997. Meyer erhielt 2000 den Ehrenamtspreis und 2013 die DFB-Verdienstnadel.

Aufrufe: 018.3.2017, 10:00 Uhr
Uwe MüllerAutor